BLANKENBERGE - Das neue Jahr startet ab morgen mit dem alljährlichen Super-Spektakel in Blankenberge. Das Casino in der belgischen Stadt ist wieder Austragungsort der Belgischen Meisterschaften in allen Karambol-Disziplinen. Bereits zum 22. Mal finden die nationalen Meisterschaften in diesem System statt und sind zugleich in jedem Jahr der Auftakt in das neue Sportjahr. Und seit einigen Jahren ist KOZOOM der wichtige Begleiter in den kommenden 8 Tagen und überträgt alle Partien LIVE. 

Viele unvorstellbare Rekorde sind in den letzten Jahren in Blankenberge erzielt worden. Belgien ist und bleibt das Land, welches über Spieler verfügt, die das Billardspieler wie keine andere perfektioniert haben. Ganz oben in der Titel-Historie steht der unvergleichliche Frédéric Caudron, der nach wie vor alle überragt. Ein bisschen im Schatten seiner Darbietungen steht Patrick Niessen, selbst einer der Weltbesten Spieler und auch Eddy Leppens, der hinter Caudron zu den besten Allroundern in der Welt gehört und auch in diesem Jahr wieder in 5 Disziplinen an den Start gehen wird. 

Caudron sorgte im letzten Jahr mit seiner Meldung, lediglich im Einband und Dreiband, für einige Enttäuschung bei den Fans der Cadre-Spielarten und vielleicht auch beim Ausrichter selbst. Umso größer ist die Vorfreude auf dieses Jahr, denn der Meister wird auf die Cadre-Bühne zurückkehren. Caudron wird im Cadre 71/2 an den Start gehen und natürlich im Einband und Dreiband. Die Meisterschaft im Großcadre wird damit durch das Duell zwischen Caudron, Niessen und Leppens zum absoluten Highlight der Meisterschaften von Blankenberge. 

Der wichtigste Titel für Caudron und Leppens ist und bleibt natürlich der Dreibandtitel, denn der ist bekanntlich wichtig für die Weltrangliste. Titelverteidiger ist Eddy Leppens, der im vergangenen Jahr im Finale gegen Eddy Merckx in 16 Aufnahmen gewann und damit zum ersten Mal belgischer Meister wurde. Caudron wurde lediglich Fünfter. Was er selbst zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass die Belgische Meisterschaft nur der Auftakt zu einem nicht sonderlich erfolgreiches Jahr sein würde. Erst zum Jahresende in Hurghada zeigte er den gewohnten Kampfgeist und gewann den Weltcup in einem fulminanten Endspiel in 11 Aufnahmen. 

Die Interview-Anfrage von Kozoom traf ihn mitten in der Vorbereitung auf dieses große nationale Event, dass ab morgen bis zum 10. Januar wieder die ganze (Billard)Welt in Atem halten wird.

Im Interview spricht Caudron über seine außergewöhnliche Fähigkeit, sich nur auf sein Spiel zu konzentrieren und vergisst aber auch nicht die Hochachtung vor seinen Gegnern, die in 2015 einfach zu oft besser waren als er.

KOZOOM/MARKUS SCHÖNHOFF - Als Erstes noch eine Frage zu Deinem Sieg in Hurghada. Man weiß ja, dass Du das ganze Jahr auf einem hohen Niveau gespielt hast, aber eben kein großes Turnier, wie einen Weltcup, die Einzel-WM oder die EM gewonnen hast. Und dann dieser fantastische Sieg am Ende des Jahres in Hurghada. Was hast Du gefühlt nach dem letzten Punkt in Ägypten? War dies Dein wichtigster Moment während des ganzes Jahres?

FRÉDÉRIC CAUDRON - Du sagst es, ich habe das ganze Jahr gut gespielt, aber Turniere zu gewinnen ist nicht mehr so einfach. Nach diesem Sieg hatte ich schon ein gutes Gefühl, besonders weil ich einige Punkte für die Weltrangliste sammeln konnte und nun mit dem 6.Platz ein bisschen sicherer bin. Während des Turniers in Hurghada habe ich nur an mein Spiel gedacht und nicht an die Rangliste. Ich habe versucht, mich über das Spiel zu freuen und für mich selbst zu spielen, nicht gegen irgendjemanden, oder gegen irgendetwas. Nur mein Spiel zu spielen und das Ergebnis war besser als erwartet...                                 

MARKUS SCHÖNHOFF - Noch eine Frage zu Deiner Situation in diesem Jahr. Du warst in Deiner Position in den TOP12 der Weltrangliste gefährdet. Hat das gar keine Rolle gespielt in Hurghada und wie hast Du den Druck während des Turniers kontrolliert?

FRÉDÉRIC CAUDRON - Ich habe versucht, mir keine Sorgen um das Ranking zu machen. Der Focus lag nur auf dem Spiel und ich wusste, dass ich es schaffen kann, in den Top12 zu bleiben. Du darfst nicht vergessen, dass ich ja nicht schlecht gespielt habe während des Jahres, aber meine Gegner spielten gegen mich einfach besser. Ich verlor gegen Heo (Korea) in 17 Aufnahmen, gegen Tran (Vietnam) in 17 Aufnahmen und in der Verlängerung gegen Tasdemir..... Sie alle spielten sehr gut und spielte eben normal. Aber natürlich, Ihnen gebürt die Anerkennung.

