Billard Karambol - Dreiband - Coupe d'Europe Clubs - Istanbul (TUR)
Jaspers, AGIPI und Bahcelievler
© Kozoom
Dick Jaspers vom Vizemeister BC Deurne spielte mit 4,000 GD die beste Partie des Turniers
KOZOOM - Billard ist auch im Sommer schön! Das könnte das Fazit des Pfingstwochenendes sein, an dem das Finale um den Europapokal im Dreiband für Vereinsmannschaften gespielt wurde. In Deutschland erlebte man das heißeste Pfingsten seit 35 Jahren und in Istanbul ein heißes und spannendes Finale, bei dem der Titelverteidiger triumphierte und das Publikum ihre heimische Mannschaft in einer Weise hochleben ließ, die sonst nur von wesentlich populäreren Sportarten bekannt ist.
Kozoom wirft noch einmal einen kleinen Blick zurück auf die wesentlichsten Höhepunkte.
DICK JASPERS - Der dreifache Weltmeister aus Holland beendete das Turnier als Vize-Europameister mit seiner belgischen Mannschaft BC Deurne. Er selbst spielte nach 4 Partien 2,196 GD und einer besten Partie von 4,000 GD. Zweimal verlor er gegen Tayfun Tasdemir. Einmal in den Gruppenspielen und dann im Finale. Diese mittelmäßige Siegquote wird allerdings aufgewertet durch seinen Sieg gegen Frederic Caudron im Halbfinale. In den vielen Duellen der letzten Jahre erlebte man immer einen gut eingestellten Jaspers, der aber im entscheidenden letzten Viertel der Partie nachließ und am Ende bittere Niederlagen verdauen mußte. Seine Liebe zum Dreiband, seine Drang nach Perfektion und sein Auftreten als untadeliger Sportsmann sind bekannt und geachtet. Billard ist für Jaspers kein Spiel, sondern Sport. Ein Sport, in dem man immer neue Wege gehen muß, in dem Niederlagen genauso dazu gehören, wie Siege und bei dem man körperlich und geistig fit sein muß. Dafür tut er alles und deshalb könnte dieser Sieg gegen den Weltmeister und Star in jeder Billardmanege Frederic Caudron, auch eine ganz besondere Bedeutung haben. Vielleicht gibt es in einigen Wochen, beim traditionellen Turnier in New York die Gelegenheit zu einem erneuten Duell mit dem belgischen Weltranglistenersten. Dann wird man sehen, was dieser Sieg in Istanbul wert war. Es ist dem niederländischen Berufsspieler in jedem Fall zu wünschen, dass er bald wieder einen großen Sieg einfährt.
AGIPI - Es war der letzte, etwas wehmütige, Auftritt der Mannschaft, die über fast ein Jahrzehnt den europäischen Vereinssport geprägt hat. Angetreten war AGIPI mit dem aktuellen Weltmeister Frederic Caudron, dem aktuellen Europameister Marco Zanetti, der Nr. 9 der Welt Jeremy Bury und dem aktuellen französischen Meister Jean-Christophe Roux. Als Unterstützung und Schlachtenbummler hatten sie noch dazu Claude Fath, den Vater der Mannschaft, eingepackt. Am Ende reichte es nicht zum Sieg, genauso wenig, wie vor Wochen beim Finale um die französische Mannschaft. In Istanbul unterlag AGIPI einer belgischen Mannschaft BC Deurne, die im Halbfinale eine Sternstunde erlebten. Was bleibt, sind die großen Siege der französischen Mannschaft, die zusammen mit ihrem "Clubheim", der AGIPI Arena, Geschichte geschrieben haben. Zu verdanken hat die weltweite Billardgemeinde dieses Geschenk dem Mann, der über die Mittel, aber vor allem über viel Liebe zum Billardsport, verfügte und beides einsetzte, um diese Sportart auf ein höheres Niveau zu heben.
BAHCELIEVLER - Eine Mannschaft ohne die Mitwirkung ausländischer Spieler ist im modernen Billardsport nicht mehr vorstellbar. FALSCH! Vor drei Jahren formte sich die Mannschaft Bahcelievler aus Istanbul, um den europäischen Thron zu besteigen. Schnell waren die vier besten Spieler des Landes, Tayfun Tasdemir, Lütfi Cenet, Murat Naci Coklu und Adnan Yüksel, versammelt, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sensationell gelang der erste Coup im letzten Jahr in der AGIPI Arena mit dem erstmaligen Gewinn des Europapokals. Obwohl es vor eigener Kulisse nicht einfacher wird, wiederholten die vier türkischen Musketiere dieses Sieg nun ein zweites Mal. Siege mit Ansage sind auf jeden Fall schwierig und die Konkurrenz in Istanbul war gewillt, dem Titelverteidiger ein Bein zu stellen. Welcher Druck von der Mannschaft abfiel, erlebte man nach dem Matchball von Tasdemir, als ein nie gesehener Jubelsturm entbrannte. Bahcelievler stellte ganz nebenbei mit Murat Naci Coklu den einzigen Spieler, dem es gelang, alle vier Partien zu gewinnen. Damit avancierte der kleine Mann, der in Deutschland für Ravensburg spielt, zum wichtigsten Spieler des alten und neuen Titelträgers.
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