BRANDENBURG - Sieben Tage sind bei den Europameisterschaften in Brandenburg absolviert. 10 von 18 Entscheidungen sind bereits gefallen und Deutschland wartet noch auf die erste Goldmedaille. Bislang ist die Bilanz der deutschen Spieler allerdings mehr als ordentlich. Neun Medaillen erkämpften sich die Damen, Herren und Nachwuchsspieler des Ausrichters. Davon 3mal Silber und 6mal Bronze. 

Gestern am siebten Tag gab es noch einmal Silber und Bronze beim neuen Wettbewerb im Biathlon für Nationalmannschaften der U21. Max Gabel erreichte mit seinem Dreibandpartner Marcel Back das Endspiel gegen die Italiener D’Agata/Matino. Im Halbfinale besiegten sie dabei das zweite Team aus Deutschland, bestehend aus Michel Peters im 5-Kegel und Simon Blondeel im Dreiband. Mit 200:90 überrollten sie regelrecht ihre Gegner und waren bestens gerüstet für das große Endspiel. Italien gewann sein Finale gegen Frankreich mit 200:157. Im Match um Gold war Deutschland dann etwas zu nervös und konnte die Form von den vorangegangenen Spielen nicht wiederholen. Marcel Back übergab eine knappe Führung im Dreiband an Max Gabel weiter, der gegen den Europameister im Einzel bei den Junioren dann chancenlos war. Unter dem Jubel der vielen anwesenden Italiener sicherten sich die Italiener ihre vierte Goldmedaille bei diesen Europameisterschaften und sind damit aktuell die erfolgreichste Nation. 

DAVE CHRISTIANI (NL) HOLT GOLD IM EINBAND

Das Finale im Einband war eine mehr als 2-stündige Qual, an dessen Ende ein glücklicher Niederländer Dave Christiani gewann. Der 39-jährige gewann gegen den Belgier Eddy Leppens mit 120:111 in 21 Aufnahmen: „Es war ein sehr, sehr schlechtes Finale, aber nur das Gold zählt am Ende.“, so der Kommentar des neuen Europameisters. 

Christiani kämpfte am Finaltag mit einer plötzlichen Erkältung, fühlte sich schwach und musste sich quälen, um die Meisterschaft erfolgreich zu Ende zu spielen. „Ich habe gesehen, dass Eddy Leppens auch nicht gut gespielt hat und zum Glück konnte ich die wenigen Chancen besser nutzen. Ich weiß nicht, wie oft ich unmögliche Positionen lösen musste und wieviele Dreibänder ich spielte. Es war ein defensives und taktisches Spiel. Am Ende zählt nur der Sieg.“

Gemeinsam auf dem dritten Platz endeten die Franzosen Johann Petit und Willy Gerimont. Johann Petit, der im Viertelfinale in einem Supermatch Jean-Paul de Bruijn in 2 Aufnahmen bezwang, wurde dann im Halbfinale Opfer eines fantastischen Eddy Leppens, der in drei Aufnahmen mit den Serien 60, 49 und 11 das Match gewann. Der Einband-Wettbewerb zeigte einmal mehr, wie schwer diese Disziplin ist und wie schnell Partien im Niveau brutal abrutschen können. Wenn es im Partieverlauf kippt und es schwer wird die Bälle zusammen zu bekommen, dann sind schnell 15 oder 20 Aufnahmen vorbei. Die Höhepunkte waren ohne Zweifel die 2-Aufnahmen Partien von Xavier Gretillat und Sam van Etten in der Vorrunde, die 2 Aufnahmen von Petit gegen de Bruijn und die 3 Aufnahmen von Leppens im Halbfinale. Da gab es perfektes Einbandspiel zu sehen. Sven Daske und Markus Dömer endeten auf den Plätzen 11 und 15.

Silber und Bronze für Deutschland beim Sieg von Italien im Biathlon für Nachwuchs-Nationalteams

Am heutigen achten Tag der EM endet der Clubteam Wettbewerb im Dreiband auf dem kleinen Billard. 32 Teams waren seit Montag im Einsatz und gestern wurden die KO-Runden bis zum Halbfinale gespielt. Wie erwartet konnten sich die starken tschechischen Teams besonders in Szene setzen und sind gleich mit zwei Mannschaften im Halbfinale vertreten. Das Team aus Kladno, bestehend aus Stepan Kohout und Jan Ales trifft im Halbfinale auf die großen Turnierfavoriten aus der Türkei vom Club Hemsin Spor Kulübü. Dieses Team spielt mit Omer Karakurt und Serdar Bas und sind bislang ohne nennenswerte Problem durch das Turnier gekommen. Im zweiten Halbfinale spielt das tschechische Team aus Havirov mit Ivo Gazdos und Vladimir Starecek gegen den belgischen Club De Goeie Queue. Die Belgier beendeten gestern alle Träume des letzten deutschen Vertreters Lok Staßfurt. Jerry Hermans und Jean-Paul de Bruijn gewannen gegen Markus Schönhoff und Uwe Werner deutlich und spielten dabei 2,580 Mannschaftsdurchschnitt. Für Staßfurt bleibt in der Endabrechnung ein ordentlicher sechster Platz.

Uwe Werner wurde zusammen mit seinem Teampartner Markus Schönhoff Sechster im Clubteam-Wettbewerb Dreiband kleines Billard