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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Luxor (EGY)

Jean Claude Dupont: Mehr gute als schlechte Nachrichten!

Gepostet von am 31. März 2014

Jean Claude Dupont: Mehr gute als schlechte Nachrichten!

© KOZOOM
Jean Claude Dupont spricht im Interview mit Kozoom über die Zukunft des Billardsports

LUXOR - Der Weltcup-Zirkus in diesem Jahr wird bestenfalls 6 Turniere umfassen. Der Weltcup von Athen wurde aus vagem Grund abgesagt, wurde aber durch das Turnier in Luxor ersetzt. Der (neue) Weltcup von Antwerpen im Herbst wurde aus dem Kalender genommen, bevor er überhaupt das erste Mal gespielt wurde. Als Ersatz dafür wird es wahrscheinlich einen Weltcup in Portugal geben, der von Jorge Alipio organisiert wird und im Stadion von Porto stattfinden soll.

Jean-Claude Dupont (64), aus Sint Martens Latem in der Nähe von Gent (Belgien), Präsident der UMB, dem Weltverband sieht die Zukunft mit gemischten Gefühlen, sieht aber auch viel gute Perspektiven. Es gab Rückschläge, aber es gibt auch viele gute Nachrichten.

JC Dupont: "Der Vertrag für die Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften, der nach 25 Jahren auslief, konnte um weitere 5 Jahre verlängert werden. Und es wird bessere Bedingungen für die Spieler geben. Wir wollten bei den Verhandlungen langfristige Stabilität haben. Wäre das nach 25 Jahren in Viersen nicht möglich gewesen, dann hätten wir einen anderen Turnierort finden müssen. Aber natürlich war Viersen mit der langen, erfolgreichen Zusammenarbeit, erste Wahl und zum Glück sind wir zu einer Vereinbarung über weitere 5 Jahre gekommen."

"Der finanzielle Aufwand bis jetzt war eher gering, mit Geld- und Hotelkosten für die besten 8 Teams der Abschlußtabelle. Insgesamt ca. 15.000 €. Diesen Betrag werden wir nun in einem ersten Schritt auf 30.000 € erhöhen und später auf 50.000 €. Die Details über die Verteilung wird später bekanntgegeben."

"Es gibt einen weiteren Plan, ein Masters am Ende der Saison zu organisieren. Dies könnte eine wunderbare neue Ergänzung im Kalender sein, z.B mit den 16 besten Spielern der Welt."

JC Dupont: "Der Chef von Kozoom, Xavier Carrer, hat bei der WM in Antwerpen, eine ganze Reihe von wichtigen Personen zusammengebracht und daraus ist eine Art Kommission entstanden. Diese Gruppe könnte eine ganze Reihe von Turnieren, als Einladungsturniere, initiieren. Ähnlich wie das Agipi Masters, oder das Superprestige von Ludo Dielis. Die UMB wird dies voll unterstützen, aber nur mit der offiziellen Weltrangliste als Grundlage."

"Ich habe eine Vereinbarung mit Ludo Dielis, dem Veranstalter der WM in Antwerpen, über die PR und Marketing innerhalb unserer Organisation. Seine Aufgabe wird es sein, das Interesse der Unternehmenswelt für unsere Turniere zu wecken und als Berater für die Weltcup-Organisatoren zu fungieren. Die Ausarbeitung neuer Turnierformen (darunter auch das Masters) und später ist auch ein Kampf zwischen Europa und Asien möglich. Wir wissen, was zu tun ist. Die Organisation wird sich noch in diesem Jahr präsentieren."

JC Dupont: "Wir wissen, dass die wichtigste Aufgabe die Kommunikation zwischen der UMB und den Verbänden ist. Die gilt es zu verbessern. Wir möchten die Sportkalender der Nationen zusammenbringen. Bis heute haben wir allerdings keinen Sportkalender von Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Die Idee ist ein abgestimmter Kalender, damit man bei Konfliktsituationen schneller reagieren kann."

"In naher Zukunft werden wir die Weltmeisterschaft von 48 auf 64 Spieler erweitern. 2015 wird es das erste Mal soweit sein. Dann werden wir 6 Tage auf 4 Tischen spielen, oder auf 6 Tischen an 5 Tagen. Es gibt dafür zwei Gründe. Wir wollen den afrikanischen Verband ohne Entschädigung in die UMB integrieren und wir wollen das Ungleichgewicht zwischen den Konföderationen korrigieren. Es wird mehr Plätze für Asien geben, die im Moment weniger Spieler schicken können, als sie es verdient hätten."

