BRANDENBURG - Der Meister aller Klassen hat wieder zugeschlagen. Frederic Caudron gewinnt zum 7. Mal die Einband-Europameisterschaft und seinen 100. Titel seiner Karriere, einige Jahre früher als sein großer Landsmann Raymond Ceulemans. Im Finale schlug er am gestrigen Abend den Überraschungsfinalisten Berndard Villiers mit 120 : 71 in 11 Aufnahmen. Gemeindame Dritte wurden Jean-Paul de Bruijn und Alain Remond.

Die Einbandmeisterschaft war eine Demonstration des Billardsports, die sich sehen lassen kann und die die Anwesenden mit viel Applaus würdigten. Die Tatsache, dass sich Torbjörn Blomdahl, Weltranglistenerster im Dreiband, zum Einband verirrt hatte, machte das Titelrennen von Beginn an höchst interessant. Nun kann man unterstellen, dass ein Weltklassmann wie Blomdahl auch ganz ordentlich Einband spielen kann, aber ganz ehrlich, wer hätte ihm 18,000 Durchschnitt zugetraut. Blomdahl scheiterte am Ende im Viertelfinale an de Bruijn, der drauf und dran war die Partie vom Anstoß weg auszustoßen. Ein Minifehler in aussichtsreicher Stellung brachte nach 111 Punkten das Aufnahmen-Ende. Nach 3 Aufnahmen war die Partie dann auch zu Ende und de Bruijn im Semifinale. Blomdahl am Ende auf dem 5. Platz mit dem zweitbesten GD des Feldes. 

De Bruijn, der große niederländische Favorit auf den Titel, scheiterte anschließend dann im Halbfinale am späteren siegreichen Belgier. Caudron spielte ausgerechnet im Halbfinale sein bestes Match und siegte nach 6 Aufnahmen mit 120 : 40.

Bernhard Villiers sicherte sich zunächst sein Halbfinale durch einen Sieg gegen Peter de Backer, der bis dahin eine sehr starke Leistung zeigte. Weiter gings dann zum französischen Duell mit Alain Remond und auch da blieb Villiers siegreich. Erst im Finale war dann die Kraft aufgebraucht und er mit Silber dekoriert. Ein toller Erfolg für den kleinen Franzosen.

Die deutschen Teilnehmer hatten wenig zu bestellen. Sowohl Wolfgang Zenkner, als auch Dieter Steinberger mühten sich redlich, mußten aber nach den Gruppenspielen bereits die Koffer packen. Am Ende belegten sie die Plaätze 10 und 15.

FINALE - Am Ende des Tages gab es dann für Deutschland doch noch Grund zum Jubel. Beim Mannschaftswettbewerb im 5-Kegel-Billard reichte es für Deutschland zu einem knappen Sieg im Halbfinale gegen Dänemark. Heute morgen nun das Finale gegen Italien, die als Favorit ins Rennen gehen und in Brandenburg bisher jeden Titel gewannen. Dennoch, chancenlos ist Deutschland nicht und kämpfen kann die Mannschaft um Gerd Kunz sicher.

Weiter geht es heute auch im Dreiband auf dem kleinen Billard. Die Gruppenspiele sind am Vormittag gespielt und um 12.30 sind dann die Achtelfinalpartien angesetzt. Einen starken Eindruck machte gestern Heiko Roth, der in seiner Gruppe in aussichtsreicher Position liegt und heute noch sein letztes Gruppenspiel bestreitet. Der Startschuss fällt heute für den Mannschaftswettbewerb im Dreiband auf dem Großen Billard und im Cadre 47/2. In beiden Wettbewerben sind die Gastgeber stark vertreten.