Der vor wenigen Monaten neu gewählte President der Deutschen Billard Union Hagen Goronczy ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Dies teilte er am heutigen Tag in einer ausführlichen Pressemitteilung der deutschen Billardgemeinde mit.

Goronczy gibt als wesentlichen Grund den Arbeitsaufwand an, der jegliches Maß, welches man an ein Ehrenamt anlegen kann, sprengt. 

Das Arbeitspensum, welches von ihm verlangt wird, lasse sich nicht vereinbaren, mit dem eigentlichen beruflichen Zielen, die für Goronczy ebenso wichtig sind, wie sein ehrenamtliches Engagement.

Damit geht ein kurzes Kapitel einer Präsidentschaft zu Ende, in die insbesondere nach den negativen Schlagzeilen der ersten Jahreshälfte große Hoffnung gelegt wurde.

Die Frage, die viele bewegt, ist nun, wie geht es weiter. Welche Auswirkungen hat der Rücktritt auf die Zukunft der DBU. Wird sich nach dem ausführlichen Statement des nun Ex-Präsidenten ein Nachfolger finden, der einen weiteren ehrenamtlichen Versuch unternimmt, oder wird es einen generelles Umdenken im Deutschen Billardsport geben. Die Hinweise, die allerorts kommen, sind vielseitig. Der Leistungssport fordert mehr Eigenständigkeit, verbunden mit mehr Geld, die Landesverbände brauchen Beitragsstabilität, um sich selbst am Leben zu erhalten und bei allem gibt es da noch das größte Problem: Fehlender Nachwuchs.

Und doch ist die DBU ein erfolgreicher Verband. Mit Martin Horn und Wolfgang Zenkner aus dem Karambolbereich und etlichen hochdekorierten Spielern vom Pool und Kegelbillard gibt es Spieler von Weltformat. Seit mehr als 20 Jahren veranstaltet die DBU in Viersen das größte Billardevent und wird ab dem nächsten Jahr im 2 Jahres Rhythmus die EM aller Spielarten in Brandenburg ausrichten. Nicht zu vergessen die Bundesliga, in der sich die gesamte Weltspitze tummelt.

Was nun zu tun ist, wird hoffentlich verantwortungsvoll in die Wege geleitet. Das haben alle Billardspieler verdient. Zu denken gibt die ausführliche Wortmeldung von Hagen Goronczy in jedem Fall, denn "einfach mal so" schmeißt keiner die Flinte ins Korn und garniert dies so umfangreich.