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Billard Karambol - Karambolage - Europameisterschaft - Brandenburg (GER)

Halbfinalkracher: Jaspers - Caudron; Bronze an Bouerdick

Gepostet von am 30. April 2017

Halbfinalkracher: Jaspers - Caudron; Bronze an Bouerdick

Billardmagazin Touch
Unser Bronze-Junge Tobias Bouerdick zusammen mit Manfred Danlowski vom Billardverband Westfalen

BRANDENBURG - Am heutigen Sonntag werden bei den Europameisterschaften in Brandenburg die ersten Medaillen vergeben. Nach zwei Tagen spannender Dreiband-Wettkämpfe geht es bei den Männern ab 12:00 Uhr um den Einzug ins Endspiel, dass dann um 18:00 Uhr stattfindet. 

Bei den Junioren wird der Titel im Dreiband bereits um 14:30 Uhr vergeben. Beide Dreibandkronen werden dabei ohne deutsche Beteiligung ihren Besitzer finden, aber dennoch gibt es einen Grund zu einem ersten Jubel. Tobias Bouerdick wird die Bronzemedaille umgehangen. Der Junior verlor das Halbfinale gegen den Ex-Juniorenweltmeister Adrien Tachoire und belegt damit den dritten Platz in seinem letzten Nachwuchswettbewerb. Ohne Zweifel ist es sein größter internationaler Erfolg, auch wenn die Team-Goldmedaille vor zwei Jahren in der Freien Partie noch mehr glänzt. 

Bei den Männern kommt es um 12:00 Uhr zum großen Halbfinalkracher zwischen Dick Jaspers und Frederic Caudron. Dick Jaspers gewann auf seinem Weg in die Vorschlußrunde zunächst gegen Dustin Jäschke (40:20/24), der als deutscher Spieler aus der Vorrunde kam, dann gegen Team-Partner Raimund Burgman (40:16/24) und gestern Abend gegen Nikos Polychronopoulos (40:13/16). Frederic Caudron eliminierte auf seinem Weg den Schweden David Pennör (40:32/25), dann Jeremy Bury (40:18/18) und schließlich Landsmann Eddy Leppens (40:23/17). Ein großes Duell erwartet die Billardfans auf der ganzen Welt. 2016 standen beide zweimal im Finale eines Weltcups und gewannen abwechselnd. In diesem Jahr standen beide, wie im Vorjahr, im türkischen Bursa im Finale. Caudron gewann das Endspiel in 7 Aufnahmen und stellte damit einen Rekord auf (bestes Weltcupfinale). Caudron hat auch in Brandenburg Halbfinal-Erfahrung. 2013 bei der Debut-Veranstaltung stand er im Halbfinale gegen Zanetti. Dort gelang ihm unter dem Jubel des voll besetzten Stahlpalastes die fulminante Weltrekordserie von 28 Punkten. 

Im zweiten Halbfinale steht mit Marco Zanetti ein guter Bekannter in Brandenburg. 2013, das Jahr, in dem er fünf Turniere in Folge dominierte, gewann das damalige Halbfinale gegen Caudron in 11 Aufnahmen (40:36) und später auch das Finale gegen Christian Rudolph. Zanetti begann gestern seinen Wettbewerb mit einem schwierigen Sieg gegen Steven van Acker (40:38/37). Dann gewann er gegen Coklu, den er mit einer 17er Serie in der 5.Aufnahme schockte (40:14/14) und im Viertelfinale gegen Javier Palazon (40:27/16). Sein Gegner ist der spanische Überraschungsmann David Martinez. Martinez hatte seine großen internationalen Erfolge im Juniorenbereich und müht sich seit Jahren um ähnliche Leistungen im Männerbereich. In Spanien zählt er zu den Top 4 mit Sanchez, Legazpi, Palazon. Nun kämpfte er sich durch das EM-Feld bis in das heutige Halbfinale. Auf seinem Weg dorthin bezwang er Roland Forthomme (40:37/37), dann Tonny Carlsen (40:24/23) und am Abend Adnan Yüksel (40:35/26).

Ab 12:00 Uhr Halbfinale: Frederic Caudron gegen......

.....den Weltranglistenersten Dick Jaspers

Im zweiten Halbfinale stehen sich Marco Zanetti und.........

...der Überraschungsmann David Martinez aus Spanien gegenüber

DIE DEUTSCHE BILANZ

Den letzten deutschen Spieler in diesem Wettbewerb sah man im Achtelfinale. Christian Rudolph kam als gesetzter Spieler ins Hauptfeld und gewann dort wie erhofft gegen Christoforou (Zypern) mit 40:25 in 25 Aufnahmen. Eine Runde später kam dann das Aus gegen Nikos Polychronopoulos, dem er mit 40:25 in 18 Aufnahmen unterlag. 

Von den drei Teilnehmern der Vorrunde (Horn, Lindemann, Jäschke) schaffte es lediglich Youngster Dustin Jäschke in die Hauptrunde. Dort wartete Dick Jaspers und das Ende seiner EM-Vorstellung.

