Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Porto (POR)
Jaspers, Choi und 2 hungrige Belgier im Semi
© Kozoom/Harry van Nijlen
Dick Jaspers steht nach großem Kampf nun im Halbfinale gegen den Koreaner Choi
PORTO - Frits Bakker, der in aller Welt bekannte und geschätzte Kozoom-Journalist, im Interview mit Dick Jaspers nach seinem Viertelfinalsieg gegen Quyet Chien Tran: "Ist Dick Jaspers zurück im Top-Billard?", "Ich war nie weg, obwohl es einige Zeit her ist, dass ich ein Semifinale in einem Weltcup erreicht habe."
Das sind die Fragen, die Sportler nicht gerne hören, aber die Zuschauer umso mehr. Dick Jaspers, der niederländische Ausnahmespieler hat durch seine phantastischen Siege in all den Jahren die Messlatte selbst hochgehängt und weis, dass er diese Fragen akzeptieren muß.
Natürlich war er nie weg. Es ist noch kein Jahr her, da erreichte er das Halbfinale bei der WM in Antwerpen, aber es ist einige Jahre her, dass er einen Weltcup gewonnen hat.
Nun also steht er im Halbfinale von Porto. Am frühen Nachmittag musste er zunächst im Achtelfinale unspektakulär den Japaner Umeda aus dem Weg räumen, um dann am Abend gegen den Vietnamesen Tran seine ganze Kraft zu zeigen.
Ein wahres Meisterstück an Konzentration und Willensstärke, was der sympathische Holländer da präsentierte. Immer mit 10 Punkten im Rückstand wartete er geduldig auf die sich bietende Chance. Die kam dann in Aufnahme 24 beim Stand von 34:38, als er mit 6 Punkten die Partie beendete, wohl wissend, dass Tran mit dem Remis keine Schwierigkeiten haben dürfte. Wahrscheinlich war da Jaspers bereits in der mentalen Vorbereitung auf die Verlängerung. So eingestellt zauberte er 9 Punkte vom Anfangsstoß hin. Tran mühte sich wohl redlich, aber mehr als 4 Punkte gelangen nicht und Jaspers zog jubelnd ins Halbfinale ein.
Dort trifft er auf den Koreaner Sung Won Choi, der Torbjörn Blomdahl in 18 Aufnahmen mit 40:27 bezwang und von allen Koreanern der momentan Stärkste sein dürfte. Choi besteht praktisch nur aus Konzentration und Fokussierung, dass dürfte ein dicker Brocken für Jaspers ab 11:30 Uhr werden.
Geradezu spektakulär das zweite Halbfinale. Hier kommt es bereits ab 10:00 Uhr Ortszeit (11:00 Uhr MEZ) zur rein belgischen Begegnung zwischen Roland Forthomme und Peter Ceuelmans. Während Forthomme vor Jahren schon das ein oder andere Husarenstück gelang, ist Peter Ceulemans bisher weit von einem möglichen Weltcupsieg entfernt gewesen. Jetzt scheint der Enkel des ewigen Raymond Ceulemans in der Form seinen Lebens zu sein. Im Achtelfinale besiegte er Kyung Roul Kim mit großem Kampf in 36 Aufnahmen 40:38 und im Viertelfinale dann den bis dahin Überflieger Dani Sanchez in 21 Aufnahmen 40:25. Ceulemans hatte das richtige Rezept gegen Sanchez, der bis dahin in 12 und 14 Aufnahmen seine beiden Partien erledigte.
Forthomme eliminierte zunächst Polychronopoulos und später dann noch Murat Coklu und trifft nun also auf seinen Landsmann. Ein Belgier also im Finale, was an sich keine große Überraschung ist, aber dort erwartet man eher Caudron oder Merckx, die aber bereits in Runde 1 die Segel streichen mussten.
Das Comeback von Semih Sayginer endete im Achtelfinale durch Torbjörn Blomdahl. Immerhin konnte Sayginer gut mithalten, kämpfte wohl um den Turnierverbleib, aber konnte die Niederlage nicht abwenden. Dennoch sollte man seinen Auftritt als gelungen betrachten. Er kann (und muß) sich steigern, um wieder ganz nach vorn zu kommen. Zu hoffen bleibt, dass er den Ehrgeiz hat, sich auch durch die Qualifikationen zu kämpfen, denn das dürfte beim nächsten Weltcup auf ihn zukommen.
Freuen wir uns aber heute auf einen hochklassigen Finaltag, der zunächst die zeitversetzten Halbfinals bringt (10:00 Uhr und 11:30 Uhr) und um 15:00 Uhr das Finale.
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