Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Hurghada (EGY)
Eddy Merckx - historischer Sieg am Beginn einer goldenen Zukunft
kozoom Korea
Eddy Merckx, krönt mit seinem Sieg in El Gouna, eines der erfolgreichsten Jahre seiner Karriere
EL GOUNA - Es hätte keinen besseren Zeitpunkt, als in El Gouna, geben können, um einen Weltcup zu gewinnen. Eddy Merckx gewinnt seinen zweiten Weltcup des Jahres just in einer Woche, in der die Dreibandwelt in eine vielversprechende Zukunft blickt. Die Billardspieler stehen vor einer goldenen Ära mit vielen tollen Turnieren und hohen Preisgeldern. Eddy Merckx, der im Finale seinen Landsmann Roland Forthomme besiegte: „Ich bin sehr glücklich mit meinem Sieg, einem wunderbaren Jahr und meiner sehr guten Position in der Weltrangliste. Es ist sehr wichtig für alle Spieler, dass wir nun vor einer vielversprechenden Zukunft stehen.“
Der überwiegend in den belgischen Landesfarben gefärbte Finaltag endete mit dem Showdown zwischen Eddy Merckx und Roland Forthomme im Finale. Vor dem Endkampf gab es ein fesselndes Match zwischen Merckx und Marco Zanetti und Forthomme, der den Weltmeister Frederic Caudron mit einer absoluten Weltklasseleistung überwältigte. Für Eddy Merckx war es der zweite Sie bei einem Weltcup in diesem Jahr, nachdem er bereits in Vietnam gewinnen konnte. „Ich habe ein bisschen Pech, dass Haeng-Jik Kim auch zwei Weltcups gewinnen konnte, sonst hätte ich den Gesamtweltcup gewonnen.“, sagte Merckx, der sich aber mit seinen Ergebnissen, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, sehr zufrieden zeigte.
„Bevor ich in Ho Chi Minh gewann, war ich kurz davor, aus der Weltspitze heraus zu fallen. Und wie unfassbar gut sieht es jetzt aus. Ich gewinne in Vietnam, war im Finale der Weltmeisterschaften in Bolivien und gewinne hier in El Gouna beim letzten Weltcup des Jahres. Daher ist das Jahr 2017 eines meiner besten nach 2006/2007, als ich sowohl Weltmeister, als auch Europameister werden konnte.
Die drei Belgier auf dem Podium gaben dem Turnier zusätzlich einen historischen Wert. Nur einmal gab es etwas vergleichbares. 1986 standen ebenfalls drei Belgier auf dem Podium eines Weltcups. Die Erfolgsgeschichte der Belgier im Jahr 2017 vervollständigt Frederic Caudron, der am Ende des Jahres die Weltrangliste anführt. Eddy Merckx ist Zweiter im Ranking und auch Zweiter im Gesamtweltcup. Der einzige Preis, den die Belgier verpassten, geht an Haeng-Jik Kim, der nach sieben Turnieren und zwei Siegen sich die Trophäe für den Gesamtweltcup holte und nun Anfang des kommenden Jahres im Supercup von Antwerpen gegen Frederic Caudron antreten darf.
Eddy Merckx hatte im Finale einen wahren Raketenstart und führte dank einer 14er Serie nach der 4. Aufnahmen mit 22:4. „Dann habe ich eine kurze Zeit aufgehört zu punkten und Roland konnte zurückkommen.“ Und in der Tat. Forthomme kam mit einer 10er Serie zurück ins Match (32:22). Doch die aufkommende Spannung war nur von kurzer Dauer: „Zum Glück für mich, konnte ich mit einer 8er Serie das Match beenden.“
El Gouna 2017 wird auch als das große Comeback von Roland Forthomme in Erinnerung bleiben. Der Belgier schlug im Verlauf des Weltcups Torbjörn Blomdahl, Dick Jaspers und Frederic Caudron. Nach einigen Jahren zeigte er seine große Klasse und seinen Kampfgeist wieder. Eddy Merckx blieb am Ende auch der einzige Spieler mit über zwei GD (2,272). Forthomme kam auf 1,887, Zanetti 1,764 und Caudron 1,666. Die höchste Serie gelang Frederic Caudron, der im Match gegen Birol Uymaz eine 18er Serie spielte.
Während der Abschlusszeremonie UMB-Präsident Farouk Barki nochmals an, was längst weltweiter Gesprächsstoff ist. Die glänzende Zukunft im Dreiband und die weitere Aufwertung des Weltcups durch viele hochkarätige Masters Turniere ab dem kommen Jahr.
