BRANDENBURG - Das lange Warten hat ein Ende. In der Nacht zum Montag wurde das 64er Feld der diesjährigen Europameisterschaften bekannt gegeben. Der Andrang um einen der begehrten Plätze war groß. Allein 97 Spieler hatten gemeldet, um vom 24. bis 26. April um den kontinentalen Titel zu kämpfen. 

Zum 2. Mal nach 2013 finden die Europameisterschaften in allen Disziplinen des Karambolbillard und 5-Kegel-Billard in einer Großveranstaltung über 10 Tage statt.

Wie schon vor zwei Jahren bildet die Einzel-EM im Dreiband den Auftakt des riesigen Titel-Marathon. Titelverteidiger ist Marco Zanetti, der 2013 im Finale den Deutschen Christian Rudolph bezwang und mit dem sagenhaften GD von 2,500 Europameister wurde. Obwohl das Finale, speziell aus deutscher Sicht, der Höhepunkt der Veranstaltung war, gab es wenige Stunden zuvor bereits ein legendäres Match, dass die Billardwelt nie vergessen wird. 

Die von vielen Fans in der ganzen Welt als Jahrhundert-Match bezeichnete Partie zwischen Frederic Caudron und Marco Zanetti war zwar "nur" ein Halbfinale, aber dafür ein atemberaubendes. Endstand des Matches 40:37 in 12/11 Aufnahmen. Beim Stand von 3:15 gelingt Caudron in der 6. Aufnahme die Weltrekordserie von 28 Punkten. Das er anschließend das Match dennoch noch verliert, ist der unüberwindbaren Form des Italieners zu verdanken, der einfach galaktisch spielte.

Im nun feststehendes Feld der 64 Teilnehmer stellt Belgien das größte Team mit 8 Startern. Angeführt wird die belgische Riege vom Weltranglistenersten Eddy Merckx, gefolgt von Frederic Caudron. Das zweitstärkste Team kommt aus der Türkei, die mit 7 Dreiband-Spielern an die Havel reisen. Unter ihnen ist auch Semih Sayginer, der nun auch im kontinentalen Titelrennen sein Comeback gibt. Die Niederlande kommt mit 6 Spielern und wird angeführt von Dick Jaspers, der an Position 2 gesetzt ist und einer der Topfavoriten ist. 

Damit stellt Deutschland Nachbarland auch einen Spieler mehr als die Ausrichternation. Vor zwei Jahren hatten noch 10 deutsche Spieler die Chance, die EM zumindest ab der Qualifikation mitzuspielen. Dem großen Andrang um die wenigen freien Plätze fielen nun allein 8 Spieler zum Opfer, die zwar eingeschrieben waren, aber kaum eine Chance haben, noch ins Teilnehmerfeld zu rutschen. Somit bleibt es bei 5 Teilnehmern, denen die deutschen Fans die Daumen drücken. Fairerweise sei erwähnt, dass die deutschen Spieler im Ranking der CEB auch nicht sonderlich weit vorn platziert sind. Christian Rudolph auf Platz 8, Martin Horn auf Platz 24 und dann muß man schon bis Platz 48 blättern, um Markus Dömer zu finden. So gesehen sind Ronny Lindemann, Andreas Niehaus und Dustin Jäschke, die neben den beiden deutschen Granaten Rudolph und Horn ins Rennen gehen, sicher glückliche Teilnehmer.

Die 64 Teilnehmer sind:

1 Marco Zanetti (It)
2 Dick Jaspers (Neth)
3 Eddy Merckx (Bel)
4 Frédéric Caudron (Bel)
5 Torbjörn Blomdahl (Swe)
6 Tayfun Tasdemir (Tur)
7 Christian Rudolph (Ger)
8 Dani Sánchez (Sp)
9 Jérémy Bury (Fr)
10 Roland Forthomme (Bel)
11 Filippos Kasidokostas (Gr)
12 Murat Naci Coklu (Tur)
13 Lütfi Cenet (Tur)
14 Jean Paul de Bruijn (Neth)
15 Eddy Leppens (Bel)
16 Ruben Legazpi (Sp)
17 Papa Salvatore (It)
18 Martin Horn (Ger)
19 Peter Ceulemans (Bel)
20 Jean van Erp (Neth)
21 Adnan Yüksel (Tur)
22 Nikos Polychronopoulos (Gr)
23 Jean Reverchon (Fr)
24 Javier Palazón (Sp)
25 Rui Costa (Por)
26 Martin Bohac (Cze)
27 Brian Hansen (Den)
28 Michael Nilsson (Swe)
29 Arnim Kahofer (Aus)
30 Behzat Cetin (Cze)
31 Briece Briere (Lux)
32 Sami Hannula (Fin)
33 Balázs Leb (Hun)
34 Espen Hauge (Nor)
35 Arie Salomon (It)
36 Christakis Christoforou (Cyp)
37 Dusten Jäschke (Ger)
38 Francis Forton (Bel)
39 Glenn Hoffman (Neth)
40 Tolgahan Kiraz (Tur)
41 Kostas Papakonstantinou (Gr)
42 Jean-Christophe Roux (Fr)
43 Sergio Jimenez (Sp)
44 Miroslav Baca (Cze)
45 Brian Knudsen (Den)
46 Andreas Kronlachner (Aus)
47 Ramon Hamm (Lux)
48 Tapio Soinisalo (Fin)
49 Peter Varga (Hun)
50 Ronny Lindemann (Ger)
51 Martin Spoormans (Bel)
52 Raimond Burgman (Neth)
53 Semih Sayginer (Tur)
54 Jérôme Barbeillon (Fr)
55 Radek Novak (Cze)
56 Thomas Andersen (Den)
57 Georg Schmied (Aus)
58 Gérard Goedert (Lux)
59 Toni Hannula (Fin)
60 Tamas Szolnoki (Hun)
61 Andreas Niehaus (Ger)
62 Jef Philipoom (Bel)
63 Barry Beers (Neth)
64 Murat Tüzül (Tur).