HERTEN - Zum zweiten Mal trifft sich die deutsche Dreiband Elite, um anlässlich des German Dreiband Masters ihren König zu ermitteln. Das Turnier, das wieder im repräsentativen Clubheim des GT Buer stattfindet, startet am Freitag, den 02.Mai und endet mit dem Finale am Sonntag, den 04.Mai um 14.00 Uhr. Jens Eggers ist der Mann, der vor einigen Jahren die Idee zu diesem Turnier hatte und im letzten Jahr die Premiere organisierte. Martin Horn setzte sich im Finale gegen Klaus Bosel durch und holte sich den Titel des 1.GDM-Siegers mit einem sensationellen GD von 2,000.

Und es gab auch eine ganz besondere Premiere, denn KOZOOM übertrug alle Partien LIVE und transportierte damit den deutschen Billardsport in die ganze Welt. 

Eine Idee mit Leben zu erfüllen und dann auch stattfinden zu lassen, ist schon vielen gelungen. Die große Kür besteht allerdings darin, dass ganze ein Jahr später zu wiederholen, wenn die Auftakt-Euphorie etwas abgeklungen ist. Und wieder war es Jens Eggers, dem genau dies gelungen ist. Wie er das geschafft hat, erzählt er im Kozoom Interview.

KOZOOM - Lass uns kurz zurückschauen in 2013 und der Premiere. Wie waren die Reaktionen auf das Turnier?

JENS EGGERS - Überwältigend. Ich hätte niemals mit so vielen Zuschauern gerechnet und zudem habe ich von allen Seiten extrem viel positives Feedback erhalten. Zuschauer, Helfer und Spieler waren mehr als zufrieden und das spiegelte sich sogar in den sportlichen Leistungen wieder. Diese Begeisterung war Motivation genug für mich auch das GDM 2014 in Angriff zu nehmen.

KOZOOM - Für die Teilnehmer war das 1.GDM sicher ein tolles Erlebnis. Perfekte Organisation, Kozoom Übertragung und natürlich auch reichlich Preisgeld, was ja nicht ganz unwichtig ist. Nun wissen wir alle, wie schwer eine Wiederholung auf diesem Niveau ist. Wann begann die Vorbereitung und wann stand fest, dass es ein 2.GDM geben kann?

JENS EGGERS - So was wie eine perfekte Organisation gibt es in meinen Augen nicht. Ich habe unmittelbar nach dem Turnier eine Liste gemacht von Dingen, die sich 2014 aus organisatorischer Hinsicht verbessern sollen. Im Vergleich zu meinem eher lockeren Billardspiel bin ich als Organisator viel pingeliger und perfektionistischer. Das GDM soll sich von Jahr zu Jahr qualitativ steigern. Und da meine ich nicht die Spieler mit. Durch die regelmäßigen Aktualisierungen der GDM-Rangliste nach den BL-Spieltagen auf der Homepage, versuche ich zudem das GDM immer im aktuellen Bewußtsein von Spielern und Zuschauern zu verankern. Dass das GDM 2014 finanziell tatsächlich stattfindet, steht allerdings erst seit dem 16. April fest. Sponsoren aus 2013 fielen aus unterschiedlichsten Gründen weg und ich musste neue Unterstützer finden. Eine große Herausforderung war auch anfangs den richtigen Termin zu finden, da ich abhängig war vom internationalen Terminkalender und der hatte ja einige Schwankungen parat, die zunächst auch das GDM ins Wanken brachten. Zudem war ich im letzten Jahr auch immer wieder gesundheitlich angeschlagen, so dass ich zwischendurch gedacht habe, keine Kraft für das GDM 2014 aufwenden zu können.

KOZOOM - Du selbst hast Dich als Spieler, obwohl qualifiziert, aus dem GDM zurückgezogen. War und ist die Doppelbelastung mit der Organisation zu stressig, um Top-Leistungen zu bringen?

JENS EGGERS - Das ich letztes Jahr teilgenommen habe, war im Nachhinein sehr naiv. Obwohl ich recht ordentlich gespielt habe, war ich mit meinen Gedanken während der Partie immer mit organisatorischen Dingen beschäftigt. Ich hatte Zweifel, dass alles rund läuft und wollte das alle Beteiligten zufrieden waren. Mit solchem mentalen Gepäck kann man nicht sein bestes Billardspiel spielen. Allerdings haben aber auch viele Helfer dafür gesorgt das ein Rädchen ins Andere griff, so dass meine Bedenken unberechtigt waren. Ganz fokussiert auf Billard ist man als verantwortlicher Organisator aber nicht. Es war mir auch letzets Jahr egal welchen Platz ich belegen würde. Und das ist nicht die richtige Einstellung. So ein hochkarätiges Turnier hat es verdient, die volle spielerische Kraft eines jeden Spielers einzufordern und dazu braucht man die berühmten Augen des Tigers. Da habe ich lieber den Platz freigemacht. Darüberhinaus habe ich aber auch beschlossen als Spieler in der Bundesliga mindestens ein Jahr zu pausieren, um mich in dieser Zeit auf meine Gesundheit und meine neue Arbeit zu konzentrieren. Und natürlich auf das GDM 2015!

KOZOOM - Einer alleine kann ein solches Turnier nicht stemmen. Wer sind die wichtigsten Partner bei der Organisation vor und während des GDM?

