SCHILTIGHEIM - Viele, viele Jahre gilt nun schon Schiltigheim als das Mekka des Dreibandbillards in Frankreich, Europa und der ganzen Welt. Seit einigen Monaten steht nun fest, dass es das AGIPI Masters nicht mehr geben wird und auch die hoch dekorierte Mannschaft von Claude Fath ihre letzte Saison spielt. Jedes Heimspiel der Star-Truppe des Versicherungsmannes ist damit ein Highlight, vermischt mit ein wenig Wehmut.

Am gestrigen Abend tarten sie im Rahmen des 5.Spieltages der französischen Liga gegen Andernos an und fuhren einen weiteren Sieg (6:2) auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung ein. Die erste Runde endete mit einem Remis. Jean-Christophe Roux verlor in einem für ihn grausamen Match gegen Frederic Mottet 50:23 in 36 Aufnahmen. Dabei gelang Roux eine 11er Serie und in den übrigen 35 Aufnahmen gerade einmal 12 Punkte.

Am Nebentisch schlug Jeremy Bury einen stark spielenden Peter de Backer in 27 Aufnahmen mit 50:45 und hielt damit die Siegambitionen von Agipi am Leben. In der zweiten Runde dann die beiden Superstars von Agipi Frederic Caudron und Marco Zanetti. Zanetti spielte in seinem Match gegen Jerome Barbeillon ein solides Match und über weite Strecken um die 2 Durchschnitt. Erst am Ende wurde es etwas defensiver und nach 33 Aufnahmen hatte der Italiener seinen Gegner mit 50:40 bezwungen.

Zum Schluß das Match Frederic Caudron gegen Roland Forthomme. Jede Partie von Caudron ist etwas Besonderes. Irgendwo, irgendwann erlebt man immer einen außergewöhnlichen Knaller, sei es am Anfang, wenn Caudron seinen Gegnern davon läuft oder am Ende, wenn er in Windes Eile die Partie beendet. Letzteres war gestern Abend zu bestaunen. Nach 7 Aufnahmen hatte er 6 Punkte, nach 10 Aufnahmen schon 17 und nach 20 Aufnahmen 30. Forthomme immer in Reichweite. Dann die 21. Aufnahmen und eine Serie von 19 Punkten des Weltmeisters. Sehenswert! Der Widerstand von Forthomme war damit gebrochen und eine Aufnahme später war das Match vorbei. Caudron gewann 50:31 in 22 Aufnahmen. Erstaunliches konnte man während des Matches beobachten. In den ersten Aufnahmen fehlten Caudron bei machbaren Bällen oft ein paar Zentimeter zum Erfolg. Caudron blieb, zumindest äußerlich, ruhig und gelassen und siehe da, genau diese Bälle kamen wenige Aufnahmen später wieder mit größter Perfektion.

Der 6:2 Sieg von Agipi bedeutet natürlich auch die weitere Führung in der Tabelle der Liga.