Billard Karambol - Dreiband - Superprestige - Lommel (BEL)
Frederic Caudron verteidigt Titel nach großem Finale
© Kozoom/Harry van Nijlen
Der Chef des Turniers Eddy Leppens und der Sieger Frederic Caudron
LOMMEL - Frederic Caudron hat erfolgreich seinen Vorjahrestitel beim belgischen Superprestige verteidigt. Mehr noch; es war sein erster Dreiband-Einzeltitel im eigenen Land in diesem Jahr. Bei den Landesmeisterschaften schied er früh aus; sein Freund Eddy Leppens wurde zum ersten Mal belgischer Meister.
Beim belgischen Pokal im Frühjahr wurde Caudron Zweiter hinter Leppens. Beide spielten ein großartiges Finale über 5 Sätze.
Nun aber drehte Frederic Caudron den Spieß um und gewann das Finale gegen Eddy Leppens und damit zum 9. Mal das Superprestige. Nach dem Finale, dass erst in der Verlängerung entschieden wurde, sah man einen jubelnden Caudron, der mehrmals beide Arme zum Sieg in die Luft schmiss. Und tatsächlich sah man selten einen so zufriedenen Belgier, wie nach diesem Sieg. Die Leichtigkeit, mit der er in so manchen Jahren von Sieg zu Sieg eilte, ist im Moment nicht vorhanden. Im Weltcup ist er auf Platz 10 abgerutscht, holte in diesem Jahr natürlich den WM-Titel mit Eddy Merckx zum vierten Mal in Folge nach Belgien und gewann die Einband-EM. Aber bei den Dreiband-Einzelwettbewerben blieb er bisher ohne Erfolg.
In Lommel standen die Vorzeichen auch nicht sonderlich gut. Caudron jettete in den letzten 2 Monaten um die halbe Welt und war als Geschäftsmann im Einsatz. Etwas müde trat er dann zum Superprestige an und war trotzdem sofort voll bei der Sache. Man merkte ihm an, dass er diesen Titel unbedingt wollte.
Und der Zeitpunkt für einen Turniererfolg ist in der Tat ein Wichtiger, denn in zwei Wochen geht es zum Weltcup nach Korea und einige Wochen später nach Istanbul. Dies werden die beiden Schicksals-Turniere für den zweifachen Weltmeister.
Der Samstag begann für die beiden Finalisten mit dem Halbfinale um 14:00 Uhr. Eddy Leppens löste die Aufgabe gegen den gefährlichen Martin Spoormans mit Bravour und gewann das Match in 22 Aufnahmen mit 50:21. Nach einer schnellen und komfortablen Führung durch den belgischen Meister gelang es diesmal Spoormans nicht, wieder den Anschluß zu erlangen. So sehr er sich auch mühte, diesmal war einfach nichts zu machen und er musste sich am Ende, wie schon im Vorjahr mit dem geteilten Dritten Platz begnügen.
Das gleiche Schicksal ereilte parallel Peter Ceulemans, der mit dem Erreichen des Halbfinals bereits ein gutes Resultat eingefahren hatte. Gegen Caudron war er chancenlos. Auch dieses Match war nach 22 Aufnahmen beendet. Mit 50:26 zog Caudron ins Finale ein.
Das Endspiel war eine sehenswerte Angelegenheit. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass Leppens und Caudron die beiden stärksten belgischen Spieler in dieser Saison sind. Leppens stand in seinem dritten nationalen Finale in diesem Jahr. Die Meisterschaft und den Pokal hatte er bereits für sich entschieden. Nun wollte er das Trible bei seinem eigenen Turnier perfekt machen. Danach sah es allerdings zu Beginn ganz und garnicht aus. Caudron ergriff sofort die Initiative und führte von der ersten bis zur 28. Aufnahme. In der 9. Aufnahme mit 23:12, in der 17. Aufnahme mit 36:25. Nach einer 7er Serie in Durchgang 20 kam Leppens wieder heran und schaffte eine Aufnahme später sogar den Ausgleich. Die Schlußphase begann dann in der 25. Aufnahme beim Stand von 47:47. Zunächst erster Matchball für Caudron, den er vergab. In der 27. Aufnahme der zweite Matchball für Caudron; auch der ging daneben. Nun zwei Punkte für Leppens, aber auch ein verfehlter Matchball. Dann das Partieende durch Caudron und der logische Ausgleich durch Leppens.
Nun musste die Verlängerung entscheiden. Caudron begann brutal mit 7 Punkten, die schon etwas beruhigend für ihn waren. Nicht mehr ganz so angespannt nahm er Platz und beobachtete Leppens, wie er zunächst zwei Punkte ohne Schwierigkeiten löste. Der anschließende Pendler verfehlte allerdings sein Ziel und Caudron war der Sieger.
Das Superprestige 2015 endete mit einem knappen, aber verdienten Sieg durch Frederic Caudron. Auf sein Konto gingen neben dem Gesamterfolg auch noch zwei Turnierbestleistungen. Er spielte 2,016 GD und die beste Partie in 13 Aufnahmen, also 3,076 Durchschnitt. Nur die Höchste Serie verbuchte Eddy Merckx, der 15 Punkte im Gruppenspiel gegen van Acker erzielte.
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