JC Dupont: "Eine weitere Änderung wird noch in diesem Jahr kommen und die betrifft die Zusammensetzung des Feldes. Weniger Spieler aus der Rangliste und mehr von den Konföderationen. Damit erfüllen wir eine Anforderung des IOC und der Nationalen Olympischen Komitees. Je mehr Länder vertreten sind, umso besser. Das funktioniert in vielen anderen Sportarten, wo Weltmeisterschaften für eine große internationale Verbreitung des Sports sorgen. Die Amerikaner haben z.B. 20 Weltklassesprinter, aber nur 3 Plätze bei den Weltmeisterschaften..

Die negativen Nachrichten:

JC Dupont: "Die Absage des Weltcups von Antwerpen ist endgültig. Das ist sehr schade, vor allem nach der erfolgreichen WM in Belgien. Der Organisation ist es nicht gelungen, schwarze Zahlen zu schreiben. Kurzfristig dachten wir an eine Alternative, eine andere Organisation, aber das ließ sich nicht realisieren, leider."

"Wir sind in Verhandlung mit Jorge Alipio, der einen Weltcup in Porto in der letzten Augustwoche organisieren will. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass es eine Vereinbarung darüber geben wird."

"Die WM in Viersen, wo Kasidokostas und Polychronopoulos zurückgezogen haben, ist das nächste Problem. Thanos Athanasiou, der Sponsor, versuchte zwei andere Sportler zu nominieren. Die Regeln besagen aber, dass nur Spieler zum Einsatz kommen dürfen, die innerhalb der Einschreibefrist als Reservespieler gemeldet wurden. Also mussten wir Nein sagen zu einem Ersatzteam."

"Die grischische Situation war immer speziell. Wir hatten dem Sponsor IBT Hellas erlaubt, für drei Jahre als Verband zu wirken, dass bedeutet, dass sie auch Stimmrechte in der CEB hatten. Wir haben diese Ausnahme gemacht in der Hoffnung, dass damit der griechische Billardsport gerettet werden kann."

JC Dupont: "Die aktuelle Situation ist nun sehr besorgniserregend, insbesondere für die Spieler, obwohl es eine Gruppe gibt, die einen Konsens finden will. Man könnte sagen: Lösen sie das Problem, damit die griechischen Spieler an internationalen Turnieren teilnehmen können. Leider ist es nicht so einfach. Um am internationalen Sportbetrieb teilzunehmen, muß es einen offiziellen Verband geben und den sehe ich in naher Zukunft nicht."

"Wir können keine Sanktionen über Top-Spieler wie Kasidokostas und Polychronopoulos verhängen, weil sie keine Nation vertreten. Aber so, wie es jetzt ist, können sie nicht an internationalen Turnieren teilnehmen. Letztlich wird die CEB darüber entscheiden und wir werden davon erfahren. Die Absage des Weltcups und der Rückzug von Viersen ist auf jeden Fall kein Grund für eine Sanktion."

JC Dupont: "Die Weltmeisterschaft der Damen wird in Folge der griechischen Situation mit Sicherheit nicht stattfinden. Wir werden versuchen, eine andere Organisation zu finden, aber das wird nicht einfach sein. Vielleicht ist Japan eine Option. Es gibt nur wenige Länder in Europa, die Interesse an einer Damen-Meisterschaft haben und vor allem auch die finanziellen Möglichkeiten, dies zu organisieren. Um ehrlich zu sein, im Moment weis ich nicht , was passieren wird."

"Zum noch eine Erklärung zur komplizierten Situation mit dem mexikanischen Verband, der vor der WM in Viersen wieder eine Sanktion bekommen hat. Wir haben jahrelang darum gekämpft, dass das Geld aus dem abgesagten Weltcup in Mexiko zurückgezahlt wird. Zunächst ging es um eine Summe von 15.000 €, die den Spielern erstattet werden sollte. Alle Vereinbarungen wurden nicht eingehalten.

"Am Ende resultiert daraus eine Sperre. Wenn guter Wille gezeigt wird, wären wir wieder bereit gewesen neu zu verhandeln und die Vergangenheit zu vergessen. Und dann war Mexiko wieder in Viersen willkommen. Aber leider wurde das Geld nie bezahlt und deshalb mußten wir mit dieser Sanktion reagieren."  

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