SLUISKIL - Sein Vizeeuropameistertitel in diesem Jahr war bereits eine besondere Leistung. Doch dies ist nichts im Vergleich zum aktuellen Gewinn der Weltmeisterschaft im Dreiband der Junioren U22 im niederländischen Sluiskil. Der 19jährige Adrien Tachoire hat seine außergewöhnliche Nervenstärke unter Beweis gestellt und dem französischen Billardsport und sich selbst einen der größten sportlichen Erfolge beschert. Seit den Erfolgen von Francis Connesson gab es keine WM-Krone mehr für das Mutterland des Karambolsports. 

Tachoire schlug am Sonntag zunächst im Halbfinale den großen Favoriten und besten Spieler des Turniers, Berkay Karakurt aus der Türkei, mit 35:25 in 26 Aufnahmen und dann im Endspiel den ebenfalls bis dahin souveränen Koreaner Cho mit 35:25 in 28 Aufnahmen. Anschließend nahm er, von seinen Emotionen überwältigt, die Glückwünsche der zahlreichen Zuschauer im Hotel Dallinga von Sluiskil entgegen. 

Tachoire hat eine erfrischende Art Dreiband zu spielen. Er spielt schnell, sicher und vor allem nervenstark. Das war sein großer Vorteil gegenüber Spielern, wie Karakurt oder Cho, die von der Spielstärke wohl etwas besser sind. 

In den Gruppenspielen wurde er Zweiter hinter Karakurt, aber vor dem Japaner Mori und Manuel Lindao, der im Endklassement mit 1,513 den besten GD aller Teilnehmer spielte, aber völlig sieglos blieb. Richtig zu kämpfen hatte der neue Weltmeister dann im Viertelfinale gegen Landsmann Alexis Rouaud, den er erst in der Verlängerung besiegen konnte. Alles was danach kam, war für ihn, wie er später im Interview sagte, Zugabe. Die Medaille war sicher und der Druck war weg. 

Dem hielt Berkay Karakurt nicht stand und verlor das Halbfinale nach schlechtem Spiel. Myung Woo Cho setzte sich im koreansichen Duell gegen Jun Tae Kim nach 32 Aufnahmen mit 35:26 durch und erreichte so das Endspiel. 

Auch für Cho war es trotz der Niederlage am Ende ein großer Erfolg. Mit seinen 16 Jahren wurde er Vizeweltmeister und spielte 1,205 GD. 

Adrien Tachoire jedoch hat etwas, dass im Leistungssport von großer Bedeutung ist. Er ist ein Gewinner. Er hat den Willen und die Nervenstärke sich durchzusetzen. Und er wird sich weiter steigern, dass ist sicher. 

Die Junioren-WM von Sluiskil brachte sehr starke Leistung zu Tage, bei denen Europameister Antonio Montes aus Spanien ab dem Viertelfinale nicht mehr mithalten konnte. Er erreichte am Ende nur Platz 7. Immerhin besser als die beiden Niederländer, die nur auf Platz 12 und 14 kamen. Und auch die beiden Belgier schafften nur die Plätze 8 und 9.