Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Peloponnese (GRE)
Blomdahl Sieg nach außerirdischen Leistungen
© Kozoom/Harry van Nijlen
Torbjörn Blomdahl und Ruben Legazpi, zwei Finalisten - ein Sieger; Torbjörn BLOMDAHL
PELOPONESSOS - Der Meister hat wieder zugeschlagen. Torbjörn Blomdahl hat das wahr werden lassen, was nach den Leistungen von Freitag und Samstag keine Überraschung mehr war.
Der Großmeister aus Schweden gewinnt den Weltcup von Griechenland gegen den tatsächlich überraschenden Finalgegner Ruben Legazpi mit 40:19 in 15 Aufnahmen. Obwohl das erstmalige Erreichen eines Weltcupfinals des Spaniers an sich schon eine Sensation ist, gelten die Schlagzeilen dem einzigartigen Schweden, der mit dem Sieg seinen 42. Weltcupsieg holte.
Torbjörn Blomdahl spielte 5 Partien in einer erstaunlichen Konstanz und sorgte am Ende mit seinem Turnier-GD von 2,739 für einen neuen Weltrekord. Seine beste Partie erledigte er gegen Heo in 10 Aufnahmen, die schlechteste in 18 Aufnahmen gegen Tran. Dazwischen liegen 17 Aufnahmen gegen Forthomme, 13 Aufnahmen gegen Kasidokostas und eben 15 Aufnahmen im Finale gegen Legazpi.
Bei diesem Weltcup gab einige sensationelle Einzelpartien, die allen Respekt abfordern, die aber oft auch Einzelereignisse blieben. So etwa die 9-Aufnahmen Partie von Kim im Achtelfinale gegen Cho.
Ganz anders dagegen Blomdahl. Nach seiner 4 Durchschnitt Partie gegen Heo folgte ein weiterer Speed Start gegen Tran mit 29:5 in 6 Aufnahmen. OK, dann gönnte sich der Schwede eine kleine Pause und schlug erst in der Schlußserie und in der Verlängerung wieder eiskalt zu.
Noch brutaler dann der Start gegen Kasidokostas, der schon so manche Demütigung des Schweden ertragen mußte. Hier der Zwischenstand nach 6 Aufnahmen: unfassbare 33:3 !!!
Der Weltcup im Western-Style stand gleich mehrfach unter ganz besonderen Vorzeichen. Zum einen hatte Blomdahl in der Weltrangliste duch seinen 2011er Korea Sieg 80 Punkte zu verteidigen, um sich den Angriffen von Caudron zu erwähren. Dann der Auftritt der zahlenmäßig überagenden koreanischen Mannschaft, die so manchem Teilnehmer den Schrecken in die Glieder fahren ließ.
Das Ergebnis ist zumindest aus der Sicht des Siegers ein Traum, der schöner nicht sein könnte. Er verteidigte auf beeindruckende Weise seine Weltranglistenposition und spielte dabei einen noch nie dagewesenen Durchschnitt. Die Asiaten konnten ihm nichts anhaben, genau so wenig wie Caudron, der in großer Form nach Griechenland kam und dort dann in Runde 1 bereits aus dem Turnier ausschied. Zu Gute halten muß man dem Belgier, dass er gute Form nicht mit vorhersagbaren Siegen gleichsetzt und gleichwohl voller Respekt über seine Kontrahenten spricht.
Girechenland hat abseits der wirtschaftlichen Probleme eine herausragende Sportveranstaltung organisiert, die in einem vielleicht ungewöhnlichen Ambiente sportlich neue Zeichen setzte.
Zum einen gab es die besagten Erstrunden-Pleiten diverser Top Ten Spieler, die nun bis zur WM in 4 Wochen ihre Form neu aufbauen müssen und sicher auch das nötige Selbstvertrauen wieder suchen werden.
Zum anderen aber auch 5 Spieler, die über 2 GD am Ende spielten. Schmerzlichste Niederlage in der ersten Runde für Eddy Leppens, der mit 2,235 GD nach 40:38 in 17 Aufnahmen gegen Heo ausschied.
Die größte und in der Tat wunderbarste Überraschung gelang aber zweifellos Ruben Legazpi. Der Finalist spielte ebenfalls über 2 GD und zeigte fast in Blomdahl-Manier kaum Schwächen. Ins Finale kam er nach Siegen in 15, 18, 19 und 22 Aufnahmen. Erst im Kampf mit Blomdahl brach er etwas auseinander und kam in 15 Aufnahmen auf 19 Punkte. Den letzten Kick auf seinem Weg ins Endspiel gab ihm sicher der unglaubliche Sieg gegen Zanetti. Erst die 8er Serie zum Unentschieden und dann die 5er Serie in der Verlängerung konnte man vom Spanier nicht unbedingt erwarten.
Die Deutschen spielten beim Weltcup in Griechenland keine Rolle. Drei Spieler waren am Start und einzig Christian Rudolph hätte man eine Endrundenteilnahme zutrauen können. Leider blieb auch diese aus und so müssen die deutschen Fans weiter ihre Bundesliga-Legionäre anfeuern.
Torbjörn Blomdahl ist so einer und führt jetzt nach drei gespielten Wetlcups 2013 und zwei Siegen (Antalya und Peloponessos) auch in dieser Wertung mehr als Souverän.
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