PORTO - Der 25-jährige Koreaner Haeng-Jik Kim, Gewinner von vier Junioren-Weltmeisterschaften, hat in Porto nun auch seinen ersten Weltcup gewonnen. In der Arena des FC Porto bestieg er als Bester von einigen „Kim’s“ das oberste Podest. Insgesamt war Asien mit drei Akteuren auf dem Podium vertreten. Ein Europäer schaffte den dritten Platz bei einem Turnier, in dem neun Spieler aus den Top ten vorzeitig ausschieden. Das Endspiel gewann Haeng-Jik Kim mit 40:34 in 23 Aufnahmen gegen den Vietnamesen Quoc Nguyen Nguyen.

Die neue Nummer 1 der Welt hingegen ist Daniel Sanchez, der vom frühen Ausscheiden von Dick Jaspers profitierte. Vier Weltcups wurden in dieser Saison schon gespielt und es gab noch keinen Doppelsieger. Sieger wurden in dieser Reihenfolge: Frederic Caudron, Dani Sanchez, Eddy Merckx und nun Haeng-Jik Kim. Selten war die asiatische Vormachtstellung so groß wie in Porto. Haeng-Jik spielte bereits sein zweites Finale. In Luxor verlor er vor drei Jahren gegen Dick Jaspers, der an diesem Tag nicht zu schlagen war.

Der asiatische Meister Quoc Nguyen Nguyen war zum ersten Mal in seiner Karriere ganz nah dran an seinem ersten Weltcupsieg. Der Vietnamese zeigte eine tolle Form während der drei Tage des Hauptturniers und war erst in der letzten Phase des Endspiels nicht mehr ganz so frisch.

Der Sieger Haeng-Jik Kim zeigte nach seinem Sieg erstmals ein paar Emotionen. Ein kleines Lächeln nach dem Sieg und eine zurückhaltend geballte Faust in Richtung der Kameras. Auf dem Weg zum Siegerpodest jedoch konnte er sich nicht mehr zurückhalten, sprang und schrie vor Freude. Der eher stoisch wirkende junge Mann, der für seine mentale Zähigkeit bekannt ist, war während des gesamten Turniers nie in ernsten Schwierigkeiten. Mit auf dem Podium standen Quoc Nguyen Nguyen und die beiden Dritten Lütfi Cenet und Jung-Han Heo.

Das Match um Gold begann für Kim bestens. Er startete mit 9 Punkten vom Anfangsball und führte nach drei Aufnahmen bereits mit 17:4. Nguyen blieb jedoch unbeeindruckt und kam mit Serien von 4 und 9Punkten zurück. Zur Pause führte er sogar mit 20:18. Das war zugleich auch die beste Phase für Nguyen, der anschließend nicht weniger als sieben Fehlaufnahmen produzierte und zusehen musste, wie Kim auf 34:28 davon zog. Kurze Zeit später beendete Kim das Match, Nguyen machte noch 6 Punkte im Nachstoß zum Schlußstand von 40:34.

Halbfinals:

Haeng-Jik Kim - Lütfi Cenet 40:36 in 23 Aufnahmen

Das Match nahm nach der Pause richtig Fahrt auf. Cenet führte mit 21:18 und wenig später mit 30:19 in 14 Aufnahmen. Doch dann fand der Koreaner seinen Rhythmus und drehte das Match mit zwei Serien von 6 und 8 Punkten. Kim führte später mit 37:32, bevor er noch weitere fünf Anläufe brauchte, um das Match nach 23 Aufnahmen zu beenden. Cenet selbst spielte ein erstklassiges Turnier mit über zwei GD und durchweg schweren Gegnern, von denen er Zanetti, Cho und Blomdahl nach Hause schickte. Für Kim bedeutete der Sieg das Erreichen seines zweiten Weltcup-Finals.

Quoc Nguyen Nguyen - Jung-Han Heo 40:29 in 26 Aufnahmen

Der Koreaner war nicht wieder zu erkennen. Er musste zusehen, wie sein Gegner schnell davonflog. Nguyen baute seine Führung über 12:3, 19:8 und 21:9 stetig aus. Heo sah nicht so aus, als könne er ernsthaft den Sieg des Vietnamesen gefährden. Nach 26 Aufnahmen gewann Nguyen überglücklich und hatte damit zum ersten Mal in seiner Karriere ein Weltcup Endspiel erreicht. 

Endklassement der Top20 in Porto

1. Haeng-Jik Kim 1.680-9
2. Nguyen Quoc Nguyen 1.747-17
3. Lütfi Cenet 2.052-11
4. Jung-Han Heo 1.590-8
5. Dani Sánchez 1.966-13
6. Torbjörn Blomdahl 1.824-8
7. Anh Vu Duong 1.457-8
8. Wan Young Choi 1.411-9
9. Dong-Koong Kang 2.517-8
10. Jae-Ho Cho 2.000-10
11. Eddy Merckx 1.880-7
12. Eddy Leppens 1.590-14
13. Sung-Won Choi 1.500-14
14. Joao Ferreira 1.416-7
15. Frédéric Caudron 1.411-5
16. Sameh Sidhom 1.220-7
17. Marco Zanetti 2.352-6
18. Nikos Polychronopoulos 2.000-15
19. Dinh Nai Ngo 1.636-9
20. Javier Palazón 1.600-14.

Weltrangliste nach Porto:

1. Dani Sánchez, 422 punten
2. Dick Jaspers 360
3. Marco Zanetti 329
4. Frédéric Caudron 320
5. Haeng-Jik Kim 296
6. Torbjörn Blomdahl 290
7. Nikos Polychronopoulos 277
8. Jérémy Bury 240
9. Murat Naci Coklu 237
10. Eddy Merckx 220
11. Sameh Sidhom 220
12. Jung-Han Heo 214
13. Nguyen Quoc Nguyen 213
14. Quyet Chien Tran 203
15. Sung-Won Choi 195
16. Jae-Ho Cho 191
17. Tayfun Tasdemir 172
18. Eddy Leppens 161
19. Dong-Koong Kang 153
20. Semih Sayginer 150.

Geschafft! Mit 40:34 gewinnt Haeng-Jik Kim das Endspiel gegen Quoc Nguyen Nguyen

Im Halbfinale zeigte Quoc Nguyen noch einmal sein herzliches Lachen. Er besiegte Heo mit 40:20.

Jung Han Heo und Lütfi Cenet spielten ein tolles Turnier und wurden beide erst im Halbfinale gestoppt.