BRANDENBURG - Die 48 Spieler der Qualifikation zum Hauptturnier der Dreiband-EM haben zur Stunde zwei Drittel ihrer Partien absolviert und stehen vor dem finalen Durchgang.

Die Bilanz aus deutscher Sicht ist nicht so schlecht. Die wirklich großen Enttäuschungen, aber auch die erhofften Überraschungen sind ausgeblieben.

Das härteste Los traf ohne Zweifel Ronny Lindemann, der neben Michael Nilsson (SE) auch noch Semih Sayginer in seiner Gruppe hatte. Sicher ein tolles Erlebnis, aber leichtere Gegner hätten es auch getan. Nun ja, Semih Sayginer spielte wie in besten Zeiten und lies unserem Ronny wenig Chancen. Nach 12 Aufnahmen war es vorbei und der türkische Superstar gewann mit 30:14. In Runde zwei folgte dann der Schwede Nilsson und bescherte Lindemann dann das Ausscheiden aus dem Turnier. Diesmal war der Deutsche ganze 21mal am Tisch und doch reichte es wieder  nur zu 14 Punkten. Ein Gruppensieg wäre tatsächlich die Sensation gewesen, soweit darf man diese Gruppe kommentieren. Somit kämpfen heute in den Abendstunden Sayginer und Nilsson um selbigen. Ein sicher interessantes Duell, bei dem man kaum eine Prognose wagen kann.

Klar unterlegen war Thomas Kerl in seiner Gruppe, die neben ihm aus Arnim Kahofer und dem Türken Kiraz besteht. Eine in der Tat große Herausforderung der Kerl nicht gewachsen war. Er verlor beide Partien unter Wert und darf zusehen, wie seine beiden Gegner heute Abend um den Einzug ins Hauptturnier kämpfen.

Der jüngste deutsche Teilnehmer, Dustin Jäschke, sorgte für die bisher beste deutsche Leistung. Er besiegte in seiner Gruppe gleich zum Auftakt mit grandiosen 1,875 Durchschnitt in 16 Aufnahmen. Sein armer Gegner ging mit 3 Punkten in  die Pause, bevor er dann auch seine zweite Partie gegen Nikos Polychronopoulos in 22 Aufnahmen verlor. Nun kommt es also zum Duell zwischen Jäschke und Polychronopoulos, bei dem der Deutsche keinesfalls chancenlos ist. 

Andreas Niehaus gelang der erwartete Sieg zum Auftakt. Gegen Salomon gelang ihm der erwartete Sieg in guten 25 Aufnahmen, inkl. einer schönen Serie von 11 Punkten. Am Abend trifft er auf Peter Ceulemans. Dann geht es um den Gruppensieg.

Um den geht es auch bei einem deutschen Medaillenkandidaten. Martin Horn, schmerzlich vermisst auf der internationalen Bühne, gab bereits sein erfolgreiches Debut gegen Salvatore Papa. In guten 18 Aufnahmen gewann er seine erste Partie und spielt nun gegen Jimenez um den Gruppensieg. Der Spanier gewann in 24 Aufnahmen gegen den Italiener.

Was gab es noch zu sehen bisher. Ein spannendes und seltsames Match sah man zwischen dem Dänen Anderson und dem Holländer Burgmann. Anderson führte nach einer 12er Serie nach 5 Aufnahmen mit 21:7. Nach weiteren 11 Aufnahmen führte dann Burgman mit 24:23 und in Aufnahme 18 gewann Burgman dann hauchdünn mit 30:29. 

Der belgische Haudegen Martin Spoormans verlor zunächst gegen Adnan Yüksel 30:16 in 15 Aufnahmen und schlug in seinem zweiten Match den Franzosen Roux in 10 Aufnahmen (3,000 Durchschnitt) Somit hat er keine schlechten Chancen in dieser Gruppe. Roux muß nur gewinnen und sollte dabei nicht weniger als 18 Aufnahmen benötigen.