BAD WILDUNGEN - Andreas Niehaus, der Vizemeister im vergangenen Jahr und diesjähriger Dritte, kommentierte den verpassten Matchball von Stefan Dirks: "Das kommt mir bekannt vor." Tatsächlich verlor er 2014 das Finale gegen Christian Rudolph mit 40:38. 

Diesmal wurde es noch knapper. Der Überraschungsmann der Meisterschaft, Stefan Dirks vom BSV Velbert war beim Stand von 36:36 am Tisch, löste die ersten drei Punkte sicher und hatte plötzlich Matchball. Diesen verpasste er und gab so Rudolph die Chance weiter zu punkten und das Match zu beenden. Und Christian Rudolph nutzte diese Gelegenheit und verwandelte die nötigen vier Punkte zum Matchgewinn souverän.

Das Finale war nicht so erstklassig, wie von vielen erwartet, dafür aber umso spannender. Stefan Dirks übernahm als erster die Initiative und ging nach 10 Aufnahmen mit 16:10 in Führung. Es dauerte bis zur 30. Aufnahme, ehe Rudolph diesen Rückstand ausgleichen konnte. Die letzten 8 Aufnahmen waren von Defensive geprägt und beide versuchten, dem Gegner ja keine Chance zum punkten zu geben. Am Ende setzte sich dann doch noch der beste Spieler des Turniers durch.

Stefan Dirks spielte ein sensationelles Turnier. Viele Jahre war er national nicht in Erscheinung getreten und tauchte erst im vergangenen Jahr in der Bundesliga für Velbert wieder auf. Seine Gruppe gewann er ungeschlagen mit 0,909 GD vor Andreas Niehaus. Im Viertelfinale bezwang er Uwe Kerls und im Halbfinale am Sonntag den Magdeburger Markus Schönhoff. 

Schönhoff selbst kämpfte sich nach einer nervenstarken Partie gegen Edgar Bettzieche überhaupt erst in die KO-Runde. Der Magdeburger brauchte ein Unentschieden und schaffte dies mit 5 Punkten im Nachstoß, nachdem Bettzieche in der 36. Aufnahme die Partie beenden konnte.

Zu großer Form lief der spätere Meister Christian Rudolph im Halbfinale auf. Gegen Andreas Niehaus genügten ihm 21 Aufnahmen, um mit 40:24 ins Finale zu stürmen.

Das Dreibandturnier der Deutschen Meisterschaft war ein erstklassigen Turnier mit spannenden Partien. Die Vorrundendistanz von 30 Punkten ist für die Etablierten nicht angenehm, aber für die Spannung in den Gruppen von großer Bedeutung. Dustin Jäschke ist sicherlich das prominenteste Opfer dieser Sprintdistanz. Schönhoff rettete sich mit Nervenstärke gerade noch so ins Viertelfinale. So muss eine nationale Meisterschaft gespielt werden. Das die Organisation die Karamboltische unter die Pooltische gemischt hat, ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, aber hat der Karambolgemeinde noch mehr Aufmerksamkeit gebracht und gestört hat es auch niemanden.

Die 11. Ausgabe der Deutschen Billardmeisterschaft in Bad Wildungen war erneut eine erstklassige Veranstaltung mit unzähligen Sportlerinnen und Sportlern, Schiedrichtern und Schreibern und einem hervorragenden Gastgeber.

Das Siegerpodest: v.l. Stefan Dirks, Christian Rudolph, Andreas Niehaus, Markus Schönhoff

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer, Funktionäre und Helfer. 

Vielen Dank Bad Wildungen