Billard Karambol - Dreiband - Verhoeven Open Tournament - New York (USA)
Fantastischer Martin Horn mit 1,959 GD in die KO-Runde
Kozoom Korea
Martin Horn steht im Achtelfinale nach Gruppensieg und 1,959 GD
NEW YORK - Vor vier Jahren hat sich Martin Horn aus dem Weltcup-Zirkus verabschiedet. Die vielen Reisen, ein paar frühe Niederlagen und der Aufwand für vielleicht zwei Quali-Partien rund um die Welt zu fliegen, waren für den Deutschen die Gründe für seinen Rückzug.
Natürlich hatte es nichts mit seinem geliebten Dreibandsport zu tun und auch nicht mit einem frühzeitigen Karriereende. Martin Horn ist Profi durch und durch und arbeitet seit Jahren daran, sein Spiel immer weiter zu verbessern. Konzentration auf die europäischen Ligen und von Zeit zu Zeit ein interessantes Turnier, bei dem er viel spielen kann und richtig gefordert wird. Das ist seine sportliche Herausforderung. So ein Turnier ist das Lausanne Billard Masters, bei dem er bewiesen hat, dass er auch ohne Weltcup zur Weltspitze gehört.
Die Gegner begegnen dem Deutschen mit sportlichem Respekt. Das gehört sich so. Aber vielleicht ist da auch ein bisschen Ungewissheit dabei, weil eben keiner so recht weiß, wie stark Martin Horn wirklich ist.
In New York hat er es nun wieder bewiesen. Seine 6 Partien aus der Vorrunde nahm er als Einspielen, gewann locker die Gruppe und war nun bestens präpariert, um seine Mission fortzusetzen. Und WIE er das tat. Mit dem besten GD aller Teilnehmer (1,959) steht Martin Horn nun in der KO-Runde. Den ersten Tag der Semifinalrunde überstand Horn an Platz 4 liegend mit 3 Siegen und einer Niederlage. Das gestrige Programm war dann Frédéric Caudron, Jae Ho Cho und der Kolumbianer Hunberney Catano. Und er besiegte sie alle. Den Über-Belgier besiegte Horn in 10 Aufnahmen mit 35:16 (3,500) und gehört damit zu den ganz wenigen in der Welt, die ihn in diesem Jahr besiegen konnten. Die beiden anderen Gegner wurden in 14 Aufnahmen bezwungen. Martin Horn rauschte im D-Zug Tempo mit dem Tages-GD von 2,763 an allen anderen vorbei. Da muss man nochmal an sein Ausgangs-Statement erinnern. "Ich habe mein Spiel im Sommer umgestellt und bin davon überzeugt, dass dadurch mein Spiel noch effektiver wird." Das eigene Spiel umgestellt haben schon viele, aber kaum einem ist anschließend eine derartige Demonstration gelungen. Vielleicht ist aber eins noch wichtiger! Martin Horn scheint auch, oder vor allem, mental in einer fantastischen Form zu sein. Dies alles bescherte ihm gestern den Gruppensieg in der starken Gruppe A vor Frédéric Caudron und Jae Ho Cho, die ebenfalls in die KO-Runde aufsteigen. Platz 4 in der Gruppe geht an den Kolumbianer Huberney Catano, der es aber als bester Gruppenvierter aller Teilnehmer auch noch ins Achtelfinale schaffte.
Am Ende schafften es zwei Spieler, ihre Gruppe völlig ohne Niederlage zu überstehen. Die beiden türkischen Weltklassespieler Tayfun Tasdemir und Murat Naci Coklu gewannen alle sieben Partien und führen damit das Ranking nach dem Semifinale an. In diesem Ranking befindet sich Martin Horn an Platz 3 mit einer Niederlage, aber wie erwähnt dem besten GD aller Teilnehmer.
