HOOGLEDE - Die Emotionen übermannten Reginald Derpoorter in seiner Rede, mit der er zum letzten Mal den Belgischen Cup beendete. Der hoch geschätzte und anerkannte Verbandspräsident sagte, Auf Wiedersehen. Das Finale zwischen Eddy Merckx und Eddy Leppens (3:1) hatte er in Begleitung seiner Frau und seiner Tochter verfolgt und fasste zum Abschluß nochmals stolz die Höhepunkte in der belgischen Dreibandgeschichte zusammen.

Das Podium im Pokal (Eddy Merckx, Eddy Leppens, Frédéric Caudron und Steven van Acker) zeigte einmal mehr, welch Weltklasse das Land von Raymond Ceulemans bis heute produziert. Eddy Merckx, zweimal Weltmeister und nun auch dreifacher Pokalsieger, gewann das Halbfinale gegen den Spieler, der in diesem Jahr in Belgien als unbesiegbar galt: Frédéric Caudron.

Caudron spielte zum Trost um die Bronzemedaille, nachdem er von Eddy Merckx mit 3:1 geschlagen wurde. "Es ist nicht eine Frage von Glück und Pech, sondern dass ist Top-Sport", sagte ein mit sich selbst ins Gericht gehender Caudron. "Ich habe zwei Fehler im dritten Satz gemacht und damit stand es dann 2:1 für Eddy. Ich hätte durchaus diese Führung haben können und wurde brutal bestraft. Man muß in bester Verfassung sein, um ein Turnier zu gewinnen, und ich war im Halbfinale nicht gut genug."

"Ich habe in diesem Match hart gekämpft und bin belohnt worden.", sagte Eddy Merckx, der den ersten Satz mit 15:3 in 5 Aufnahmen verlor und dann die drei nächsten Sätze gewinnen konnte. Am Ende gewann er trotz des schlechteren GD´s von 1,655 (Caudron 1,893). Der dritte Satz war in der Tat der Entscheidende im Kampf zweier Großmeister. Caudron führte mit 14:8 und verpasste zweimal den Satzball. Merckx indes antwortete mit Serien von 4 und 3 und schnappte sich so die 2:1 Satzführung. 

Eddy Leppens erreichte das Finale als Titelverteidiger durch einen Sieg über Steven van Acker. Van Acker spielt eine starke Saison und war auch in diesem Turnier auf einem guten Weg. Der Mann aus West-Vlaanderen wurde gleich zu Beginn von Leppens an der kurzen Leine gehalten. (1. Satz in 2 Aufn. Serien 10 und 5), kam dann kurz zurück und verlor die Sätze drei und vier 15:12/11 und 15:10/6. "Ich hatte ein gutes Turnier, aber wenn man gewinnen will, muß man noch viel besser spielen.", sagte der immer bescheidene van Acker. Sein Highlight in dieser Saison war ein Match gegen eben diesen Eddy Leppens in der niederländischen Liga, dass er mit 50:20 in 16 Aufnahmen und einer Schlußserie von 19 Punkten gewinnen konnte.

Im Finale hatte Leppens dann den besseren Start und gewann den 1. Satz mit 15:8 in 5 Aufnahmen. Merckx glich in 6 Aufnahmen mit 15:13 aus. Die beiden restlichen Sätze gewann Merckx dann mit 15:9 in 6 und 15:6 in 7 Aufnahmen. "In den letzten beiden Sätzen hatte ich es gut im Griff." sagte Merckx, der besonders mit seinem Halbfinalsieg gegen Caudron zufrieden war. "In den letzten Wochen war es keine Schande gegen Frédéric zu verlieren. Er spielte fast immer drei Durchschnitt. Aber heute war mein Tag und durch meinen Kampfgeist habe ich es geschafft, hier zu gewinnen."