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Billard Karambol - Dreiband - Verhoeven Open Tournament - New York (USA)

Jaspers spielt großartig und ist nicht zu schlagen!

Gepostet von am 27. Juli 2015

Jaspers spielt großartig und ist nicht zu schlagen!

© Kozoom/Korea
Dick Jaspers, ein 50er mit dem unbändigen Willen zum Sieg, gewinnt die New Yorker Verhoeven Open

NEW YORK - Kann man seine physische und mentale Stärke eindrucksvoller beweisen, als mit dem Sieg beim wohl prestige-trächtigstem Turnier der Welt? Wohl kaum. 

Dick Jaspers, seit Donnerstag im zarten Alter von 50 Jahren, gewann gestern die Verhoeven Open im New Yorker Carom Cafe. An einem extrem anspruchsvollen Finaltag war er derjenige, der sich von Partie zu Partie zu steigern wusste und im Finale den superstrak spielenden Tayfun Tasdemir im Zaum hielt. 

Das Endspiel begann mit einem furiosen Start beider Akteure. Zunächst ging Jaspers mit einer 11er Serie nach 2 Aufnahmen mit 15:3 in Führung. Tasdemir konterte sofort mit 13 !!! und nach drei Aufnahmen stand es unglaubliche 19:16 für Jaspers. Nach 8 Aufnahmen dann 28:23 der Zwischenstand für den Niederländer. Und wieder konterte der Türke. Nach 12 Aufnahmen stand es 33:32 für Tasdemir und Jaspers, extrem selbstbewusst in dieser Phase gelang mit weiteren 7 Punkten fast das Partiende. Das folgte dann in Aufnahme 13 und unter frenetischem Jubel riss Jaspers sein Queue zum Sieg in die Luft.

Der Niederländer leistete am gestrigen Tag wirklich überwältigendes. Man stelle sich vor, dass ein kompletter Weltcup an einem Tag gespielt wird. Fast ein solches Programm hatten die Spieler zu bewältigen. Jaspers schaffte dies in 22 Aufnahmen gegen Alexander Salazar, den er 40:24 besiegte. Dann folgte Marco Zanetti, der bisher so grandios spielte. Ihn besiegte er 40:26 in 16 Aufnahmen und kam so ins Halbfinale, in dem Frederic Caudron wartete. Und auch gegen seinen wohl härtesten Gegner hielt die Form. Jaspers spielte weiter auf 3 Durchschnitt Niveau, hatte weiter das Glück des Tüchtigen bei knappen Bällen und brauchte erneut nur 16 Aufnahmen zum Sieg. Mit 40:21 gelang ihm sein deutlichster Sieg des Tages und der Endspiel-Einzug.

Tayfun Tasdemir spielte ein für ihn sicher nicht einfaches Turnier. In den Vorrunden bis 25 Punkte verlor er gegen Andres Lizarazo mit 25:2 in 6 Aufnahmen. Auch bei dieser Kurzdistanz schmerzt eine Niederlage, wenn man das Turnier gewinnen kann. Natürlich schaffte es Tasdemir in die Halbfinal-Gruppen, aber auch dort erwischte es ihn wieder. Ausgerechnet gegen Therse Klompenhouwer war er nicht bei der Sache und verlor in 24 Aufnahmen.

Eine mentale Ausnahmeleistung brachte ihn dann durch den gestrigen Tag. Zunächst hatte er gegen den Überraschungs-Dänen Lars Dunch lange 37 Aufnahmen zu kämpfen, ehe er mit 40:35 gewonnen hatte. Dann gewann er das Bruder Duell gegen Coklu in 18 Aufnahmen 40:28, bevor es zum Halbfinale gegen Titelverteidiger Blomdahl kam. Dort sahen die Zuschauer wieder den schier unbezwingbaren Tasdemir, der den Mann des (bisherigen) Jahres   mit 40:32 in 14 Aufnahmen besiegte. So gestärkt war er fit genug für die letzte Schlacht gegen Jaspers. Doch dieser Kerl war einfach nicht zu zähmen. Selbst die 13er Serie brachten den Holländer nicht aus der Konzentration. 

Mit jeder Faser seines Körpers schien Jaspers diesen Sieg zu wollen. Eine psychische Verfassung, die er konservieren sollte. Gott sei dank, ist dies nicht möglich, es würde diesen wunderschönen Sport zu berechenbar machen.

Das genau diese Berechenbarkeit nicht möglich ist, bewies das Turnier wieder einmal eindrucksvoll. Es ist mittlerweile keine Überraschung mehr, dass es Überraschungen gibt. Man braucht nur zu warten, passiert immer. Und trotzdem setzen sich die Superstars mit allerlei Plessuren bis zum Ende durch. 

Im Spiel um Platz 3 besiegte Frederic Caudron mit Torbjörn Blomdahl einen weiteren Dauerrivalen. In 15 Aufnahmen gewann er 40:17. 

In den Play Offs der Platzierungen gewann Zanetti am Ende den 5. Platz gegen Huberney Catano. 40:20 in 18 Aufnahmen das Endergebnis. Platz 7 ging in 22 Aufnahmen an Sameh Sidhom, der gegen den entkräfteten Coklu 40:19 gewann. 

Noch einmal zwei wunderschöne Partien zeigte Semih Sayginer, der in der Verliererrunde zunächst in 18 Aufnahmen Lars Dunch 40:31 besiegte und später dann Jose Juan Garcia sogar in 13 Aufnahmen 40:26 bezwang. Sayginer spielte ein hervorragendes Turnier, wurde zwar nur mit dem 10. Platz belohnt, performte aber 1,8 GD und das bestätigt sein sehr gute Form, die er nach New York mitbrachte. Für die zukünftigen Weltcups, unter anderem den Heimweltcup in Istanbul, waren das wichtige und auch harte Tage für den Meister, der nach seinem Comeback immer noch auf den großen Durchbruch wartet.  

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