ISTANBUL - Seit Montag kämpfen in jeweils 24 (!!!) Gruppen 72 Sportler um den Tagessieg und damit die Qualifikation für die folgende Runde. 24 Gruppensieger werden ergänzt um weitere 48 Spieler, die aufgrund ihrer Ranglistenpunkte entsprechend platziert werden. So entstehen an den ersten drei Tagen des Weltcups immer wieder 24 neue Gruppen, bis es dann am Donnerstag nur noch 12 Gruppen sind, die dann um den Einmarsch ins Hauptturnier kämpfen. Dort gibt es 16 freie Plätze, was gleichzeitig bedeutet, dass 4 Gruppenzweite ebenfalls qualifiziert sind. 

Wie üblich gehören die ersten Tage den Spielern des Gastgeberlandes; so auch in Istanbul. Doch bereits am Montag schummelten sich einige Ausländer in das Feld der 24 glücklichen, die den nächsten Tag erreichten. Allen voran 4 Koreaner, von denen einer, Hyun Min Seo, gleich die ganze Runde dominierte und mit 1,538 GD die Tageswertung anführte. Die Zeiten, an denen Touristen schon mal eine Runde weiterkommen, ist auch im modernen Billardsport endgültig vorbei. Die deutschen Fans durften sich auch über einen deutschen Spieler freuen. Hakan Celik aus Berlin schaffte die nächste Runde.

Der Sieger des Montag's, Hyun Min Seo, zeigte dann gestern, dass er mit den Tischen mittlerweile bestens vertraut ist und gewann auch die Qualifikation am Dienstag. Seine Zahlen sind beeindruckend: Zwei Siege in 15 und 12 Aufnahmen, 2,222 GD (!!!). Was gestern angenehm auffiel, ist die erstaunliche Vielfalt der Nationen, die Gruppensieger stellen konnten, darunter mit Orhan Erogul, der immerhin den einheimischen Nachwuchsstar Omer Karakurt schlug, und Cengiz Karaca immerhin auch zwei deutsche Spieler. 10 Spieler aus der Türkei erreichten den heutigen Tag, je zwei Belgier, Spanier, Deutsche; je ein Spieler aus Österreich, Japan, Griechenland und Dänemark. Und natürlich wieder 4 Koreaner, von denen sich 3 unter den besten 4 Spielern des Tages befinden. Die Koreaner haben in diesem Jahr noch eine nicht unbedeutende Zusatzmotivation im Gepäck, denn die Weltmeisterschaft findet in Korea statt und sicher wird es einen erbitterten Kampf um die koreanischen Wildcards geben. 

Eine der besten Partien des gestrigen Tages lieferte sich Bart Ceulemans, jüngstes Enkelkind des großen Raymond, und Murat Celik. Ceulemans gelang eine feine Partie, aber er konnte zunächst den Türken nicht entscheidend abschütteln. In der 12 Aufnahme stand es 20:18 für den Belgier. Dann allerdings war es schnell vorbei. Mit einer sehenswerten Schlußserie von 10 Punkten beendete Ceulemans das Match und mußte dann allerdings noch zusehen, wie sein Gegner im Nachstoß noch 9 Punkte machte. Endstand 30:27 in 13 Aufnahmen.

Orhan Erogul, vom Bundesligisten Ravensburger BC, erreichte als 11ter die nächste Runde. Gleich in seinem ersten Match zerstörte er die Hoffnungen des einheimischen Nachwuchsspielers Karakurt, als er ihn in 22 Aufnahmen mit konzentriertem Spiel bezwang. Karakurt muß nun seinen Bruder anfeuern, der mit immerhin 1,052 GD die Runde als 14ter überstand. 

Heute geht es im selben Modus weiter. Aus deutscher Sicht greifen die besten Spieler nun ins Geschehen ein. Sowohl Johann Schirmbrand, als auch Christian Rudolph sind allemal gut für die nächste Runde. Mit einer erneuten koreanischen Dominanz darf man rechnen, denn nun greifen solche Schwergewichte wie Heo oder Hwang oder Jae Guen Kim ins Geschehen ein.