Quet Chien Tran, einer von drei Vietnamesen, die es in die Finalerunde schafften
Ranking nach der Semi-Gruppenphase:
1. Tayfun Tasdemir 7-0 1,856 - Gruppe D
2. Murat Naci Coklu 7-0 1,828 - Gruppe E
3. Martin Horn 6-1 1,959 - Gruppe A
4. Quet Chien Tran 6-1 1,895 Gruppe B
5. Semih Sayginer 6-1 1,761 Gruppe C
6. Dick Jaspers 6-1 1,813 Gruppe D
7. Torbjörn Blomdahl 6-1 1,704 Gruppe B
8. Haeng Jik Kim 6-1 1,618 Gruppe E
9. Frédéric Caudron 5-2 1,815 Gruppe A
10. Eddy Merckx 5-2 1,808 Gruppe C
11. Jae Ho Cho 5-2 1,621 Gruppe A
12. Ly The Vinh 5-2 1,377 Gruppe B
13. Jeremy Bury 5-2 1,358 Gruppe C
14. Quoc Nguyễn Nguyễn 5-2 1,316 Gruppe D
15. Roland Forthomme 4-3 1,384 Gruppe E
16. Huberney Catano 5-2 1,410 Gruppe A
Interessant ist, dass man in den 8er Gruppen mit drei Niederlagen keine Chance auf die Qualifikation für das Finale hatte. Lediglich Roland Forthomme schaffte es mit drei Niederlagen als Gruppendritter. Bei nur zwei ungeschlagenen Gruppensiegern heißt das, dass es ein sehr ausgeglichenes Feld ist, bei dem jeder jeden schlagen kann. Die US-Amerikaner sind alle ausgeschieden. Lediglich der Kolumbianer Catano schaffte es als Südamerianer noch in die Finalrunde. Stattdessen haben es drei Türken, drei Belgier, drei Vietnamesen, aber nur zwei Koreaner, ein Schwede, ein Franzose, ein Niederländer und ein überglücklicher Deutscher geschafft.
Die besten Partien der zweiten Runde:
1. Dick Jaspers 35 in 9 3,889
2. Martin Horn 35 in 10 3,500
Semih Sayginer 35 in 10 3,500
Frédéric Caudron 35 in 10 3,500
3. Tayfun Tasdemir 35 in 11 3,182
Jae Ho Cho 35 in 11 3,182
Haeng Jik Kim 35 in 11 3,182
Die Verhoeven Open von New York gehen heute zu Ende. Auf dem Programm stehen nun die Finalrunden. Begonnen wird um 10:00 Uhr Ortszeit (16:00 Uhr MEZ) mit dem Achtelfinale. Um 12:00 Uhr folgt das Viertelfinale, 15:00 Uhr das Halbfinale und um 17:00 Uhr das Finale. Die Siegerehrung findet um 19:00 Uhr (01:00 Uhr MEZ) statt.
Die Partien des Achtelfinales:
Tayfun Tasdemir - Huberney Catano
Frédéric Caudron - Heang Jik Kim
Semih Sayginer - Ly The Vinh
Jeremy Bury - Quet Chien Tran
Martin Horn - Quoc Nguyễn Nguyễn
Jae Ho Cho - Dick Jaspers
Torbjörn Blomdahl - Eddy Merckx
Roland Forthomme - Murat Naci Coklu
Mit der Paarung Blomdahl gegen Merckx erleben wir die Finalpaarung von 2014 und ebenfalls eine Wiederholung des Finales der Europameisterschaft von 2015. Beide Endspiele gewann der Schwede, der 2015 in Bordeaux auch den Weltmeistertitel holte. Ebenfalls ein ganz besonderes Schauspiel ist die Paarung Cho gegen Jaspers. Vom Holländer weiß man, dass er großen Respekt vor den Koreanern hat. Insbesondere Cho ist einer derjenigen, der mit einer Leichtigkeit spielt, die einzigartig ist. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein. Die Vietnamesen aufzuhalten ist unter anderem die Aufgabe von Martin Horn. Spielerisch ist er Quoc Nguyễn wahrscheinlich überlegen. Es wird darauf ankommen, wie der Deutsche mit der ungewöhnlichen Art am Tisch klar kommt. Kann er das alles ausblenden und sich nur auf sein Spiel konzentrieren, dann hat er gute Chancen auf die nächste Runde.
Haeng Jik Kim, der Wunderknabe aus Korea, tritt gegen Caudron an. Kim hat in diesem Turnier lange kämpfen müssen, bis er seinen Rhythmus gefunden hat. Er überstand die erste Runde nach zwei Auftaktniederlagen und dann vier Siegen in Folge und holte sich gestern Platz 2 in seiner Gruppe hinter Coklu.
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