LUXOR - Frederic Caudron hat das Finale des 1.Weltcups von Luxor gewonnen. In überragender Manier schlug er seinen ärgsten Konkurrenten im Kampf um die Weltranglistenführung, Torbjörn Blomdahl, vernichtend mit 40:20 in 13 Aufnahmen. Ins Finale startete Caudron mit einer feinen Serie von 19 Punkten direkt vom Anfangsball. Wahrscheinlich ein Rekord. In der zweiten Aufnahme folgten 3 weitere Punkte zum (Pausen)Zwischenstand von 22:0 nach 2 Aufnahmen. Wer war nach 9 Minuten jeweils in einer solch aussichtslosen Position? Und das in einem Finale. Das auch ein Caudron nicht fehlerfrei ist, bewiesen dann die folgenden 10 Aufnahmen, in denen die Partie so dahin floss. Caudron sicherte seinen Vorsprung und Blomdahl bemühte sich redlich um Ergebniskorrektur, denn mehr war einfach nicht möglich. 

Es ist tatsächlich die Spezial-Disziplin vom Einzelweltmeister. Er startet (wenn es gelingt) wie ein Verrückter und beschränkt sich anschließend auf die Sicherung seines Vorsprunges. Funktioniert nicht immer, aber im Finale von Luxor hat es funktioniert und brachte ihn den ersten Weltcupsieg des Jahres, alle Turnierbestleistungen und den Ausbau seiner Ranglistenführung.

Wie man es anstellen könnte gegen den weltbesten Spieler, zeigte Polychronopoulos im morgentlichen Halbfinale. Caudron sprintete los und führte nach 3 Aufnahmen mit 17:1. Nach 7 Aufnahmen stand es 27:12 und man hatte nicht das Gefühl, dass der Überraschungsmann von Luxor entscheidendes entgegenzusetzen hat. Doch weit gefehlt. Poly schaffte das Comeback am Ende der Partie. In der 13. Aufnahme führte Caudron noch mit 36:27, dann eine 8er Serie von Poly zum 36:35. In der 15.Aufnahme dann die 4 restlichen Caudron-Punkte und der Nachstoß für den Griechen. Zunächst 2 fehlerfreie Punkte, dann ein Hammer-Fuchs und ein weiterer sicherer Punkt brachten Polychronopoulos tatsächlich den Schlußball ein. Doch den verfehlte er und damit eine Verlängerung. Endstand 40:39 in 15 Aufnahmen (2,666/2,600). Was für eine Show!

Im zweiten Halbfinale spielte nur einer: Torbjörn Blomdahl. Der Koreaner Chong.Bok Lee hatte keine Chance, sich zu entfalten. Mehr als kleinere Serien waren nicht drin. Zu oft verfehlte er Ball 3 hauchdünn, dass kratzte am Selbstvertrauen und bedeutete nach 22 Aufnahmen das Aus für ihn. Blomdahl gewann sein Halbfinale 40:27. 

Caudron gewann den Weltcup von Luxor in unnachahmlicher Weise. Es war sein Turnier und das von Anfang an. Bereits in der ersten Partie bewies er gegen Sidhom in 18 Aufnahmen, dass er in großer Form ist. Zweimal innerhalb weniger Tage konnte Blomdahl ihn schlagen. Vor wenigen Wochen zuerst in der französischen Liga zwischen Laxou und Agipi und dann in Spanien beim Match der Champions, der 40-Aufnahmen Partie. Diese Demütigungen konnte der Belgier nicht ungesühnt lassen. 

Luxor war ein hervorragendes Turnier in einem Land, dass nach wie vor um seine Wiederherstellung kämpft. Selbst in den Tagen des Weltcups hörte man keine schönen Nachrichten aus Ägypten. Hundertfache Todesurteile an einem Tag können kein Beitrag für internationales Ansehen und Demokratie sein.