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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Blankenberge (BEL)

Europäisches Finale: Sayginer-Poly; Jaspers-Merckx

Gepostet von am 17. Juni 2018

Europäisches Finale: Sayginer-Poly; Jaspers-Merckx

Kozoom Studio
Eddy Merckx steht vor eigenem Publikum im Halbfinale und ist mit 3,076 GD auf dem Weg zu einem Weltrekord.

BLANKENBERGE - Der Weltcup in Blankenberge geht mit vier europäischen Spielern in den Finaltag. Semih Sayginer spielt heute um 11:00 Uhr gegen Nikos Polychronopoulos, Eddy Merckx und Dick Jaspers treffen sich um 13:00 Uhr am Billardtisch. Bei allen vier Viertelfinal-Siegern wurde gestern auch eine Dopingkontrolle durchgeführt. Eddy Merckx liegt nach seinem Sieg gegen Tayfun Tasdemir aktuell bei unvorstellbaren 3,076 GD nach drei Partien (Siege in 12; 15, 12 Aufn.). Der Weltrekord wird von Dani Sanchez mit 2,777 GD gehalten und stammt aus dem letzen Jahr in Luxor. Gestern Abend sagte Jaspers: „Eddy Merckx spielt so fantastisch, für mich ist er der große Favorit.“

Eine der wichtigsten Meldungen gestern war die offizielle Ankündigung der beiden Organisatoren, Kurt Ceulemans und Jan Peeters, den Weltcup definitiv auch in den kommenden zwei Jahren in Blankenberge auszurichten. Der Erfolg an allen Tagen, mit vollen Zuschauerrängen im Casino, war der Grund für die vorzeitige Bewertung. Kurt Ceulemans kündigte die Ausrichtung während der Spieler-Party am Samstagabend an: „Wir werden auf jeden Fall weitermachen, denn diese großartige Organisation ist bereit für drei Weltcups.“

Der sportliche Erfolg der Belgier in diesem Jahr liegt nun in den Händen von Eddy Merckx, nachdem gestern auch Frederic Caudron und Eddy Leppens ausschieden. Der Top-Favorit und Weltmeister Frederic Caudron wurde vom spanischen Überraschungsmann David Zapata besiegt. Eddy Leppens verlor etwas unglücklich gegen Semih Sayginer mit 39:40.

Eddy Merckx war am Samstagabend der Supermann. Gegen Tayfun Tasdemir startete er mit 15 Punkten, doch nach 10 Aufnahmen hatte der Türke zum 26:25 fast ausgeglichen. Zwei Aufnahmen später beendete Merckx das Match zum 40:25. Dick Jaspers kämpfte gleichzeitig gegen den jungen Myung Woo Cho. Jaspers: „Ich wusste, dass es eine enge Partie werden wird, glücklicherweise konnte ich mit 6 Punkten das Match beenden.“ Jaspers führte 29:24, als Cho eine perfekte 9er Serie machte und die Führung mit 33:30 übernahm. Beim Stand von 35:34 beendete Jaspers dann das Match mit einer 6er Schlußserie. 

Semih Sayginer beendete im Viertelfinale alle Illusionen des Spaniers David Zapata. Es war eine einseitige Partie, in der der Türke gleich mit 11 Punkten startete und schnell den Vorsprung weiter ausbaute. Nach 14 Aufnahmen stand es 36:10 und nach 18 Aufnahmen hatte er mit 40:15 gewonnen. Nikos Polychronopoulos wird heute Abend auch auf dem Podium stehen. Der Grieche besiegte im Viertelfinale den letzten Vietnamesen Minh Cam Ma, der selbst für die höchste Serie im Turnier (18) verantwortlich ist. In 22 Aufnahmen gewann Poly mit 40:24.

Im Achtelfinale war David Zapata der Mann der Stunde. Der 25-Jährige Spanier spielte gegen Frederic Caudron. Das Publikum war bereit, ihrem Weltmeister zuzujubeln und sah dann ein kleines Wunder. Nach einem perfekten Start ins Match führte der Spanier mit 19:2. Das führte bereits zu großem Erstaunen. Die Pause kam beim Stand von 20:8 und von da an war es faktisch nur noch Zapata, der weiter kaltblütig spielte. 27:13 und 31:13 die weiteren Zwischenstände, die plötzlich zu einer Totenstille im Saal führten. In der 13. Aufnahme beendete Tapata das Match mit einer 9er Serie zum 40:14. Caudron verabschiedete sich dann von den Zuschauern mit einer sensationellen 15er Serie im Nachstoß zum versöhnlichen 40:29 Endstand.

Der junge Mann zitterte noch 10 Minuten später am ganzen Körper: „Ich kann nicht glauben, dass ich hier das beste Match meiner Karriere gegen den Weltmeister gespielt habe.“

Der ehemalige Junioren-Europameister ist ein Vertreter der Billardschule, die von Jose Maria Quetglas geleitet wird. Im Nachwuchs holte Zapata acht spanische Titel. Sein Markenzeichen ist der rechte Arm, bei dem die Hand diagonal nach innen gedreht ist. „Ich spiele so, seit ich mit 13 Jahren angefangen habe. Als ich in der spanischen Ausbildung war, hat Quetglas versucht es zu ändern, aber es ist meine Art zu sielen, ich kann es nicht ändern.“

Mit Caudron verschwand auch Eddy Leppens am Samstagmorgen vom Turnier. Semih Sayginer gewann knapp mit 40:39 gegen den Belgier. Es war seine dritte knappe Partie in zwei Tagen, nachdem er gegen Carlsen in der Quali Remis spielte und auch gegen Zanetti erst in der Verlängerung gewann. Sayginer später: „Ich habe zwei Jahre lang hart für mein Comeback gearbeitet, jetzt habe ich endlich das Gefühl, dass ich es verdiene, diese Art von Matches auch zu gewinnen.“

Eddy Merckx spielte auch in der zweiten Runde wieder großartig und gewann gegen den Vietnamesen Dinh Nai Ngo mit 40:17 in 15 Aufnahmen. Damit war er der einzige Belgier, der noch im Turnier verblieben war und stoppte zu diesem Zeitpunkt bei 2,962 nach zwei Partie. Tayfun Tasdemir war der zweite Türke, der diese Runde mit einem Sieg über Dani Sanchez überstand. Tasdemir gewann nach 21 Aufnahmen mit 40:32. „Ich fühle, dass ich bereit bin für meine Rückkehr an die Spitze.“, sagte Tasdemir anschließend. „Ich war eine Weile weg, aber nach meiner Heirat und jetzt, da ich mich von meiner Schulterverletzung erholt habe, werde ich versuchen, meine Platzierung weiter zu verbessern.“ Dick Jaspers hatte in dieser Runde einen schwachen Start und brauchte etwas Zeit, um den Rückstand gegen Can Capak aufzuholen. Am Ende gewann er in 21 Aufnahmen mit 40:32. Nikos Polychronopoulos startete gegen Hyung Kon Kim wieder sher gut. Er führte mit 24:9 und 31:15, doch der Koreaner gab nicht auf und schaffte am Ende das Unentschieden. Die Verlängerung gewann allerdings der Grieche problemlos mit 4:0. Der kleine Myung Woo Cho schlug seinen erfahrenen Landsmann Jung Han Heo mit 40:39 in 18 Aufnahmen.

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