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Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Seoul (KOR)

Dani Sanchez gewinnt Weltcup in Korea

Gepostet von am 28. August 2022

Dani Sanchez gewinnt Weltcup in Korea

UMB
Das Podium beim Weltcup in Korea: Myeong Jong Cha; Dani Sanchez; Dick Jaspers und Gwendal Marechal (v.l.)

SEOUL - Der amtierende Europameister Dan Sanchez besiegt im Halbfinale den amtierenden Weltmeister Dick Jaspers und gewinnt anschließend das Endspiel gegen den Koreaner Myeong Jong Cha fulminant mit 50:16 in 16 Aufnahmen. Der 48-jährige Spanier war ein würdiger Sieger des Weltcups mit allen Bestleistungen, einem fantastischen Kampf gegen Dick Jaspers im Halbfinale und schließlich war er auch der Einzige, dem es gelang den großen Überraschungsmann Myeong Jong Cha vor eigenem Publikum zu bezwingen.

Mit dem heutigen Triumph gelang Dani Sanchez sein 15. Weltcupsieg und der Dritte in Korea, dem Land, das er gern seine zweite Heimat nennt. In Südkorea ist Dani Sanchez ein Phänomen.

Der Katalane betreibt in Zentrumsnähe von Seoul seinen eigenen Billardsaal, ist mit seiner Marke DS Billiards weltweit bekannt und fördert sowohl den Nachwuchs, als auch große Namen im Dreiband. Den größten Teil seiner Reputation verdankt er allerdings seinen großen Erfolgen als Spieler. Mit seinen Siegen gegen Törbjörn Blomdahl 50:30 und Dick Jaspers 50:49 bewies der Spanier einmal mehr, dass er zu den besten Billardspielern der Welt gehört. Sein Kommentar nach dem Finale brachten ihm tosenden Applaus der Zuschauer ein: „Ich fühle mich glücklich, ich bin hier zu Hause, musste aber sehr hart kämpfen.“, sagte Sanchez in seiner Rede.

Der beste Spieler im Turnier verriet auch, dass er mehr als drei Wochen vor dem Weltcup schon nach Korea gereist ist, um sich optimal vorzubereiten: „Ich habe viel trainiert, ich will immer im Weltcup gewinnen, vor allem aber in Korea. Das Niveau ist vom ersten Tag an hoch, nichts ist schwieriger, als in Korea einen Weltcup zu gewinnen.“ In seinem Rückblick kam auch die Reaktion auf das Match im Halbfinale gegen Dick Jaspers: „Es ist immer eine Freude gegen Jaspers zu spielen, weil er der Beste der Welt ist. Ich musste hart kämpfen, war weit hinten, aber ich konnte gut zurückkommen. Am Ende hatte ich etwas mehr Glück.“, zeigte Sanchez auch seinen großen Sportsgeist. Und tatsächlich haben beide Spieler sehr großen Respekt vor einander.

Dick Jaspers kommentierte: „Dani ist schon seit einigen Jahren sehr stark und der verdiente Sieger. Ich habe gegen ihn mein bestes Match gespielt, hätte gewinnen können, wenn mein Matchball nicht so hart gewesen wäre. Ich musste mich durchkämpfen, hatte leider kein Timeout mehr und der Matchball war ein Alptraum. Ich gönne Dani auf jeden Fall diesen Weltcupsieg. Ich habe zuletzt ein paar mal gegen ihn verloren und bin froh, dass ich ihm ein gutes Match liefern konnte.“

Das Finale gegen den Koreaner Myeong Jong Cha, der durch dieses Turnier von Platz 81 bis auf Platz 35 in der Weltrangliste vorrückte, war für Sanchez am Ende fast ein Freilos. Nur bis zum 9:8 konnte der Koreaner mithalten, doch bereits nach 10 Aufnahmen stand es 26:12 für Sanchez. Der Spanier dominierte das Match weiter und über 38:16 kam er nach 16 Aufnahmen zum Sieg mit 50:16. 

Dick Jaspers bleibt auch nach diesem vierten Weltcup des Jahres (zwei Siege für Jaspers, einmal Eddy Merckx, einmal Dani Sanchez) weiterhin unangefochten die Nummer eins der Welt. 

Der Weltcup war geprägt vom Erfolg einiger vielversprechenden Talente. Der Vietnamese Phuong Vinh Bao überstand die Vorrunde, erreichte das Hauptfeld und schied gegen Eddy Merckx aus. Der Finalist Cha überraschte die Billardwelt mit Siegen gegen Landsmann Haeng Jik Kim, den türkischen Star Semih Sayginer und auch ein weiteres Talent, Gwendal Marechal, im Halbfinale. Marechal selbst spielte ein fantastisches Turnier und besiegte auch seinem Weg ins Halbfinale unter anderem Marco Zanetti und den Koreaner Jun Tae Kim.

