Billard Karambol - Karambolage - Kozoom Interview
Griechenland Krise im Billard: Wer sagt die Wahrheit?
Harry van Nijlen/Kozoom
Thanos und seine Tochter Elen während des Weltcups im letzten Jahr in Griechenland
ATHEN - Der "Retter des griechischen Billardsports", der sich im vergangenen Jahr als Hauptsponsor und Turnierorganisator der Billardwelt vorgestellt hat, hat heute bekannt gegeben, dass er sein Engagement mit sofortiger Wirkung beenden wird. Der 55-jährige Thanos Athanasiou, Schiffseigner und Präsident der IBT Hellas, ist tief enttäuscht und empört, dass die beiden griechischen Topspieler (Filippos Kasidokostas und Nikos Polychronopoulos) sich weigerten, die Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften in Viersen mitzuspielen.
Thanos Athanasiou schrieb einen Brief und erklärte darin seine Entscheidung: "Ich verspreche, dass ich in ein paar Tagen einige Erklärungen zu meiner Entscheidung geben werde, die einiges über das griechische Billard und über die UMB aussagen. Es sind starke Fakten über Menschen, die den Billardsport lieben, aber auch große Taschen haben. Im Moment jedenfalls bin ich sehr enttäuscht und traurig über die Situation."
Die griechischen Spieler, einige Beteiligte und viele Billardfans zeigten sehr unterschiedliche Reaktionen. Fest steht, dass Thanos Athanasiou und seine Tochter Elen in den vergangenen vierzehn Monaten die wichtigsten Akteure des Billardsports in Griechenland waren und sowohl finanziell, als auch als Veranstalter viel geleistet haben.
Der Weltcup und die Weltmeisterschaft der Junioren, beides in Pelopenessos, waren Paradebeispiele für ihr Engagement. Dennoch gab es immer wieder auch gegenteilige Meinungen. So wurde zum Beispiel behauptet, der Hauptsponsor wolle auch verantwortliche Positionen im Billardverband übernehmen.
Der allgemeine Konsens im Verband war, dass der Fokus auf den Top-Spielern liegen sollte und erst in zweiter Linie auf den übrigen beteiligten Spielern in der IBT Hellas. Darüber hinaus wollte der griechische Verband die IBT nicht als weiteren Verband anerkennen, sondern lediglich als Verein, mit Filippos Kasidokostas als deren Vorsitzenden. Nun stellte sich heraus, dass genau die beiden Top-Spieler maßgeblich Verantwortung tragen für die Trennung zwischen dem Verband und dem Hauptsponsor.
Thanos Athanasiou beschuldigt beide Spieler aufgrund ihrer ablehnenden Haltung der Teilnahme an der WM in Viersen. Voraus ging ein Privatkrieg der beiden bei Facebook in den Tagen vor der WM in Viersen. Am Ende gaben sie sich gegenseitig die Schuld dafür, das die griechische Mannschaft zurückgezogen wurde. Die endgültige Entscheidung wurde im Büro von Thanos Athanasiou getroffen.
"Einer (Kasidokostas) bestand auf die Geschäftsvereinbarungen", sagte Thanos. "Der andere (Polychronopoulos) weigerte sich, die Reise nach Viersen anzutreten, weil er - als eine Art Messi des Billardsports - nicht bereit war, die Kosten dafür zu übernehmen." Ich war sehr erstaunt zu hören, dass beide nicht bereit sind die Farben ihres Landes bei der WM zu vertreten.
Athanasiou hielt dies für eine Beleidigung der IBT Hellas: "Zwei Spieler, die denken, sie können das Bild von Griechenland in die eigenen Hände nehmen". "Ich habe diesen Spielern viel Freiraum gelassen in dem Bemühen Billard in Greichenland mit großem Push voranzutreiben, aber es muß Grenzen geben."
"Wenn die beiden das Gefühl haben, die können alle anderen mit Füßen treten, dann muß ich mein Engagement überdenken. Ich war flexibel, bin tolerant, aber ich habe auch kaum Respekt bekommen für all das, was wir in den letzten vierzehn Monaten alles erreicht haben. Einige sind einfach nicht bereit, anzuerkennen, dass der griechische Billardsport nie bessere Zeiten erlebt hat, seit dem wir als Hauptsponsor und Veranstalter aufgetreten sind."
Es bleibt abzuwarten, was der Rückzug des Sponsors für den internationalen Sportkalender bedeutet. Die Weltmeisterschaft der Frauen ist für den 02. - 05.Oktober geplant und niemand weis derzeit, ob sie stattfinden wird. Der Weltcup in Athen ist bereits abgesagt worden. Nach Angaben des Veranstalters, war der Grund für die Absage der kurzfristig zugesagte Weltcup in Luxor in Ägypten. Man sah die Gefahr für eine ausreichende Teilnehmerzahl in Athen.
Die Billardwelt ist nun uneinig: War es die Wahrheit, oder nur eine Ausrede, um die Veranstaltung abzusagen?
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