Billard Karambol - Dreiband - Verhoeven Open Tournament - New York (USA)
Jeremy Bury ist der neue König von New York
Kozoom Korea
Jeremy Bury macht alle Franzosen glücklich und gewinnt in New York
NEW YORK - Was für ein grandioser Erfolg für den französischen Billardsport und insbesondere für Jeremy Bury, den neuen King von Queens.
Der Sieger beim Verhoeven Open Tournament von New York heißt Jeremy Bury. Ein großer internationaler Titel geht damit nach langer Zeit wieder in das Mutterland des Billardsports. Bury bezwang im Finale den Titelverteidiger Dick Jaspers mit 40:32 in 16 Aufnahmen. Für den mehrfachen französischen Meister ist dies der größte internationale Erfolg seiner Karriere und eine eindrucksvolle Demonstration seiner Stärke, auch im Hinblick auf die Weltmeisterschaften, die in diesem Jahr zum zweiten Mal nacheinander in Bordeaux stattfinden.
Auf seinem Weg ins Finale bezwang Bury zunächst den Vietnamesen Quet Chien Tran mit 40:28 in 24 Aufnahmen. Dann steigerte er sich im Viertelfinale auf 19 Aufnahmen. Diese reichten, um auch den nächsten Vietnamesen, Ly The Vinh, mit 40:20 locker zu besiegen.
Die erste richtig große Hürde wartete dann mit Frédéric Caudron im Halbfinale. Das Match war relativ ausgeglichen und am Ende war es der französische Top-Spieler, der die Nerven behielt und in 21 Aufnahmen mit 40:36 gewann. Die letzte Chance, die Caudron beim Stand von 39:36 hatte, endete in einem selten gesehenen Kickser.
Nach langer Zeit hat damit wieder ein Spieler gewonnen, der von der ersten Runde an, im Turnier dabei war. Bury absolvierte 6 Partien in der Vorrunde, 7 Partien in der Semi-Runde und 4 Partien in der KO-Phase. Zusammen sind das 17 Partien in einer Woche.
Für Martin Horn, der ebenso viele Partien spielte, reichte es am Ende zu einem sensationellen Platz 5. Horn gewann gegen Quoc Nguyễn Nguyễn in 23 Aufnahmen 40:22 die erste KO-Runde. Doch direkt danach stand Dick Jaspers auf dem Programm. Der Niederländer hatte den wesentlich besseren Start in die Partie und führte nach 10 Aufnahmen mit 30:14. Später dann sogar mit 33:16. Doch Martin Horn kam noch einmal zurück ins Match und nach 20 Aufnahmen konnte er, was kaum einer für möglich hielt, noch einmal die Führung übernehmen. Beim Stand von 35:34 in der 21.Aufnahme war der Deutsche am Tisch und wusste: Jetzt das Match beenden, aber auf keinen Fall eine gute Stellung hinterlassen. Horn löste die erste Position und hatte dann einen nicht leichten Doppelquart. Ein großes Loch nutzte sein Ball und verfehlte den Ball 3. Jaspers übernahm eine gute Position und verwandelte ohne Schwierigkeiten die letzten 6 Punkte.
In der Runde um die Plätze 5-9 folgten dann für Martin Horn noch zwei schöne Siege zum Abschluß. Zunächst gewann er gegen Roland Forthomme mit 40:37 in 25 Aufnahmen und im Platzierungsspiel dann 40:35 gegen Tayfun Tasdemir.
Für den Deutschen Weltklassemann war New York ein Erfolg auf der ganzen Linie. Auf der Haben-Seite steht ein Fünfter Platz und im Turnierverlauf eindrucksvolle Siege gegen Weltranking-Top12 Spieler. Horn schlug Frédéric Caudron (35:16!!!), Jae Ho Cho, Roland Forthomme und Tayfun Tasdemir. Nur eine einzige Partie verlor er. Das er sich nach der Niederlage gegen Jaspers noch einmal motivierte und um den 5.Platz kämpfte, ist ein Beweis für seinen großen Sportsgeist.
New York 2016 geht damit zu Ende. Die Spieler steigen in ihre Flieger und verlassen die Stadt, die niemals schläft. 484 Partien wurden innerhalb von 6 Tagen auf 12 Billards absolviert. Das sind unglaubliche 80 Partien pro Tag. 105 Teilnehmer kämpften um den Sieg, nicht alle werden ihre Ziele erreicht haben, aber sicher alle haben dieses außergewöhnliche Flair im Carom Cafe genossen. Es werden nun auch immer mehr, die sich begeistert über den Turniermodus äußern. Nirgendwo auf der Welt behauptet sich ein Turnier mit solch großen Gruppen, solch einem Partiemarathon. Und es gibt vielerorts Überlegungen, ob es nicht möglich sei, so ein Turnier zu kopieren und auch in Europa stattfinden zu lassen.
Für den Sieger Jeremy Bury war die Reise in die USA der größte Erfolg, den er jemals erleben durfte. Bury hatte seine bis dato beste Phase in der AGIPI Zeit. Wir erinnern uns gern an das Dream-Team, bestehend aus Caudron, Zanetti, Bury und Roux, welches 6mal in Folge den Europapokal gewann. In dieser Zeit wurde Bury auch einmal Zweiter beim AGIPI Masters und in der Türkei auch einmal Zweiter bei einem Weltcup. 2008 gewann er Bronze bei der WM in St.Wendel. Und natürlich hat er in seinem Heimatland alles mehrfach gewonnen, was möglich ist.
Der Sprung auf das oberste Podest blieb ihm allerdings bisher verwehrt. Als sich der Sponsor AGIPI zurückzog, war es auch für Jeremy Bury schwierig, seinen neuen Platz zu finden. Er verschwand aus den Top12 und nahm sich selbst die Zeit, über seine Karriere nachzudenken. Die Weltmeisterschaften im letzten Jahr wurden für ihn eine Enttäuschung. Platz 30 im eigenen Land. Nun also dieser Erfolg in New York, mit dem er sich eindrucksvoll in der Weltspitze zurückgemeldet hat.
Endrangliste der besten 16 nach 484 Partien
1 Jérémy Bury
2 Dick Jaspers
3 Eddy Merckx
4 Frédéric Caudron
5 Martin Horn
6 Tayfun Tasdemir
7 Roland Forthomme
8 Vinh The Ly
9 Quyet Chien Tran
10 Jae Ho Cho
11 Huberney Cataño
12 Murat Naci Coklu
13 Haeng Jik Kim
14 Torbjörn Blomdahl
15 Quoc Nguyen Nguyen
16 Semih Sayginer.
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