MARKUS SCHÖNHOFF - OK, neues Jahr - neue Herausforderungen. Der Start ins neue Jahr für Dich ist, wie immer, bei den Belgischen Meisterschaften in Blankenberge. Im letzten Jahr hast Du erstmals keine Cadre-Disziplin gespielt. Wie ist in diesem Jahr Dein Programm?

FRÉDÉRIC CAUDRON - Cadre 71/2, Einband und Dreiband. Ich spiele in diesem Jahr wieder die Meisterschaft im Cadre 71/2, aber es kostet eine Menge Energie, wieder für diese Disziplin zu trainieren. Mein Focus liegt ganz klar auf der Meisterschaft im Dreiband. Allerdings, wenn ich ich mich entscheide Cadre zu spielen, dann will ich auch gut sein und deshalb werde ich auch genug trainieren.

MARKUS SCHÖNHOFF - Der Dreibandtitel in Belgien ist wirklich schwer zu gewinnen. Vielleicht vergleichbar mit einer Europameisterschaft. Für die Weltrangliste bedeutet dieser Titel allerdings genauso viel Punkte (30 Punkte für das Ranking), wie in jedem anderen Land. Ist das gerecht?

FRDERIC CAUDRON - Natürlich nicht! Das ist auch eine große Diskussion bei den Spielern. Ich denke, dass die MBA (World´s Player Association) versuchen wird einen besseren Weg zu finden und mit der UMB die Möglichkeiten bespricht.

MARKUS SCHÖNHOFF - Was ist Dein Hauptziel für das neue Jahr? Die Weltmeisterschaft zu gewinnen, die Weltrangliste anzuführen, oder den Gesamtweltcup zu gewinnen?

FRÉDÉRIC CAUDRON - Mein Ziel ist es, jedes Jahr meinen Durchschnitt zu verbessern. Und natürlich hoffe ich, dass ich Turniere, wie die Weltcups gewinnen kann, oder vielleicht sogar die Weltmeisterschaft. Die Matches sind wirklich schwer zu gewinnen, weil es so viele starke Spieler gibt. Ich fühle, dass ich noch viele Jahre auf sehr hohem Niveau spielen kann, ich will mir die Freude am Spiel erhalten und trainiere viel für dieses Niveau.

Die "Belgian Multi´s" beginnen am Sonntag, den 03. Januar. Die Eröffnung ist um 13:00 Uhr, die ersten Partien beginnen um 14:00 Uhr.

Für die Liebhaber der klassischen Disziplinen, hier eine Zusammenfassung der interessantesten Matches.

Mondag, 4. Januar

11.00:
Einband: Eddy Leppens-Rudy de Laet
71/2: Patrick Niessen-Robby Sonck
13.30:
Einband: Eddy Merckx-Mathieu Vlerick
47/1: Philippe Deraes-Patrick Niessen
15:30:
Einband: Frédéric Caudron-Francis Forton
20.30:
71/2: Frédéric Caudron-Johan Devos

Dienstag, 5. Januar

11.00:
Dreiband: Roland Forthomme-Yvan Stitschinsky
71/2: Patrick Niessen-Eddy Leppens
13.30:
Dreiband: Kenny Miatton-Tom Persyn
15.30:
47/1: Eddy Leppens-Francis Forton
20.30:
Einband: Eddy Leppens-Peter De Backer

Mittwoch, 6 Januar

11.00:
71/2: Eddy Leppens-Frédéric Caudron
13.30:
Einband: Kurt Ceulemans-Francis Forton
15.30:
Einband: Frédéric Caudron-Frédéric Mottet
20.30:
Einband: Eddy Leppens-Frédéric Mottet

Donnerstag, 7. January

11.00:
Einband: Frédéric Caudron-Eddy Leppens
47/1: Eddy Leppens-Philippe Deraes
13.30:
Dreiband: Martin Spoormans-Wesley de Jaeger
Dreiband: Peter Ceulemans-Danny Wuyts
20.30:
Einband: Eddy Leppens-Francis Forton
71/2: Frédéric Caudron-Robby Sonck

Freitag, 8. Januar

11.00:
Achtelfinale im Dreiband
15.30:
Einband: Frédéric Caudron-Peter De Backer
20.30:
71/2: Patrick Niessen-Frédéric Caudron

Samstag, 9. Januar

11.00:

Viertelfinale im Dreiband
14.00:
47/1: Eddy Leppens Patrick Niessen
17.00:
47/2: Patrick Niessen-Eddy Leppens
20.30:
Halbfinale im Dreiband

Sonntag, 10. Januar

11.00:
Einband: Frédéric Caudron-Eddy Leppens
Einband: Francis Forton-Peter De Backer
14.30:
Finale im Dreiband Junioren
15.00:
Finale Dreiband