Die beiden Halbfinals waren die wahrscheinlich spannendsten in diesem Jahr. Im ersten Halbfinale sah es lange Zeit nach einem Sieg des jungen Franzosen Marechal aus. Mit einer 10er Serie setzte sich Marechal schon in der vierten Aufnahme mit 17:3 ab und ging später sogar mit 28:11 in Führung. Das war aber auch das Signal für den Koreaner, sich zurück ins Match zu kämpfen. Mit einer 9er Serie griff er zunächst an und mit einer 15er Serie übernahm er die Führung. Marechal kam noch einmal mit einer 8er Serie zurück, doch in den letzten drei Aufnahmen war der Druck für den Franzosen zu hoch. Cha gewann in 24 Aufnahmen mit 50:48.

Marechal kommentierte sein Halbfinale: „Ich bin so glücklich auf dem Podium zu stehen. Und gerade in Korea ist es so besondern, mit so vielen Fans hier. Ich war zum ersten Mal hier und danke allen koreanischen Fans für die Unterstützung.“

Im zweiten Halbfinale übernahm Jaspers gleich zu beginn die Initiative und ging mit 15:7 nach 5 und 21:7 in 7 Aufnahmen in Führung. Doch der Anschein eines überlegenen Jaspers täuschte. Der Europameister lag in Lauerstellung und mit einer 13er Serie drehte sich das Match nach 13 Aufnahmen zum 36:35 für den Spanier. Selbstverständlich gab Jaspers nicht auf und versuchte alles, um sich den Sieg noch zu holen. Der Niederländer kam als erstes zu einem Matchball, verpasste diesen und gab Sanchez so die Chance, das Match zu beenden. Mit einer 4er Schlußserie gewann der Spanier das Match in 22 Aufnahmen.

Endstand Weltcup Seoul (Südkorea)
1 Dani Sánchez 14-2,206-18
2 Myeong Jong Cha 10-1.505-15
3 Dick Jaspers 10-1.921-11
3 Gwendal Maréchal 6-1.604-10
5 Semih Sayginer 8-1.458-10
6 Torbjörn Blomdahl 6-1,596-10
7 Eddy Merckx 6-1,53916
8 Jun Tae Kim 6-1,427-14
9 Marco Zanetti 6-1,975-11
10 Haeng Jik Kim 5-1,467-10
11 Sameh Sidhom 4-1,561-11
12 Phuong Vinh Bao 4-1,531-14
13 Jérémy Bury 4-1,362-8
14 Nikos Polychronopoulos 4-1,333-10
15 Wan Young Choi 4-1,196-11
16 Jung Han Heo 3-1,336-13.

Die neue Weltrangliste (in Klammern die Veränderung hoch oder runter)
1 Dick Jaspers 622
2 Dani Sánchez 466 (-)
3 Marco Zanetti 389 (-)
4 Quyet Chien Tran 339 (-)
5 Sameh Sidhom 304 (-)
6 Martin Horn 259 (+4)
7 Tayfun Tasdemir 255 (-)
8 Torbjörn Blomdahl 254 (+2)
9 Semih Sayginer 249 (+2)
10 Eddy Merckx 241 (-4)
11 Jérémy Bury 237 (-3)
12 Kim HJ 226 (+1)
13 Murat Naci Coklu 211 (-1)
14 Heo JH 200 (-)
15 Kim JT 167 (+1)
16 Duc Anh Chien Nguyen 167 (+1)
17 Choi SW 166 (-2)
18 Nikos Polychronopoulos 158 (-)
19 Myung Woo Cho 143 (-)
20 Pedro Gonzales 138 (+1)

Nach vielen Erfolgen in diesem Jahr war dieses Turnier für die DBU eher enttäuschend. Kein einziger Spieler überstand den Tag, an dem er ins Turnier einstieg. Martin Horn, der als Nummer 10 der Welt antrat, scheiterte in der Gruppenphase des Hauptturniers, kletterte aber dennoch in der Weltrangliste um 4 Platz auf Platz 6. Insoweit ist diese Tatsache das Erfreuliche der Korea-Woche aus Deutscher Sicht. Das wichtige Sammeln von Erfahrungen bei einem top-besetzten Turnier ist für die weiteren deutschen Starter natürlich auch ein Pfund, speziell in Vorbereitung auf den nächsten Weltcup im niederländischen Veghel.

Dani Sanchez gewinnt seinen 15.Weltcup und den dritten in Korea

Myeong Jong Cha versöhnte die koreanischen Fans mit dem Finaleinzug

Dick Jaspers verpasste um einem Punkt den Finaleinzug gegen Sanchez

Gwendal Marechal, der 25-jährige Franzose, ist die größte europäische
Hoffnung und stand zum ersten Mal auf einem Weltcup-Podium

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