Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Istanbul (TUR)
Eddy Merckx zu Gast bei koreanischer Meisterschaft
© Harry van Nijlen/Kozoom
Sung Won Choi besiegte Weltmeister Frederic Caudron im Viertelfinale
ISTANBUL - Willkommen beim Finaltag des Weltcups von Istanbul. Man könnte meinen, dass der koreanische Verband seine Meisterschaft in die weit entfernte türkische Metropole verlagert hat und noch einige Gastspieler zulässt. Die koreanische Mannschaft startete mit 8 Spielern ins Hauptturnier. Nach der ersten Runde waren es noch 6, im Viertelfinale noch 5 und heute sind immer noch 3 Spieler aus Korea im Rennen. Ausgeschieden dagegen fast alles, was Rang und Namen hat. Gleichwohl, übrig geblieben ist ein Spieler von außergewöhnlicher Klasse, der Hurghada Sieger und belgischer Meister Eddy Merckx. Ihm ist es zuzutrauen, die koreanische Macht zu durchbrechen und den Weltcupsieg nach Belgien zu holen.
Eddy Merckx kam gestern auf zwei Siege in 14 und 11 Aufnahmen und liegt total bei 120 in 54 Aufnahmen. Gestern eliminierte er Savas Bulut, den letzten gastgebenden Spieler und anschließend Dong Koong Kang, der seinerseits zuvor Marco Zanetti besiegt hatte. Kang wurde von Eddy Merckx mit 40:7 in 11 Aufnahmen regelrecht demontiert.
Frederic Caudron konnte im Achtelfinale noch Jae Geun Kim besiegen, wenngleich wieder nur in 24 Aufnahmen. Die ganz große Form hat der Weltmeister nicht mitgebracht. Das wurde dann im Viertelfinale noch deutlicher, als der Belgier sich gegen Choi schwer mühte und nach 32 Aufnahmen zwar als erster ausstieß, aber das Remis durch die 4 Punkte im Nachstoß vom Koreaner nicht verhindern konnte. Die Verlängerung begann Caudron mit guten 3 Punkten, aber Choi konterte mit 4 und steht nun im Halbfinale gegen Merckx.
Kyong Raul Kim spielte zunächst eine solide Partie gegen Palazon. Sein Sieg in 25 Aufnahmen mit 40:20 war nie gefährdet. Die schwerere Aufgabe dann schon im Viertelfinale gegen Landsmann Chong Bok Lee. Beide kämpften verbissen und lieferten ein hartes Gefecht, dass am Ende nach 23 Aufnahmen mit 40:38 an Kim ging. Weiter in überragender Form präsentiert sich Jae Ho Cho, der zunächst locker gegen Carlos Campino in 26 Aufnahmen gewann und dann gegen Daniel Sanchez zum großen Wurf ausholte. Nach 13 Aufnahmen und 40:26 zog er am Abend ins Halbfinale ein. Cho steht nun bei 120 in 53 Aufnahmen, also leicht besser als Merckx und spielt nun im Halbfinale gegen Landsmann Kim.
Nun also das Halbfinale: Kim - Cho und Merckx - Choi.
Vor einigen Jahren zeigten die Koreaner bereits, dass sie mit einer unfassbaren Breite an Spielern glänzen können. Was ihnen fehlte, war absolute Siegeswille, der die ganz großen Erfolge verhinderte. Das scheint sich geändert zu haben. Als einer der ersten bewies dies Choi mit seinem Sieg beim Agipi Masters vor drei Jahren. Ein Jahr später wurde beim gleichen Turnier Kyung Roul Kim Zweiter und im gleichen Jahr Choi Vizeweltmeister hinter....... Eddy Merckx. Das Dreibandspiel bleibt wohl weiterhin ein Spiel für die Koreaner, aber die ganz große Leichtigkeit ist nun der Lust am Siegen gewichen und das nicht als Einzelereignis, sondern gleich als eine Art Spielauffassung. Was von der koreanischen Mentalität indes übrig geblieben ist, ist die energiesparende Art zu spielen. Kein langes Überlegen, kein Herumhüpfen, was man mitunter bei so manchem Europäer beobachtet und kein Hadern mit dem Material, vielleicht die angenehmste Ausprägung koreanischer Höflichkeit.
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