HOOGLEDE - Mit Peter de Backer und Frederic Caudron hat die belgische Pokalmeisterschaft ihre ersten beiden Halbfinalisten produziert. Während de Backer sich in 4 Sätzen gegen den Überrschungsmann Thomas Broux durchsetzte, brauchte Caudron lange 5 Sätze, um den aktuellen belgischen Meister Roland Forthomme zu bezwingen.

Für die Zuschauer hielt dieses Match viele Spannungsmomente parat und der geneigte Billardfan wird wieder einmal hin und her gerissen sein bei der Frage: Was ist besser, Satzsystem oder Distanz (40 Punkte).

Ein Beispiel gefällig: Beim Stand von 14:7 im vierten Satz verpasst Caudron seinen ersten Matchball und Forthomme gewinnt den Satz noch mit einer entscheidenden Serie von 8 Punkten und erzwingt so den alles entscheidenden 5. Satz. Und auch in diesem war Caudron nie wirklich der sichere Gewinner. Wohl führte er schnell mit 11:0, aber verpasste dann einige machbare Bälle und eröffnete Forthomme wieder Chancen. Am Ende waren die verpassten Bälle dann ausschlaggebend für den Erfolg von Caudron.

Peter de Backer, hoher Favorit im Spiel gegen Thomas Broux, brauchte zwei Sätze um so richtig in de Partie zu finden. Den ersten verlor er in 10 Aufnahmen noch 15:13. Den zweiten gewann er dann in 8 Aufnahmen und damit war der Widerstand des für den deutschen Bundesligisten Bfr. Sterkarde spielenden Broux, gebrochen. In den beiden Schlußsätzen gelangen Broux nur noch 10 Punkte insgesamt, während de Backer in 11 und 8 Aufnahmen ins Halbfinale stürmte.

16 Spieler traten an und zwei Sieger gab es am Ende des Tages. Zu den ausgeschiedenen zählte, zweifellos als prominentestes Opfer, Weltmeister Eddy Merckx, der bereits in Runde 1 gegen Francis Forton das Nachsehen hatte. Auch diese Partie war ein Pro-Satzsystem-Argument. Matchball Forton im zweiten Satz, doch Merckx kann den Satz noch gewinnen. 3x Matchball dann im dritten Satz für Merckx, doch diesmal läßt sich Forton den Sieg nicht nehmen und nutzt seine Chance. Das Aus kam dann eine Runde später gegen de Backer.

Ohne Zweifel der Überraschungsmann des Tages Thomas Broux. Möglicherweise auch profitierend vom Satzsystem. In Runde 1 schlug er nach hartem Kampf Patrick Kesteloot und in Runde 2 mit Kurt Ceulemans einen der starken Ehrenklassespieler. Gegen de Backer machte er eine gute Figur, ehe ihm dann doch die Luft ausging.

Heute nun ab 13.00 Uhr Teil 2 der Veranstaltung. Diesmal am Start, der Vorjahressieger Davy van Havere, der belgische Vizemeister Eddy Leppens, Jef Philipoom und Peter Ceulemans, und der nimmermüde Martin Spormans, der erst vor drei Tagen Frederic Caudron in den holländischen Play Offs bezwang.