Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Luxor (EGY)
Halbfinale Luxor: Cho - Merckx; Poly - Bury
© Kozoom Korea
Nikos Polychronopoulos ist auf guten Weg zu seinem größten Erfolg in einem Weltcup
LUXOR - Der französische Billardsport darf sich freuen. Nach mehr als 2 Jahren hat es Jeremy Bury endlich wieder in ein Halbfinale eines Weltcups geschafft. Die unumstrittene Nr. 1 in Frankreich war nach dem Aus des Super-Team aus Schiltigheim auch sportlich in ein kleines Loch gefallen, verabschiedete sich aus den Top12 und nahm sogar wieder eine Halbtagsstelle als Lehrer an. Bei der Heim-WM in Bordeaux blieb Bury auch eher blass und feiert nun ein glänzendes Comeback auf dem Podest.
Bury setzte sich im Achtelfinale zunächst gegen Javier Palazon in 28 Aufnahmen durch, bevor er dann den starken Vietnamesen Nguyễn bezwang. Nguyễn spielte noch im Achtel ein feines Match gegen Piedrabuena, den er in 22 Aufnahmen niederrang. Gegen Bury reichte dann der Atem nicht mehr und er verlor in der Schlußphase erst seine Konzentration und dann auch das Match.
Bury´s Gegner wird im zweiten Halbfinale ist Nikos Polychronopoulos. Poly kennt das Luxor-Podium bereits aus 2014. Dort verlor er gegen Caudron und endete auf Platz 3. Poly spielt ein Super-Turnier. Erst schlug er Jaspers und im Sog dieses Sieges eliminierte er Heo in 14 Aufnahmen, dem bisher besten Match. Im Viertelfinale gegen Kang folgte die erste Verlängerung im Turnierverlauf. Kang holte zunächst einen Rückstand auf und glich das Match mit 3 Punkten im Nachstoß aus. Die Verlängerung war ein kleines Drama. Poly begann mit 3 Punkten und Kang verpasste den Nachstoß.
Im ersten Halbfinale zwischen Merckx und Cho wird ebenfalls eine große Schlacht erwartet. Merckx beendete das Wunder von Ahmet Alp in 24 Aufnahmen 40:23. Die Luft war endgültig raus beim überraschenden Türken. Eine Runde zuvor hatte es noch zu einem schönen Sieg gegen Murat Tüzül gegeben. Alp begann das Match mit der Riesenserie von 17 Punkten und brachte am Ende noch einen Vorsprung von 4 Punkten nach 25 Aufnahmen ins Ziel.
Merckx hingegen tat sich gegen Heang Jik Kim zunächst schwer und hatte Mühe, dem jungen Koreaner zu folgen. Profitieren konnte Merckx dann allerdings von einer kleinen Schwäche seines Gegners, der das Match einfach nicht beenden wollte. Routiniert nutzte Merckx seine Chance und beendete bei 36:36 die Partie mit 4 Punkten.
Cho´s Weg ins Halbfinale führte über eine brutale Kampfpartie im Achtelfinale gegen Tayfun Tasdemir. Selten hätte man den türkischen Weltcupsieger mit soviel Pech gesehen. Beide mussten sich jeden Punkt hart erkämpfen. Die Schlacht ging über 36 Aufnahmen und endete mit 40:36 für Jae Ho Cho. Ein relativ leichter Sieg folgte dann gegen Lütfi Cenet, der nach dem schönen 18 Aufnahmen Sieg über den zweiten Cho (Chi Yeon), sein Pulver verschossen hatte. Souverän spülte Cho sein Programm runter und gewann in 23 Aufnahmen 40:24.
Nach Caudron 2014 und Jaspers 2015 wird es nun am Ende des heutigen Finaltages einen weiteren Sieger in Luxor geben. Prognosen sind kaum möglich. Man sollte meinen, dass der Sieger des Turniers aus dem ersten Halbfinale (Cho/Merckx) kommt. Dann sollte man aber auch bedenken, wen Poly bereits schon eliminiert hat (Jaspers, Heo, Kang). Und Bury erlebt sein bestes Ergebnis seit zwei Jahren und dies allein wird ihm zusätzlichen Schub verleihen.
Statement Kasidokostas
Unterdessen hat sich Filippos Kasidokostas dazu durchgerungen, ein Statement zu seinem Ausscheiden aus dem Turnier abzugeben. Sowohl der Grieche, als auch sein unterlegener letzter Gegner Bayatli äußerten gleichlautend, dass sich das Gespräch nach der Partie auf den Wechsel der Stoßhand bezog. Zur Erinnerung: Kasidokostas hatte große Schmerzen in seiner Stoßhand und war gezwungen, diese zu wechseln, um die Partie überhaupt zu Ende spielen zu können. Er entschuldigte sich dafür bei seinem Gegner und wollte nicht respektlos wirken. Bayatli, der selbst ein großer Fan von Kasidokostas ist, bestätigte dies.
Kasidokostas war während seiner Weltcup-Pause mehrfach in ärztlicher Behandlung, um das Zittern und die Schmerzen seiner Stoßhand behandeln zu lassen. Ohne Erfolg. Er ist selbst ratlos und überlegt nun, in der Zukunft öfters die Stoßhand zu wechseln. In jedem Fall wird er weiterhin Billard spielen und auch weiter an seinem Weltcup-Comeback arbeiten. Die Liebe zu diesem Sport ist so groß, dass er unbedingt eine Lösung finden und zu alter Stärke kommen will.
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