JENS EGGERS - Um so ein Event erfolgreich zu stemmen sind natürlich ganz viele wichtige Helfer, Partner, Freunde, Sponsoren und Billardverrückte nötig. Insbesondere und ganz zu Anfang möchte ich hier Erhard Schran (Vorsitzender GT Buer) und den gesamten Verein GT Buer nennen (stellvertretend u.a. Martin Ader, Michael Linke, Thomas Schacknat inkl. den vielen Frauen, die für Speis und Trank sorgen, Stefan Andres mit seinem ganzen Schiedsrichter-Team, Frank Truchel, Olaf Biernath, Armin Fleer sowie allen Bueraner Helfern,  die eine herausragende Arbeit als Ausrichter leisten und einen idealen Rahmen schaffen für so ein Event. Ein Riesen-Dank geht an Orhan Erogul, der als auschlaggebender Sponsor mit seinem Unternehmen Erogul Fußbodenbau GmbH fast im Alleingang kurz vor Schluß die Realisierung des GDM 2014 zu verantworten hatte. Orhan ist ein positiver Billardverrückter, der seine Zusage als Sponsor mit den Worten: "Es lebe der Billardsport" unterstrichen hat. Solche Typen braucht Billard-Deutschland. Ganz wichtige Stützen sind u.a. auch Thierry Gabriels, Volker Simanowski, Bodo Menze von Schalke 04, Daniel Zimmermann von carombooks, die Firma Pokal 2000 aus Bottop, Torsten Lechelt, Ferdinand Müller, Steffen Kamper, Jürgen Kühl mit seiner ganzen Familie und vor allen Dingen auch meine Verlobte Claudia, die mich immer unterstützt und mir über das Jahr hinweg Mut zuspricht. Ganz besonders freut mich, dass das GDM mit dem österreichischen Unternehmen Qpod einen neuen starken Partner an seiner Seite hat. Qpod produziert u.a. extrem hochwertige, elegante aber auch sehr praktische Kreidehalter, die international beim Pool und beim Snooker bereits von vielen prominenten Spielern benutzt werden. Mein Ziel ist es Qpod im deutschen Karambolbereich bekannter zu machen und einem breiten Publikum nahe zu legen. Der wichtigste GDM-Partner ist aber natürlich KOZOOM mit dem Team um Gerard tenLohuis. Ohne Kozoom würde das GDM nicht so gut funktionieren und hätte auch nicht den Zuspruch gehabt, den es 2013 gefunden hatte. Die Zusammenarbeit hat sehr viel Spaß gemacht und es hat mich enorm stolz gemacht, dass das GDM 2013  das erste Dreiband-Event überhaupt war, das live von KOZOOM übertragen und weltweit live verfolgt wurde. 

KOZOOM - Das Teilnehmerfeld ist etwas anders, was ja nicht schlecht ist. Bist Du überrascht, dass es einige aus dem letzten Jahr nicht geschafft haben und dafür neue Spieler mit beachtlichen Leistungen im Feld sind? Wer sind Deine Favoriten?

JENS EGGERS - Überraschend finde ich es gar nicht, da die deutsche Billardspitze immer breiter wird. Aufgrund der normalen Wellenbewegungen, die, wie in jeder anderen Sportart auch, Auf und Ab´s beinhalten, ist es logisch, das dieses Jahr einige andere Spieler beim GDM zu bestaunen sein werden. Ich freue mich riesig auf die lokalen und genialen Galla-Brüder, die sogar in einer Gruppe spielen und nächstes Jahr auch in einem Team bei GT Buer auf Punktejagd gehen werden. Martin, Christian und Stefan gehören als Deutschlands Spitze natürlich zum Favoritenkreis, aber mit den WM-Teilnehmern Ronny Lindemann (frischer Deutscher Mannschaftsmeister) und Thorsten Frings (Aufstieg mit RW Krefeld in Liga 1) und mit Johann Schirmbrand (ehemaliger Team-Weltmeister mit Rudolph) gibt es 3 Spieler, die auch dieses Jahr Ausrufezeichen gesetzt haben. Aber auch den GDM-Vizemeister vom vergangenen Jahr, Klaus Bosel sowie Markus Galla oder auch Murat Gökmen sollte man nicht unterschätzen. Ausserdem spielt auch der amtierende Deutsche Meister Christodoulidis mit, der bei seinem Husarenritt hintereinander die DM-Träume von Rudolph, Schirmbrand und Horn zunichte gemacht hat. Aber aufgrund des Systems, das die besten Spieler nach GD gegeneinander antreten, kann bei dem GDM jeder gegen jeden gewinnen. Das ist der Reiz. Martin Horn mußte letztes Jahr aber schon sein bestes Billard spielen, um den 1. Titel zu holen. Meine große Hoffnung war aber auch, dass viele Spieler aus der 2. Reihe sich das Ziel nehmen, am Ende einer Saison einen dieser begehrten Plätze zu erreichen, um beim GDM dabei zu sein. Vielleicht hat das GDM ja auch für den einen oder anderen Leistungssprung gesorgt.

KOZOOM - Eine vielleicht ungewöhnliche Frage zum Abschluß. Wenn Du drei Wünsche für das GDM 2014 hättest. Was würdest Du Dir für den Verlauf wünschen?

JENS EGGERS

1. Viele viele begeisterte Zuschauer vor Ort und bei KOZOOM

2. Starke, spannende und faire Spiele, sowie eine reibungslose Organisation

3. Ganz viel Spaß bei allen Beteiligten, die sich nach diesem Turnier bereits auf das GDM 2015 freuen