BERLICUM - Drei deutliche 3-Satz Siege und ein 5-Satz Kampf war das heutige Programm im Viertelfinale des niederländischen Masters, der Meisterschaft um den nationalen Dreibandtitel. 

Unerwartet schwer tat sich der Titelverteidiger und großer Turnierfavorit Dick Jaspers gegen den 24-jährigen Joey de Kok. Der Youngster lieferte dem Weltstar einen beherzten Kampf, den er erst im fünften Satz verlor. De Kok zeigte sich nervlich auf der Höhe des Geschehens, völlig frei von Ehrfurcht und gewann Satz 1 in 7 Aufnahmen mit 10:4. Ebenfalls nach 7 Aufnahmen glich der vierfache Weltmeister sofort aus. Satz 3 ging dann in mühevollen 10 Aufnahmen wieder an de Kok. Jaspers musste nun die beiden verbleibenden Sätze gewinnen, um im Turnier zu verbleiben. Und endlich erwachte der 21-fache Masters Sieger. Zweimal drei Aufnahmen benötigte er, um die Sätze 4 und 5 zu gewinnen und damit das Halbfinale zu erreichen. In diesem Match offenbarten sich auch die Chancen, die ein vermeintlich schwächerer Spieler bei diesem System hat. 30 Sekunden Stoßzeit ohne Time Out sind wirklich nicht viel und bei schwierigen Stellungen in Windeseile verbraucht. Dann bleibt kaum noch Zeit, eine funktionierende Verteidigung zu planen. Und so gehen dann die Sätze in der 10 Punkte Minidistanz verloren. Dennoch, das Ergebnis sah dann doch wieder den Weltranglistenersten vorn. Jaspers trifft morgen nun auf den Dauerrivalen Raimond Burgman. Das erste Halbfinale wird also eine Neuauflage der Auftaktpartie des Masters vergangenen Sonntag.

Raimond Burgman war der erste Sieger des heutigen Tages. Er überrollte Martien van der Spoel in drei Sätzen mit 2,142 Durchschnitt. Satz 1 gewann er in 4 Aufnahmen 10:5, Satz 2 in 9 Aufnahmen 10:6 und schließlich Satz 3 in einer fehlerfreien Aufnahme. Burgman wird sich für morgen keine ernsthaften Hoffnungen auf eine Schwächephase von Jaspers machen. Zu viel Profi ist der Titelverteidiger, als das er einen Gegner unterschätzt. 

Im zweiten Halbfinale treffen anschließend Ludo Kools und Jean van Erp aufeinander. Eine Paarung, auf die man in einem Halbfinale kaum wetten durfte. Ludo Kools schlug gestern in 5 Sätzen Barry van Beers und schaffte dadurch das Viertelfinale. Heute traf er auf den gleichen Gegner und es wurde ein regelrechtes Debakel für Barry van Beers. In drei Sätzen wurde van Beers, immerhin ein Titelanwärter, nahezu zerstört. Ludo Kools benötigte für seinen Sieg 12, 11 und 13 Aufnahmen, also wahrlich keine Klasse Partie. Noch schlimmer wird es, wenn man die Punkte seines Gegners anschaut. 3, 5 und 7mal konnte Barry van Beers punkten. Macht am Ende 0,428 GD(!!). Ludo Kools hingegen kann sich auf eine sichere Medaille freuen, und das in einem Land, bei dem es von richtig guten Spielern nur so wimmelt. 

Sein Gegner für morgen ist Jean van Erp. Van Erp gewann die Revanche gegen Raymund Swertz in drei Sätzen, von denen nur der erste mit 10:9 wirklich umkämpft war. In 5, 5 und 6 Aufnahmen und 1,875 GD sprintete van Erp ins Halbfinale. Dort dürfte er gewarnt sein, aber ist es vorstellbar, dass Kools noch einmal so ein Husarenstück gelingt, wie heute gegen van Beers? Wohl eher nicht. Jean van Erp gewann in seiner Gruppe nur ein Match und profitierte von einem fehlerfreien Gruppen-Auftritt seines heutigen Gegners Raymund Swertz. Swertz gewann die Gruppe mit drei Siegen, vor seinen Gruppengegnern, die allesamt einen Sieg aufzuweisen hatten. Und von denen war van Erp der Beste. 

Torbjörn Blomdahl kommentiert morgen die Halbfinals und das Endspiel

Ludo Kools besiegte heute erneut Barry van Beers und ist die Überraschung des Turniers

Jean van Erp steht nach einem überzeugenden Sieg gegen Swertz im Halbfinale

Raimond Burgman war bester Spieler des Tages mit einem 3:0 Sieg gegen van der Spoel und 2,142 GD