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Billard Karambol - Karambolage - Europameisterschaft - Brandenburg (GER)

Holland und Türkei dominieren die letzten Tage der EM 2015

Gepostet von am 3. Mai 2015

Holland und Türkei dominieren die letzten Tage der EM 2015

© Kozoom/Harry van Nijlen
Therese Klompenhouwer hat ihren EM-Titel erfolgreich verteidigt und wurde zum 6. Mal Europameisterin Dreiband

BRANDENBURG - Im Verlauf der EM 2015 konnten die erfolgsverwöhnten Holländer nicht vollends überzeugen. Nur die Bronzemedaille in der Dreiband Einzelkonkurrenz der Herren. Keine Medaille im Cadre 47/2, wo sie mit Swertz sogar Titelverteidiger waren, und auch keine Medaille im Einband, was wohl eine der bittersten Niederlagen war. 

Aber in den letzten drei Tagen holten sie mächtig auf und nutzten ihre verbleibenden Chancen gnadenlos. Den Anfang machte das Nationalteam, bestehend aus Dick Jaspers und Raimund Burgman, die ihren Titel aus 2013 erfolgreich gegen Belgien verteidigten und dabei überragend spielten. Dick Jaspers kam zu einem enorm wichtigen, weil prestige-trächtig, Sieg über Frederic Caudron. Nach 16 Aufnahmen gewann er das Duell mit 40:30 und brachte so die Holländer zunächst in Führung. Nun musste Forthomme gewinnen und Burgman durfte nicht mehr als 30 Punkte erreichen. Forthomme war auf gutem Weg, aber mit großem Kampf schaffte Burgman die erforderlichen 31 Punkte, bevor Forthomme zum Sieg kam. Nach 21 Aufnahmen wurde das Match beim Stand von 31:33 für Belgien abgebrochen und Holland war Europameister. Bester Spieler dieser Konkurrenz war Dick Jaspers, der über 5 Partien gewaltige 2,278 GD spielte, eine Leistung, die er sich sicherlich gern auch im Einzel gewünscht hätte.

Auch für Deutschland ging die Disziplin Dreiband versöhnlich zu Ende. Horn und Rudolph erfüllten die Erwartungen und holten die erhoffte Medaille. Im Halbfinale waren sie gegen Holland chancenlos und können am Ende mit dem Abschneiden zufrieden sein.

Das siegreiche Team Niederlande A mit Dick Jaspers und Raimund Burgman

Raymund Swertz verteidigt Cadre 71/2 Titel erfolgreich

Die nächste Titelverteidigung gelang dem Doppeleuropameister von 2013 Raymund Swertz (NL). Im Finale bezwang er seinen Landsmann Dave Christiani mit 200:96 in 4 Aufnahmen. Was im Groß-Cadre geboten wurde, war eine Ansammlung von Weltklasseleistungen, bei der man nur staunen konnte. Im Viertelfinale gewann Raymund Swertz gegen den abermals titellos gebliebenen Patrick Niessen (BE) in einer Aufnahme mit 200:8. Im selben Durchgang lag unser Thomas Nockemann gegen Adam Baca nach 3 Aufnahmen bereits mit 191:6 hinten. Das Ausscheiden ohne Medaille drohte. Doch dann nutzte Nockemann buchstäblich seine letzte Chance und spulte die nötigen 194 Punkte herunter. Eine Meisterleistung an Nervenstärke und Willenskraft. Im Halbfinale war Nockemann dann zum Zuschauen verurteilt. Gegner Christiani erledigte die erforderlichen 200 Punkte Partiedistanz in einer Aufnahme, Nockemann gelangen noch 8 Punkte im Nachstoß und ein Lächeln über die gewonnene Bronzemedaille. Swertz hingegen gelang eine der wenigen Titelverteidigungen dieser Europameisterschaft. In der Rangliste rangiert Nockemann im GD mit 46,181 an Position 2 hinter Dave Christiani (49,470 GD). Noch besser als alle anderen spielte der Österreicher Arnim Kahofer (52,00 GD), allerdings nach nur 2 Partien. 

