LUXOR - Der 47-jährige Belgier Eddy Merckx hat in Luxor am Nil den zweiten Weltcup des Jahres gewonnen. Mit diesem Sieg verbesserte er sich gleichzeitig auch in der Weltrangliste und kletterte vom fünften auf den zweiten Platz. Torbjörn Blomdahl, der bereits in der ersten Runde ausschied, bleibt weiterhin an der Spitze. 

Am Finaltag mit drei Europäern und einem Asiaten besiegte Merckx zunächst den Koreaner Jae Ho Cho und im Finale später den Franzosen Jeremy Bury mit 40:30 in 23 Aufnahmen. Die Billardwelt verlässt Luxor nach einem Turnier, in dem viele Top-Spieler frühzeitig ausschieden und die sogenannten Sup-Tops die Schlagzeilen bestimmten.

Wie gewinnt man einen Weltcup, ohne jemals in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten. Eddy Merckx demonstrierte dies in dieser Woche in Luxor mit seinen fünf Partiegewinnen, in denen er souverän seinen sechsten Weltcuperfolg in seiner Karriere erreichte. Lediglich einmal musste er Vollgas geben, als ihm der junge Koreaner Haeng Jik Kim gegen Ende etwas bedrohte. Er meisterte diese Herausforderung mit Bravour und beendete das Match mit Serien von 7 und 4 Punkten zum 40:36 in 25 Aufnahmen. Anschließend schlug er nacheinander Ahmet Alp 40:23 in 23, dann Jae Ho Cho 40:27 in 20 und schließlich verhinderte er, dass Jeremy Bury zu seinem ersten Weltcupsieg kam. Für den Franzosen würde es in seinem dritten Finale die dritte Silbermedaille. 

Die Entscheidung im Finale fiel nach der Pause. Merckx ging zunächst mit einer 8er Serie mit 27:22 in Führung und ließ dann in der 20. Aufnahme noch einmal 7 Punkte zum 38:27 folgen. Drei Aufnahmen später verwandelte er dann seinen Matchball. Sein Gegner trat zum Nachstoß an, löste zwei Punkte und gab beim dritten Ball auf, als er sah, dass er kaum noch Zeit zum Abstoßen hatte. Die Uhr lief runter und Merckx war der Sieger. 

Eddy Merckx fühlte sich wie ein Fisch im Wasser des Nil in dieser Woche. Später erklärte er dann, wie er die Woche in Richtung Hauptrunde verbracht hat. "Ich war ein paar Mal am Pool zum Schwimmen. Auf kulturelle Ausflüge habe ich verzichtet, habe stattdessen mir ein paar Partie angeschaut und hatte viel Ruhe und Entspannung. Das wichtigste ist früh schlafen gehen und keine Dummheiten machen."

Er ist in der Tat als absoluter Muster-Profi bekannt. Seine Konzentration ist kaum zu beeinflussen und er besticht durch seine Belastbarkeit, zeigt seinen Kampfgeist in jeder Phase. Der Belgier: "Ich sagte schon zu meinen Freunden, dass ich in dieser Woche ein sehr gutes Gefühl habe. Eine wirkliche Erklärung dafür habe ich nicht. Es gibt immer Momente, wo man sehr gut spielt und dann gibt es Momente, wo es sogar noch besser geht. Der Höhepunkt hier in Luxor kam genau zur richtigen Zeit. Der Sieg ist schon sehr wichtig und die Verbesserung in der Weltrangliste ist fantastisch. Ich bin sehr glücklich."

Der zweite Weltcup des Jahres verlor seine Top 3 der Welt bereits nach dem ersten Tag. Torbjörn Blomdahl wurde von Lütfi Cenet, Dick Jaspers von Nikos Polychronopoulos und Dani Sanchez von Nguyễn Quoc Nguyễn besiegt. Frédéric Caudron überstand die erste Runde und schied dann gegen Dong Koong Kang aus, der zunächst sieben Matchbälle verpasste. 

Die Top Ten war unter großem Druck und nur Eddy Merckx konnte dem widerstehen. Jeremy Bury gehörte ganz sicher zu den großen Gewinnern von Luxor. Im Halbfinale eliminierte er Nikos Polychronopoulos mit einer einzigen Aufnahme. Beim Stand von 24:24 gelang ihm eine 12er Serie, die letztlich zum Sieg etwas später reichte. (40:30 in 23). 

Nächste Station in der Weltcup-Serie ist nun Vietnam. Vom 16. bis zum 22. Mai findet der Weltcup in Ho Chi Minh statt.

Endklassement:

1 Eddy Merckx 1.801-12
2 Jérémy Bury 1.739-12
3 Nikos Polychronopoulos 1.764-14
3 Jae Ho Cho 1.470-10
5 Dong Koong Kang 1.666-8
6 Quoc Nguyen Nguyen 1.605-8
7 Lütfi Cenet 1.575-10
8 Ahmet Alp 1.320-17
9 Frédéric Caudron 1.638-11
10 Murat Tüzül 1.538-9
11 Chi Yeon Cho 1.526-7
12 Haengjik Kim 1.499-12
13 Javier Palazón 1.293-8
14 Tayfun Tasdemir 1.288-5
15 Jung Han Heo 1.208-8
16 Pedro Piedrabuena 1.068-9
17 Dani Sánchez 1.384-6
18 Jose Juan Garcia 1.357-7
19 Quyet Chien Tran 1.347-5
20 Dick Jaspers 1.318-6.

Weltrangliste:

1) Torbjörn Blomdahl 368 (-)
2) Eddy Merckx 351 (+3)
3) Frédéric Caudron 290 (+1)
4) Daniel Sanchez 281 (-2)
5) Tayfun Tasdemir 272 (+1)
6) Dick Jaspers 269 (-3)
7) Marco Zanetti 198 (-)
8) Jae Ho Cho 186 (+2)
9) Roland Forthomme 184 (-1)
10) Sameh Sidhom 184 (-1)
11) Dong Koong Kang 177 (-)
12) Tran Quyet Chien 157 (-)
13) Nikos Polychronopoulos 138 (+10)
14) Murat Naci Coklu 137 (+1)
15) Pedro Piedrabuena 134 (-1)
16) Riad Nady 134 (+1)
17) Jérémy Bury 133 (+14)
18) Jung Han Heo 127 (-5)
19) Lütfi Cenet 124 (+5)
20) Haeng-Jik Kim 123 (+2)
21) Sung-Won Choï 114 (-3)
22) Adnan Yüksel 105 (-1)
23) Nguyen Quoc Nguyen 104 (+9)
24) Eddy Leppens 104 (-5)
25) Cho Chi Yeon 100 (+4)
26) Huberney Catano 99 (-1)
27) Choong-Bok Lee 97 (-7)
28) Semih Sayginer 95 (-2)
29) Ma Xuan Cuong 87 (+6)
30) Hyung Bum Hwang 85 (-14)