Stolz präsentiert Eddy Merckx seinen Siegerpokal
Die Siegerehrung des Weltcups und der Gesamtwertung mit dem Sieger Haeng-Jik Kim
Die Halbfinals
Eddy Merckx - Marco Zanetti 40:37 in 19
Der Sprung von Eddy Merckx, nachdem er den letzten Punkt verwandelt hatte, kennzeichnete die Spannung in diesem Match. Diese neue Art zujubeln, kennt man nicht so häufig vom Belgier und die reserviert er auch nur für große Siege: „Ich bin so glücklich. Marco lag so weit zurück und am Ende habe ich es noch geschafft. Die letzte Serie von Zanetti war wirklich erstaunlich.“ Nach einem eher schlechten Beginn beider Spieler (5:5 in 8), griff Merckx mit einer 9er Serie in der 9.Aufnahme dann. Bis zur 13. Aufnahme hatte er sich einen Vorsprung von 29:11 erarbeitet. Und dann kam Zanetti, die italienische Kampfmaschine. Zuerst folgte eine 10er Serie in der 14. Aufnahme, eine weitere 10 dann in der 17. Aufnahme zum 35:31.
Plötzlich war das Spiel wieder offen. Der letzte Teil war nichts für schwache Nerven. Merckx führte kurz vor dem Ziel mit 39:31, verpasste aber den Matchball. Zanetti nutzte seine wohl letzte Chance und löste sechs schwere Bälle zum 37:39. Doch dann verwandelte Merckx seinen zweiten Matchball. „Ich habe großen Respekt vor der Art und Weise, wie Marco sich gewehrt hat.“ sagte Marckx später. „Wir alle wissen, wie gefährlich er unter Stress ist, dass hat er heute wieder gezeigt. Umso glücklicher bin ich, dass ich noch gewinnen konnte.“
Roland Forthomme - Frederic Caudron 40:15 in 11
Das Match zwischen den beiden Belgien wurde zu einer One-Man-Show für Roland Forthomme. Der Außenseiter schlug den Weltmeister in beeindruckenden 11 Aufnahmen mit 40:15. Die unwiderstehliche Rückkehr in die Weltspitze hatte sich bereits in den Runden davor angekündigt. Die Demonstration gegen Caudron war noch einmal atemberaubend. In seinem berühmten Stil, leidenschaftlich und konzentriert, mit kraftvollem Stoß, begann Forthomme seinen Siegeszug nach 5 verhaltenen Aufnahmen. Es folgten weitere 5 Punkte und dann eine 13er Serie. Zur Pause führte er nach 8 Aufnahmen mit 29:10.
Nach der Pause gab es einen kleinen Zwischenfall. Der ägyptische Weltklasse-Schiedsrichter Bilo Salama zählte den zweiten Punkt von Caudron nicht, denn er sah nur zwei statt drei Banden. Es folgte eine kleine Diskussion, die später nach dem Spiel noch fortgesetzt wurde. Der Schiedsrichter stimmte schließlich den Argumenten von Caudron zu und erlaubte ihm, die Serie fortzusetzen. Am Spielverlauf änderte sich allerdings nichts. Forthomme machte eine weitere 7er Serie und beendete das Match in der 11. Aufnahme.
Endklassement
1. Eddy MERCKX (BE) 2,272 - 15
2. Roland FORTHOMME (BE) 1,887 - 13
3. Marco ZANETTI (IT) 1,764 - 11
3. Frederic CAUDRON (BE) 1,666 - 18
5. Dick JASPERS (NL) 1,866 - 9
6. Haeng Jik KIM (KR) 1,700 - 14
7. Murat Naci COKLU (TR) 1,611 - 12
8. Tonny CARLSEN (DK) 1,552 - 9
9. Nikos POLYCHRONOPOULOS (GR) 1,750 - 14
10. Daniel SANCHEZ (ES) 1,645 - 10
11. Birol UYMAZ (TR) 1,304 - 10
12. Jeremy BURY (FR) 1,300 - 10
13. Eddy LEPPENS (BE) 1,293 - 16
14. Dong Koong KANG (KR) 1,288 - 9
15. David ZAPATA (ES) 1,142 - 10
16. Sameh SIDHOM (EG) 1,014 - 6
Endstand Gesamtweltcup nach 7 Turnieren
1. Haeng Jik KIM (KR) 244
2. Eddy MERCKX (BE) 224
3. Frederic CAUDRON (BE) 220
4. Torbjörn BLOMDAHL (SE) 218
5. Dick JASPERS (NL) 204
6. Daniel SANCHEZ (ES) 188
7. Murat Naci COKLU (TR) 166
8. Marco ZANETTI (IT) 134
9. Myung Woo CHO (KR) 128
10. Jae Ho CHO (KR) 126
Weltrangliste Top14
1. Frederic CAUDRON (BE) 432
2. Eddy MERCKX (BE) 341
3. Dick JASPERS (NL) 338
4. Marco ZANETTI (IT) 317
5. Haeng Jik KIM (KR) 310
6. Torbjörn BLOMDAHL (SE) 304
7. Daniel SANCHEZ (ES) 287
8. Sameh SIDHOM (EG) 238
9. Nguyen Quoc NGUYEN (VN) 219
10. Murat Naci COKLU (TR) 217
11. Sung-Won CHOI (KR) 211
12. Jung Han HEO (KR) 210
13. Jeremy BURY (FR) 195
14. Nikos POLYCHRONOPOULOS (GR) 194
Haeng Jik Kim, zweifacher Weltcupsieger des Jahres und Gesamtweltcupsieger 2017
Historischer Triumph der Belgier. Drei Spieler eines Landes auf dem Podium
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