Martin Horn gewann in seiner Gruppe gegen Gülsen Degener und verlor das entscheidende Match gegen Tonny Carlsen. Es war nicht seine Meisterschaft und es fehlte die oft bewunderter tödliche Sicherheit. 

Sein Teampartner bei Deutschland A, Ronny Lindemann, konnte sich ebenfalls nicht über die Gruppenphase hinaus präsentieren. Nach der Niederlage gegen Soumagne brauchte er einen 17-Aufnahmen Siege gegen den Schweden Pennör. Am Ende trennten sich beide Unentschieden, was für den Schweden zum Gruppensieg reichte und für Lindemann Platz 3 in der Gruppe bedeutete.

Dustin Jäschke spielte zunächst ein herausragendes Match gegen den Dänen Allan Schröder, den er mit 30:12 in 12 Aufnahmen (2,500) bezwang. Das logische Finale kam dann gegen Peter Ceulemans. In einer Kampfpartie hatte Ceulemans in der 40. Aufnahme Matchball, verpasste diesen und Jäschke löste nervenstark die fehlenden zwei Punkte. Das reichte zum Einzug in  die Hauptrunde.

Das deutsche Dreiband steckt ohne Zweifel in einem schweren Dilemma. Wir haben eine starke Liga, die auf Augenhöhe mit Holland und Belgien bestens funktioniert, aber können in den Einzelturnieren keine nennenswerten Erfolge verzeichnen. Und wieder wird der Ruf nach einer Wiederbelebung einer Grand-Prix Serie laut. Ohne die fürsorgliche Betreuung der Vereine sind die deutschen Spieler einfach zu harmlos.

DREIBAND JUNIOREN - BRONZE FÜR TOBIAS BOUERDICK

Was den Männern versagt blieb, gelang unserem Nachwuchs. Tobias Bouerdick vom BSV Kamen holt sich die Bronzemedaille bei den Junioren U21. Bouerdick hatte in seiner Gruppe einen guten Start und gewann sein erstes Match gegen den Italiener D’Agata mit 25:23 in 38 Aufnahmen. Gegen den Topfavoriten Carlos Anguita gab es dann mit 21:25 in 34 Aufnahmen die Niederlage, die vielleicht sogar eingeplant war. Seinen Matchball in der Gruppe verwandelte Bouerdick gegen Niels Nielsen, den er mit 25:11 in 35 Aufnahmen regelrecht vom Billard fegte.

Es folgte das Viertelfinale gegen den Franzosen Haby. Bouerdick führte im Match lange Zeit und konnte das Match doch nicht beenden. Haby war dann der erste, der das Partieende erreichte. Bouerdick schaffte nervenstark das Remis und damit die Verlängerung. Dort verpasste Haby dann den Anfangsball und Bouerdick holte sich eiskalt den Sieg und Einzug ins Halbfinale. Dort wartete dann kein geringerer als Adrien Tachoire, der französische Ex-Juniorenweltmeister. Bouerdick begann superstark und schien auf einem guten Weg zu sein, aber der Franzose blieb cool und verkürzte Aufnahme um Aufnahme den Rückstand, bis er den Deutschen wieder auf Schlagdistanz hatte. Kurze Zeit später kam das Partieende in 24 Aufnahmen. Bouerdick verlor mit guten 0,916, seiner besten Partie und hatte damit zwar das Halbfnale verloren, aber eine ganz dicke BRONZEMEDAILLE gewonnen.

Tragisch endete dagegen die Meisterschaft für Tom Löwe. Der Vize-Europameister aus 2016 war auf dem Weg zu einem eindrucksvollen Ergebnis. Er gewann alle drei Gruppenspiele souverän mit einem herausragenden GD von 1,190. Doch was passierte dann im Viertelfinale. Löwe war nicht wieder zu erkennen und verlor gegen den Spanier Mercader mit 24:30 in 43 Aufnahmen. Das Aus für eines der größten deutschen Talente.

Tom Löwe hat großes Potential, das ist unverkennbar. Jetzt gilt es ihn weiter aufzubauen, was Vater Roland nur teilweise leisten kann. Ähnlich wie bei den Männern müssen schnell Strukturen geschaffen werden, die es solchen Talenten ermöglicht, sich in Einzelturnieren zu messen. In den Bundesligen ist für Nachwuchstalente kaum Platz, das dürfte jedem bekannt sein. 

Im Finale der Junioren stehen sich nun der Franzose Adrien Tachoire und der Spanier Carlos Anguita gegenüber. Ein Endspiel, dass wohl in Ordnung geht, denn beide wurden schon vor der Meisterschaft als Favoriten gehandelt.

Neben den heute zu Ende gehenden Dreibandwettbewerben der Männer und Junioren begann gestern Abend bereits die Einband-Konkurrenz und heute der Männerwettbewerb im 5-Keglebillard.

 

Wichtige Links:

Zeitplan der Europameisterschaften 2017

Teilnehmer, Zeitplan und Ergebnisse der einzelnen Wettbewerbe

Komplette Ergebnisse der EM 2015

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