KOZOOM - In 10 Tagen ist es soweit! Dann ist der Eröffnungstag mit den ersten Gruppenspielen der Weltmeisterschaft im Dreiband. Für die europäischen Titelkandidaten, und das sind einige, gilt es nun, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Einige davon sehen wir ab dem kommenden Freitag beim 2. Lausanne Billard Masters. Andere wiederum bereiten sich in ihren Ligaspielen vor, oder in ihrer Heimat. Die Statements, die Kozoom von 9 Spielern bekam, sind gekennzeichnet von Zuversicht und Ehrgeiz, aber auch von Respekt gegenüber den Gegnern. Und es ist bekannt, wie unberechenbar die Distanz von 40 Punkte ist. Selbst gut platzierte Topspieler verloren in den letzten Weltcupturnieren teilweise erschreckend früh. Wer einen guten Tag erwischt, kann praktisch jeden Gegner bezwingen. Dennoch blieb die ganz große Überraschung bisher noch aus. Bei der letzten Weltmeisterschaft lautete der Zieleinlauf: Caudron, Kasidokostas, Jaspers und Salazar. 2012 war es Merckx, Choi, Caudron und Zanetti.

Anders als beim Satzsystem bleibt bei den 40-Pkt. Matches kaum Zeit zum Durchatmen. Attacke und Vorsicht sind die beiden wichtigsten Komponenten für den Sieg. Das verlangt mentale Stärke, körperliche Fitness und absoluten Siegeswillen. 

Wie das die Spieler selbst beurteilen, welche Spieler als Sieger in Frage kommen und was das persönliche Ziel ist, dass erfuhr KOZOOM von 9 europäischen Spitzenspielern. 

1. Wie wird Deine Vorbereitung sein und wann wirst Du nach Korea abreisen?

2. Welche Spieler können Deiner Meinung nach die WM in Seoul gewinnen?

3. Was ist Dein Ziel in Korea?

Frederic Caudron (Belgien, Titelverteidiger)

"1. Keine besondere Vorbereitung. Ich bin immer bereit! Ich werde erst am 25. November nach Korea fliegen, wegen dem Lausanne Billard Masters. Leider habe ich keine       Zeit, eher anzureisen.
2. Viele Spieler können die WM gewinnen, vielleicht dieses Jahr ein ganz neuer Spieler. Ein Koreaner, Vietnamese oder Europäer? Keiner kann es wissen....!
3. Mein Ziel? Erneut gewinnen ist mein Ziel und nicht zuletzt mein bestes geben. Ansonsten wäre es besser zu Hause zu bleiben. Target?"

Torbjörn Blomdahl (Schweden)

"1. Ich spiele in der Woche davor das Lausanne Masters und in der Woche davor bin ich in Kolumbien auf Tour. Werde so hoffentlich viel Billard spielen und mich Montag im Flieger erholen. Lande Dienstag morgen in Korea, aber muss erst Donnersteg ran.
2. Die Gewöhnlichen Kollegen plus die Vietnamesen die jetzt stark kommen. Ich selbst hoffe, eine größere Rolle spielen zu können als in den letzten paar Jahren.
3. Ich möchte einfach nur gut spielen. 40 Punkte ist kurz und man kann schnell weggeblasen werden in 7-12 Aufnahmen. Aber wenn das nicht passiert weiss ich dass ich eine Chance auf den Titel habe."

Eddy Merckx (Belgien)

"1. Meine Vorbereitung ist nicht anders als für andere Turniere. Ich werde am Montag, 24. November nach Korea fliegen.
2. Eine Menge Spieler können gewinnen. Vielleicht die ersten 20 bis 25 Spieler aus dem Ranking sind dazu in der Lage.
3. Mein Ziel ist es gut zu spielen und dann muß man sehen, was passiert. Bei so viel guten Spielern, kann niemand vorher sagen, wer gewinnt."

Dick Jaspers (Niederlande)

"1. Ich bereite mich auf meine normale Weise vor.. einfach einige Wochen vorher fleissig trainieren und auch Entspannung! Ich werde direkt nach Lausanne am 24. November nach Korea fliegen.
2. Die ersten 5 bis 10 Spieler der Weltrangliste werden diese WM gewinnen! Mit Sanchez als Außenweiter!
3. Mein Ziel ist es, die letzten 4 zu erreichen und wer weiss, vielleicht kann ich am letzten Tag mental stark genug sein, um zu gewinnen."

