HERTEN - Am kommenden Wochenende findet im traditionellen Crucible Theatre von Sheffield das große Finale der Snooker WM statt. Bereits ab heute beginnt mit dem Halbfinale sozusagen der Auftakt in die Endphase der Weltmeisterschaft. Gleichzeitig steht das kommende Wochenende unter dem Motto der Deutschen Billard Union: "Deutschland spielt Billard".

Gibt es einen besseren Zeitpunkt, als genau an diesem Termin die Deutsche Dreiband Elite zum 2.GDM zu versammeln? Sicher nicht.

Morgen, am 02.Mai um 12.30 Uhr fällt der Startschuss zum German Dreiband Masters und dem Kampf von 16 Spielern um den Titel, Medaillen und Preisgelder.  

Der Erfinder des German Dreiband Masters und einer der besten deutschen Spieler Jens Eggers wird die Moderation und die Spielervorstellung übernehmen und wird die Zuschauer mit Fach- und Hintergrundwissen über jeden Teilnehmer in den Bann ziehen. Jens Eggers hat sich bereits vor Monaten entschieden, in diesem Jahr nicht als Spieler an "seinem" Turnier teilzunehmen. Eine Entscheidung, die gerade dann fällig war, als die zweite Auflage zu scheitern drohte. Jens Eggers nahm alle Kraft alle möglichen Kontakte zusammen und schaffte buchstäblich in letzter Minute die Zusage für das, was von vielen als die "wahre" deutsche Meisterschaft angesehen wird.

Das von der Organisation geschaffene Regelwerk sieht als Zugangsvoraussetzung zur Teilnahme den erspielten Durchschnitt in der zu Ende gegangenen Bundesligasaison nach mindestens 10 Spielen vor. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr drei Wildcards. Die Wildcard des ausrichtenden Vereins, dem GT Buer, erhält Uwe Kerls. Die GDM-Wildcard geht völlig zu recht an den amtierenden Deutschen Meister Christos Christodoulidis und die Spnsor-Wildcard an Orhan Erogul, der in nicht unbeträchtlichem Ausmaß zum Gelingen des GDM beigetragen hat.

Die übrigen 13 Teilnehmer mussten sich über ihren Durchschnitt qualifizieren und es gab auch keine Extra Regelung für den Titelverteidiger Martin Horn, der dieses Manko allerdings problemlos verdaute, wieder steht er mit 1,776 GD an der Spitze der deutschen Rangliste.

Zum letzten Jahr fehlen diesmal u.a. Michael Puse, Markus Dömer, Torsten Anders, Jürgen Kühl und Stefan Hetzel, die es nicht schafften, über den GD die Qualifikation zu erreichen. Platz machen mussten sie dafür den Spielern, die eine herausragende Saison spielten und zu Recht im erlauchten Kreis der 16 Besten stehen. Ganz oben in der Reihe der "Neulinge" steht Thorsten Frings mit dem grandiosen GD von 1,365. Direkt dahinter Johann Schirmbrand, der im letzten Jahr an der Disqualifikation seines Vereins scheiterte. In diesem Jahr steht er mit 1,333 in der Rangliste an Platz 5. Murat Gökmen vom Aufsteiger Ravensburg kommt an Platz 8 mit 1,148 und mit Dieter Großjung steht ein weiterer Aufsteiger (BSV Velbert) mit 1,085 an Position 9. Auf Platz 11 und 12 folgen mit Ramazan Durdu (1,067) und Roger Liere (1,0605) zwei Spieler aus Sterkrade. Auf Platz 13, und das dürfte die Nachwuchsförderer besonders freuen, hat es Dustin Jäschke geschafft, der am Ende auf 1,0604 GD kam.

Die jüngste Reaktion von Jens Eggers berichtet von einigen Spielern, die ihre Motivation für das kommende bereits angekündigt haben, sich ins Teilnehmerfeld zu spielen. Man darf gespannt sein, ob sich die GD-Grenze weiter in Richtung 1,1 GD verschieben wird.

Für die Gruppen hat sich die Organisation wieder etwas besonderes einfallen lassen. Im letzten Jahr wurden diese nach Spielern benannt, die vor mehreren Jahrzehnten international für Furore sorgten (Lütgehetmann, Spielmann, Tiedtke und Rudolph). In diesem Jahr sind es Namen, die den Teilnehmern selbst noch persönlich bekannt sind. Es sind allesamt Menschen, die ihr ganzes Leben dem Billardsport mit Liebe und Enthusiasmus gewidmet haben und viel zu früh verstarben.

Gruppe A mit Titelverteidiger Martin Horn, Murat Gökmen, Dieter Großjung und Orhan Erogul trägt den Namen von Bernd Friedel, der untrennbar mit dem 1.BC Magdeburg verbunden ist und völlig überraschend vor zwei Jahren starb. Er war maßgeblich für die Rückkehr von Dick Jaspers in die deutsche Bundesliga verantwortlich. 

Gruppe B trägt den Namen des langjährigen Vereinsvorsitzenden des deutschen Meisters BCC Witten Klaus Kirsten. Kirsten hat den Weg des Vereins zu einem der erfolgreichsten im Dreiband mitbestimmt, bevor auch er viel zu früh verstarb. Angeführt wird die Gruppe von Stefan Galla, dem Wittener, der in der kommenden Saison für den GT Buer spielen wird. Dazu kommen Ronny Lindemann, Markus Galla und dem deutschen Meister Christos Christodoulidis.

Gruppe C mit Christian Rudolph, Klaus Bosel, Ramazan Durdu und Uwe Kerls trägt den Namen des ewigen Bundestrainers Werner Naruhn, der die Karriere der meisten Nationalspieler entscheidend mitbestimmt hat und dem Billard in Deutschland die ganz großen internationalen Erfolge zu verdanken hat.

Gruppe D hat Manfred Wirschal als Namenspaten. Thorsten Frings, Johann Schirmbrand, Roger Liere und Dustin Jäschke spielen in dieser Gruppe. Manfred Wirschal hat den ATSV Erlangen zur Billardadresse Nr. 1 in Süddeutschland gemacht. Nahezu im Alleingang führte er den Club und war bei jedem Auswärtsspiel seiner Jungs selbst mit dabei. 

Diese vier Gruppen bilden ab morgen den Auftakt ins Turnier. In den Gruppen spielt jeder gegen jeden auf 40 Punkte und 50sek. Stoßzeit. Die Gruppenersten und -zweiten qualifizieren sich für das Viertelfinale, welches am Samstag Abend in zwei Runden gespielt wird. In der KO-Runde gilt 50 Pkt. als Partielimit bei max. 3-Time Outs. Halbfinale und Finale werden am Finaltag, Sonntag, 04. Mai gespielt. 

Kozoom überträgt alle Spiele LIVE.

Die Ergebnisse sind bei KOZOOM oder auf der Homepage des GT Buer zu finden.