Erfolgreiche Titelverteidigung für Raymund Swertz im Cadre 71/2

EM-Titel Nr. 6 für Therese Klompenhouwer

Ebenfalls ihren Titel verteidigen konnte Therese Klompenhouwer im Dreiband der Damen. Die aktuelle Weltmeisterin war wie erwartet allen anderen Damen überlegen und gewann im Finale gegen Gülsen Degener aus der Türkei. Degener verlor mit 30:18 in 22 Aufnahmen und kann immerhin behaupten, die meisten Punkte gegen die alte und neue Titelträgerin erreicht zu haben. Im Endklassement kam Klompenhouwer auf einen durchaus ansprechenden GD von 1,060. Ihr bestes Match war das Endspiel mit 1,363. Die höchste Serie gehört mit 7 Punkten ebenfalls ihr.

Gülsen Degener spielte ein gutes Turnier und mit 0,640 auf den zweitbesten GD. Die deutsche Steffi Träm, vor zwei Jahren noch mit Bronze dekoriert, wird mit ihrem Abschneiden nicht zufrieden sein. Sie erreichte ohne Sieg nur den dritten Platz in ihrer Gruppe mit mäßigen 0,342 GD. 

Italienisches Finale bei den 5-Kegel-Junioren

Auch den dritten Wettbewerb im 5-Kegelbillard gewannen die Italiener. Wie schon im Herren Einzel, so standen sich auch bei den Junioren zwei Italiener gegenüber. Am Ende gewann Domenico Forino in vier Sätzen vor seinem Bruder Giovanni Forino. Im Halbfinale scheiterte der Deutsche Max Gabel am späteren Silbermedaillengewinner, darf sich aber über Bronze freuen und rundete die insgesamt hervorragende Bilanz der deutschen Nachwuchsspieler ab.

Auch bei den Junioren waren die italienischen 5-Kegel-Spieler nicht zu schlagen

Europas bestes Dreiband Club Team kommt aus der Türkei

Das Team Mecidiyeköy aus der Türkei ist neuer Europameister im Dreiband der Club-Teams. Im Finale schlugen Can Cabak und Birol Uymaz die Titelverteidiger aus Andernos, die in der belgischen Ausführung mit Roland Forthomme und Peter de Backer antraten. Es war ein hochklassiges Finale zum Abschluß der Dreibandwettbewerbe, in dem Birol Uymaz in 10 Aufnahmen zum Matchwinner wurde. Von Beginn an dominierte er das Match gegen de Backer und gewann souverän mit 40:15. Roland Forthomme wurde erst nach den Gruppenspielen eingesetzt und kam für Jerome Barbeillon ins Team. Sein Match wurde, genau wie tags zuvor gegen Burgman ebenfalls abgebrochen. Nach ebenfalls 10 Aufnahmen führte Capak mit 32:29. Die neuen Europameister aus der Türkei spielten während des Finales gewaltige 3,600 MGD. 

Von den zahlreichen deutschen Teams kamen beide Mannschaften des frisch abgestiegenen Zweitligisten SV Altenweddingen als Einzige in die KO-Runde. Dort unterlag Altenweddingen 2 der Mannschaft aus Andernos. Altenweddingen 1 verlor gegen die neuen Titelträger Mecidiyeköy.

Der neue Artistik-Champion heisst Serdar Gumus (TR)

Der letzte von 18 Titeln ging an Serdar Gumus aus der Türkei. In einem spannenden 5-Satz Krimi setzte er sich gegen den Belgier Walter Bax durch. Gumus hatte dabei bereits im vierten Satz in der letzten Figur Matchball, verpasste diesen aber und verschaffte dem Belgier so eine weitere Chance. Bax war dann im Entscheidungssatz tatsächlich zunächst der bessere und löste Figur um Figur. Entscheidend dann die Position Nr. 8 (von 10) im 5. Satz. Gumus löst die Position und Bax verpasst. Dadurch verkürzt der Türke auf 34:50. Position 9: Gumus löst die Figur im dritten Versuch, Bax verpasst. Und auch die letzte Figur löst Gumus, während der Belgier dreimal am schweren 9-Punkte-Kopfstoß scheitert. Kein gutes Abschneiden gab es in diesem Wettbewerb für die Deutschen. Der deutsche Meister Thomas Ahrens scheiterte im Achtelfinale am jungen Landsmann Marvin Heinrich. Werner Grewatsch war dem Österreicher Stefan Langecker unterlegen. Im Viertelfinale erwischte es dann auch Bernd Singer, der glatt mit 0:3 Baris Cin aus der Türkei unterlag. Auch für Marvin Heinrich war da Endstation. Er verlor gegen den späteren Silbermedaillengewinner Walter Bax mit 0:3.

 

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