PORTO - Der Höhepunkt von fünf Tagen Coupe d’Europe am Sonntagabend war nicht etwa Weltmeister Dick Jaspers oder Europameister Dan Sanchez vergönnt, sondern dem 62-jährigen portugiesischen Meister Rui Manuel Costa, der den FC Porto in der ehrwürdigen Arena des Estadio do Dragao zum Sieg führte. Rui Costa erntete tosenden Applaus, als er sein Team im Endspiel gegen den Türken-Express des FBN Tekstil zunächst zum rettenden 4:4 Unentschieden führte, um dann in einer nie da gewesenen Verlängerung den Sieg in diesem berühmten europäischen Team-Wettbewerb zu holen. Das Team des FC Porto gewann das erstmals ausgetragenen Elfmeterschießen an vier Tischen mit allen Spielern mit 14:6 und konnte wenig später auf dem Podium stolz die Trophäe in Empfang nehmen.

Die Spieler und Fans sangen die portugiesische Nationalhymne und die Vereinslieder hallten minutenlang durch die Arena. Porto ging in das Duell mit dem favorisierten türkischen Team in der Aufstellung Dick Jaspers, Dani Sanchez, Rui Costa und Joao Ferreira. Das Finale endete nach jeweils zwei Siegen mit einem Remis, sodass eine Verlängerung an allen vier Tischen notwendig war. Die Gesamtzahl der Punkte, die in einer Aufnahme erzielt wurden, sollte über den Sieg entscheiden. Porto verwandelte 14 Punkte, davon allein 7 Punkte durch Rui Costa. Die Türken trafen nur 6 Mal.

Es war einer der größten Tage in der Karriere von Costa, der aus Porto kommt, im Verein die jungen Talente trainiert und selbst mehrfacher portugiesischer Meister ist. In der regulären Endspiel-Begegnung verlor zunächst Dick Jaspers hauchdünn mit 39:40 in 22 gegen Tayfun Tasdemir, während Dani Sanchez mit 40:33 in 18 Aufnahmen gegen Murat Naci Coklu gewann. Joao Ferreira verlor sein Match an Position 4 gegen Gökhan Salman mit 24:40 in 22 Aufnahmen. Als diese drei Partien vorbei waren, führten die Türken mit 4:2 und Rui Costa kämpfte verbissen um den Sieg gegen Lütfi Cenet, der kurz vor dem Ende mit 38:36 führte. Mit großer Routine beendete Costa das Match mit vier Punkten und rettete den FC Porto in die Verlängerung.

Alle vier Partien wurden nun um eine Aufnahme verlängert und das Team mit den meisten Punkten war der Sieger des Matches und neuer Coupe d’Europa Sieger.

Joao Ferreira und Gökhan Salman trennten sich 1:1. Rui Costa antwortete auf einen Punkt von Cenet mit einer 7er Serie zum Gesamtstand von 8:2 für Porto. Dani Sanchez verlor die Extra-Aufnahme mit 1:2 gegen Coklu. Dick Jaspers gewann am Ende seine Verlängerung mit 5:2 gegen Tayfun Tasdemir, sodass der FC Porto mit einem souveränen 14:6 der endgültige Sieger war.

Halbfinale

Die beiden Endspielgegner erreichten Halbfinals mit überlegenen Siegen. Dort besiegte dann das türkische Tean Tekstil Bilardo Spor Kulubu die Franzosen aus Andernos mit 6:2, während der FC Porto ebenfalls mit 6:2 das spanische Team aus Paiporta bezwang.

Tayfun Tasdemir und Gökhan Salman waren im Halbfinale die besten Spieler. Tasdemir gewann mit 40:32 in 20 Aufnahmen gegen Roland Forthomme und Salman besiegte mit 40:13 in 20 Aufnahmen Francis Connesson. Murat Naci Coklu holte des Gesamtsieg in 21 Aufnahmen mit 40:21 gegen Gwendal Marechal. Danach wurde das vierte Match zwischen Lütfi Cenet und Jerome Barbeillon abgebrochen, da der Sieger bereits feststand.

Im zweiten Halbfinale zwischen Porto und den Spaniern war es Dick Jaspers, der sein Match gegen Sergio Jimenez in 18 Aufnahmen mit 29:40 verlor. Seine drei Kollegen allerdings holten die notwendigen drei Siege zum 6:2 Endstand. Dani Sanchez gewann mit 40:21 in 23 gegen Xavier Yeste, Rui Costa gewann gegen Francisco Unguetti mit 40:28 in 30 Aufnahmen und Joao Ferreira besiegte in einem großartigen Endspurt Antonio Ortiz mit 40:35 in 29 Aufnahmen.

Das türkische Team mit Lütfi Cenet, Murat Naco Coklu, Tayfun Tasdemir und Gökhan Salman (v.l.)