HURGAHDA - Eddy Merckx hat sich gut zwei Wochen vor Weihnachten bereits ein schönes Geschenk bereitet und den Weltcup von Hurghada im Finale gegen Tayfun Tasdemir gewonnen. Es war ein einfach anzuschauender Sieg, auch wenn der Sieger das wohl anders sehen wird. Der Stil von Eddy Merckx erinnerte dabei seinem großen Namensvetter, dem als "Kannibalen" bekannten beglischen Ausnahmeradfahrer Eddy Merckx. Ausdruckslos, ja fast versteinert wirkte er und explodierte dann am Tisch. Ganze 16 Aufnahmen zauberte er, dann waren 40 Punkte vollbracht. Tasdemir blieb zum zweiten Mal in seiner Karierre der Ehrenplatz übrig und natürlich die Gewissheit ein großes Turnier gespielt zu haben. 

Tayfun Tasdemir hat im Laufe des Hauptturniers immerhin Dick Jaspers in der ersten Runde und Frederic Caudron im Halbfinale geschlagen. Besonders Jaspers deklassierte er brutal und zeigte sich dort schon in erstaunlich stabiler Verfassung. Am Ende reichte die Form auch zu 1,876 GD, was den drittbesten Wert bedeutete.

Eddy Merckx allerdings pulverisierte auch diese Marke und spielte am Ende sensationelle 2,222 GD und zeigte sich damit auch in dieser Wertung als Klassenbester. Merckx krönte damit ein Jahr, in dem es ansonsten keine großen Siege gab. Natürlich ist der zweite Platz bei den World Games ehrenwert und auch der zweite Platz von New York ist ein schönes Ergebnis. Die Profis wissen allerdings um die Bedeutung der Turniere, bei denen Ranglistenpunkte vergeben werden. Nun hat Merckx also doch noch seinen Sieg in diesem Jahr geholt und das im Stile eines wahren Champions.

Frederic Caudron beendet die Weltcupsaison mit einem dritten Platz, genauso wie Sung Won Choi. Beide lieferten ein Klasse Turnier. Der Weltmeister konnte sich im Halbfinale nur wenig wehren, ansonsten war er auf dem besten Weg zu einem weiteren Turniersieg. Was bleibt sind seine Triumphe und Einzelleistungen in diesem Jahr, die in Summe schon sensationell waren.

Sung Won Choi, der wohl Stabilste unter den Koreanern, wird mit seinem dritten Platz auch nicht unzufrieden sein. Immerhin ist es sein bestes Ergebnis in diesem Jahr. Die Koreaner, die in diesem Jahr durch Dong Koong Kang den Sieger des Heim-Weltcups stellten beginnen so langsam mit den sportlichen Vorbereitungen auf die Heim WM im nächsten Jahr. Dort wird sicher auch Choi eine entscheidende Rolle spielen, obwohl man weis, wie schwierig es vor eigenem Publikum ist.

Den Gesamtweltcup holte in diesem Jahr Torbjörn Blomdahl, dank seiner zwei Siege von Antalya und Peloponnesos und einem zweiten Platz in Medellin. Blomdahl gewann allerdings nicht nur die Gesamtwertung, sondern sicherte sich auch noch einen ganz besonderen Weltrekord. Er gewann den Weltcup in Greichenland mit dem Sensations-GD von 2,739, einer Bestmarke, die so schnell nicht fallen wird.

Hurghada 2013 war auch ein Turnier der Deutschen. Freilich erreichte kein deutscher Spieler die zweite Runde, aber immerhin schafften es zwei Spieler ins Hauptturnier. Eine ganze Reihe von Spielern traten die Reise nach Ägypten an und profitierten auch von der Erweiterung auf nunmehr 8 Tische. Praktisch in jeder Qualifikationsrunde konnte man über die guten Leistungen der deutschen Spieler berichten. Wann hat es das schon einmal gegeben.

Am Ende schafften es Johann Schirmbrand und Christian Rudolph in das Hauptfeld. Schirmbrand, der bis dahin 8 Partien gewonnen hatte, scheiterte nun mit nur 1 Punkt an dem Koreaner Heo. Rudolph war gegen Caudron chancenlos. Es hat in jedem Fall viel Spass gemacht, die deutschen Farben bei einem Billard-Weltcup so erfolgreich vertreten zu sehen. Man darf hoffen, dass dies in der Türkei im kommenden Jahr ähnlich wird. 

Es gibt sicherlich einige, denen ein ähnliches Ergebnis, wie das von Hurghada, zuzutrauen ist.