Marco Zanetti (Italien)

"1. Ich werde am Montag, 24. November direkt nach Lausanne nach Seoul fliegen.
2. Eine WM zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes. Meine Liste ist da nicht so lang. 10 - 12 Spieler können gewinnen.
3. Mein Ziel ist es, einfach gut zu spielen und eine gute Zeit zu haben."

Roland Forthomme (Belgien)

"1. Keine spezielle Vorbereitung. Ich spiele meine Partien in Holland und Belgien und trainiere 2 bis 3 mal in der Woche.
2. Sehr schwer zu sagen. Vielleicht 20 Spieler können gewinnen. Das Niveau ist so hoch. Da kann einer eine sehr gute Woche erwischen und ist plötzlich unschlagbar. Ich denke schon, dass es hohe Durchschnitte wie in Guri geben wird, allerdings ist der Druck auch höher. 
3. Als erstes werde ich mein bestes geben. Ich habe die Chance in die Top 12 der Weltrangliste durch eine gute WM zu kommen. Aber wenn ich die Möglichkeit habe zu gewinnen, dann bin ich bereit für eine große Überraschung. Man kann nie wissen....!"

Jeremy Bury (Frankreich)

"1. Meine Vorbereitung ist ein bisschen schwierig, weil ich seit September einen Job als Lehrer habe. (Halbtags Mathematiklehrer). Ich trainiere nicht so viel, aber durch meinen eigenen Tisch zu Hause wird es jetzt etwas einfacher. Das Wichtigste ist, dass man mental und körperlich fit ist. Am Montag nach Lausanne fliege ich nach Korea. 
2. Im Moment können so viele Spieler die Topstars schlagen. Besonders bei 40-Punkte Partien. Wir sehen es bei den Weltcups. Frederic ist in guter Form, aber es gibt auch viele Außenseiter. Ich hoffe, ich bin einer davon!
3. Ich mag es in Korea zu spielen. Ich fühle mich gut dort und ich werde dafür kämpfen, bis zum Ende zu spielen. Wie schon gesagt, bei den kurzen Partien kann es viele Überraschungen geben, gute und auch schlechte. Als erstes will ich Gruppensieger in der ersten Runde werden, dann ist alles möglich." 

Tayfun Tasdemir (Türkei)

"1. Ich mache keine besondere Vorbereitung. Ich trainiere jeden Tag zwischen 2 und 4 Stunden. In diesem Jahr werde ich lediglich öfters allein trainieren. Ich werde am 25. November nach Korea fliegen. Wir spielen noch einen Grand Prix in der Türkei und der 23. November ist der Finaltag. 
2. Meine Favoriten sind Frederic, Torbjörn, Dick und Dani. 
3. Mein Ziel ist das Finale."

Christian Rudolph (Deutschland)

"1. Meine Vorbereitung wird sich hauptsächlich darauf konzentrieren meinen Körper aber auch meinen Geist fit zu bekommen und zu halten.
Ich hatte die letzte Saison starke Probleme mit meiner Halswirbelsäule und Schulter. Nach nun 6 monatiger Physiotherapie und speziellem Fitnesstraining geht es mir, Gott sei Dank, deutlich besser. Dies hat auch zu wirklich guten Leistungen beim Billard geführt.
Leider kann ich noch nicht so viel trainieren wie ich es gerne würde, denn dann wäre die Verbesserung meiner Bewegungsabläufe wieder dahin.
Nach Seoul werde ich ich wohl am 24. November fliegen. Also direkt am Montag nach der DM.
2. Das Niveau im Dreiband ist unglaublich hoch geworden. Ich denke es kommen für den Gewinn des WM-Titels bestimmt 20 Spieler in Frage. Zu den üblichen Kandidaten wie Caudron, Jaspers, Blomdahl und Co. gesellen sich immer mehr Koreaner und neuerdings auch Vietnamesen. Die starken türkischen Spieler können es natürlich auch schaffen. Selbst einem deutschen Spieler, seine Topform vorausgesetzt, würde ich den Titelgewinn zutrauen. Aber eigentlich ist Blomdahl dran Weltmeister zu werden. Für ihn ist dieser Titel einfach überfällig.
3. Ich bin heiß auf diese WM und habe die letzte Zeit wieder richtig Biss bei den Ligaspielen gehabt. Ich weis, dass wenn alles passt, ich über mich hinaus wachsen kann. Deswegen fahre ich nach Seoul um Weltmeister zu werden. Natürlich ist das nicht mein Anspruch, aber ich fühle, dass es möglich ist."