Nachrichten Billard Karambol

 

Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Guri (KOR)

Eddy Merckx gewinnt belgischen Finale in GURI!

Gepostet von am 12. Oktober 2014

Eddy Merckx gewinnt belgischen Finale in GURI!

© Kozoom/Harry van Nijlen
Eddy Merckx hat den Weltcup in GURI im Finale gegen Weltmeister Frederic Caudron gewonnen

GURI - Der Sieger des Weltcups von Guri heißt EDDY MERCKX. Der Belgier gewann das Finale gegen seinen Landsmann, den aktuellen Weltmeister und Weltranglistenersten Frederic Caudron, ziemlich sicher mit 40:22 in 16 Aufnahmen. Still und unspektakulär, wie seine Art ist, schlich sich die Nr. 6 der Welt in das Endspiel, in dem er in jeder Beziehung überlegen war. Caudron, der Korea als seine zweite Heimat bezeichnet, wirkte müde und nicht im Besitz seiner vollen Leistungsfähigkeit. Sicherlich begann er mit 9 Punkten, aber Merckx konterte in Aufnahme 2 mit 8 zum 10:10. Ab da ging es gemächlich voran, bis Merckx einen Gang höher schaltete und in der 15.Aufnahme mit einer weiteren 6er Serie auf 37 Punkte kam. Nur eine Aufnahme später war das Match entschieden und Eddy Merckx hatte, nach dem Hurghada Erfolg im vergangenen Jahr, den nächsten Weltcup-Sieg errungen.

Ins Finale kam Merckx mit einem Sieg über Torbjörn Blomdahl, den er sich in 24 Aufnahmen mit 40:34 holte. Blomdahl kämpfte wohl hart um den Sieg, musste aber anerkennen, dass Merckx diesmal der Bessere war. Noch im New Yorker Finale, in dem beide standen, war es anders herum und Blomdahl gewann das Turnier. Dennoch war Blomdahl einer der überragenden Spieler des Turniers. Als Dritter mit dem phantastischen GD von 2,264 beendete er die Woche von Korea. Und er war Hauptakteur des besten Matches, als er im Viertelfinale den lokalen Helden Cho in der Verlängerung bezwang. Nach 15 Aufnahmen stand es 40:40 (2,666 GD), dank einer spektakulären Aufholjagd des Koreaners.

Im Halbfinale endete auch das Turnier für den Vietnamesen Quoc Nguyen Nguyen, der sich Caudron geschlagen geben musste. 23 Aufnahmen lang dauerte es, bis Caudron den Finaleinzug perfekt machte. Nguyen beendete das Turnier mit 1,923 GD. Diese Zahl spricht für sich!

GURI hat wieder einmal einmalige Leistungen gezeigt. Wir haben phantastische Vorrunden erlebt. Semih Sayginer gewann an drei Tagen seine Gruppen und scheiterte erst am letzten Quali-Tag. Er steigerte sich allerdings leistungsmäßig gewaltig gegenüber Porto und ist auf einem guten Weg. Ihm und uns ist es zu wünschen, dass der Wunsch nach Rückkehr in die Weltspitze dauerhaft ist, denn es wird noch ein langer Weg bis dahin.

Eine der großen Überraschungen war zweifellos Haeng Jik Kim, der Ex-Junioren Weltmeister. Von seiner Krankheit endgültig genesen, erreichte der 22-jährige die Endrunde nach absolut souveränen Qualifikationstagen. Kim spielt eigentlich wie immer, locker, schnell und ohne viel Theater. Nur eben ist er 30% besser als noch vor 2 Jahren und das ist erstaunlich. Zwei kleine Punkte fehlten ihm zum Sieg gegen Landsmann Choi. So schied er in Runde 1 des Hauptturniers mit 40:38 in 24 Aufnahmen aus. Mal sehen, wie lange es noch dauert, bis wir Kim wieder in Europa Billard spielen sehen. 

Therese Klompenhouwer wird im Endklassement als Nr. 21 geführt, einem Platz besser als Kim und zwei Plätze vor Marco Zanetti. Und sie hätte noch einen Sonderpreis verdient, denn noch nie gelang es einer Frau, eine Weltcup Endrunde zu erreichen. Der Spruch 'Irgendwann ist immer das erste Mal' wirkt bei der aktuellen Leistungsdichte der Männer nicht unbedingt seriös. Natürlich hat Klompenhouwer seit Jahren die Stärke, um auch mal einen Mann zu schlagen, aber wenn, dann in den verschiedenen Ligen, in denen sie spielt. Nun ist ihr dieses Kunststück gelungen und jeder (Mann) wird ihr nun als Krönung des Jahres 2014 den Frauen-WM-Titel wünschen.

Wenn man von Dreiband in seiner höchsten Vollendung spricht, dann war Jae Ho Cho derjenige, der alle verzauberte. Ihm gelang mit 3 Partien in 10, 16 und 15 Aufnahmen und dem GD von 2,926 die wertvollste Leistung. Es ist der höchste Durchschnitt, der international jemals erreicht wurde,  aber eben kein Weltrekord. Für einen solchen hätte er wohl ins Finale kommen müssen. (Eine genaue Definition ist allerdings nicht bekannt)

Am Ende schied Cho in der Verlängerung gegen Blomdahl aus und erreichte Platz 5. Der GD ist genau deshalb auch ein Kriterium, dass etwas irreführend ist und letztlich nur Insidern den Mund offen stehen lässt. Viel höher zu bewerten ist seine unglaubliche Rückkehr in das Match gegen Blomdahl, die die Zuschauer begeisterte und wirklich großer Sport war. 

Die Zuschauer, Teilnehmer und Tausende vor den Bildschirmen haben ein perfekt organisiertes Turnier in Korea erlebt. Genauso, wie man es seit Jahren kennt. In nur 6 Wochen gibt es die Weltmeisterschaft in Suwon und dann werden wir sicher wieder Billard der Extra-Klasse erleben. Ein Favorit ist derzeit nicht erkennbar, aber es ist durchaus möglich, dass wir den ersten koreanischen Weltmeister sehen.

 

Zurück zu allen Nachrichten

Kommentare

Posten Sie als Erstes einen Kommentar

Poste neuen Kommentar

Einloggen oder jetzt registrieren um einen Kommentar zu hinterlassen

Forgot your password?

Sie haben noch keinen Account?

Jetzt kostenlos anmelden um Kommentare zu schreiben, deine Fotos hinzuzufügen, im Forum teilzunehmen und den exklusiven Newsletter zu erhalten.

Dann kannst du einen Premium Pass für vollen Live- und Video-Zugang erhalten.

Kozoom beitreten