NEW YORK - Was bedeutet ein Jetleg für einen Spieler kurz bevor er in ein Turnier einsteigt? Wir er seinen Rhythmus finden, wenn er die Arena für sein erstes Match betritt? Eddy Merckx kam am Dienstag Nachmittag im Carom Cafe an. Und das nach einem 22 Stunden Marathon Flug aus seiner Heimat nach Amsterdam, dann ein Zwischenstopp in Istanbul und von dort nonstop nach New York. "Ich war noch nicht mal im Hotel, aber die Müdigkeit wird noch kommen.", sagte der Belgier, der am Mittwoch, als einer von fünf gesetzten Spielern in das Turnier einsteigt.

"Man lernt, seinen Rhythmus von Tag und Nacht anzupassen. Ich habe immer versucht, früh schlafen zu gehen, aber ich konnte es nie, auch nicht, wenn ich mich hingelegt habe. Jetzt mache ich es so, dass ich meinen Laptop mit ins Bett nehme und mit Freunden per Chat spreche und irgendwann schlafe ich dann automatisch. 

Aber dann kam für Merckx noch ein weiteres Problem hinzu, als er gerade in sein Hotel wollte. Die Stille wurde gestört durch Feuerwehrfahrzeuge, die plötzlich vor dem Carom Cafe auftauchten. Dunkle Rauchwolken kamen aus einem weißen Auto direkt vor dem Billard-Cafe. "Alle Türen zu machen!" ruft ein Mann mit einem riesigen schwarzen Helm und einer Axt in blinder Panik. Für einen Moment gibt es einige Verwirrung. Es handelte sich um eine Explosion, die aus dem weißen Auto kam. Eine weitere Gefahr, etwa die eines Gaslecks gibt es nicht, als nach einer Stunde die Türen wieder geöffnet werden können. Michael Kang, der Besitzer: "Wir hatten einen Monat lang kein Gas, da es Explosionsgefahr gab. Damit hätten wir auch keine Küche in dieser Zeit." 

Zurück zum Jetlag, der manchmal fatale Auswirkungen haben kann.

Die Koreaner, die oft sehr lange Strecken bis zu den Weltcups haben, sind extra schon ein paar Tage eher angereist. Nach 15 Stunden Reisezeit kamen sie am Freitag bereits in New York an. Frédéric Caudron kam direkt aus Mexiko, wo er eine Sponsor Tour für Kimchi gemacht hat. Sechs Stunde Flug, dann ein Zwichenstop in Chalotte, North Carolina und weitere zwei Stunden nach New York. Wie üblich waren alle aufgeregt, als die Nummer eins der Welt den Billardsaal betrat. Überall musste Caudron Hände schütteln. 

Die vier Vietnamesen sind zum ersten Mal bei diesem Turnier dabei. Drei von ihnen sind professionelle Spieler: Quyet Chien Tran, Quoc Nguyễn Nguyễn und Vinh The Lyn. Der 34-jährige Duc Anh Nguyễn Chien, der am Dienstag von seinem Landsmann TRan mit 25:10 besiegt wurde, hat einen Job in Ho Chi Minh. Sie alle hatten einen 20 Stunden Flug aus Vietnam und kamen vor zwei Tagen an. `Duc´ist hier, um alles zu genießen. "Ich mag nicht gerne verlieren, aber wenn es gegen einen Freund ist, dann tut es nicht so weh", sagte er mit einem Lächeln.

Die lange Fahrzeit ist nicht der Grund, warum so viele Südamerikaner in diesem Jahr in New York fehlen. Die meisten Topstars, wie Robinson Morales, Alexander Salazar, José Juan García, Muis Martinez, Andres Lizarazo, Javier Teran, Luis Aveiga und Alan Campos sind in dieser Woche in Medellin, um an dem Turnier Feria de las Flores teilzunehmen. Als einziger Europäer ist Marco Zanetti in Kolumbien dabei.

Diese Terminüberschneidung ist ein wenig schade für das Niveau in New York, welches in den nächsten Tagen ohne Zweifel noch höher werden wird.

Nach dem zweiten Tag sind einige Spieler mit 5 Siegen schon sicher für die nächste Runde qualifiziert.

Tayfun Tasdemir (10 points, 2.404), Jae Ho Cho (10 points, 1.866), Martin Horn (10 points, 1.623), Dong Koong Kang (10 points, 1.894), Huberney Cataño (10 points, 1.225), Quyet Chien Tran (10 points, 1.453), Semih Saygıner (10 points, 1.344), Hugo Patino (10 points, 1.096), Murat Naci Coklu (10 points, 1.563), Jérémy Bury (10 points, 1.563), Michael Kang (10 points, 1.238), Roland Forthomme (10 points, 1.437), Keonhwi Cho (10 points, 1.437) and Sonny Cho (10 points , 1.168).

Heute gegen 15:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr MEZ) endet die erste Runde. Anschließend gibt es die Auslosung der Gruppen für die Halbfinal-Runde und die Ziehung der drei glücklichen Gewinner einer Lotterie. Diese drei Spieler schaffen es ohne sportliche Qualifikation in die nächste Runde.