HURGHADA - In wenigen Stunden beginnt im ägyptischen Badeort Hurghada am roten Meer der siebte und letzte Weltcup des Jahres 2018. Für die allermeisten Spieler auf der Tour endet damit auch gleichzeitig der internationale Sportkalender, der in diesem Jahr historische Ausmaße hatte. Wie immer ist das Turnier seit Wochen mit 149 Teilnehmern ausgebucht und startet heute mit der ersten Qualifikation. Nach vier Tagen Vorrunde stehen am Mittwoch Abend die 15 Qualifikanten für das Hauptturnier fest.

Frederic Caudron hat sich bereits vorzeitig den Gesamtweltcup gesichert. Der belgische Weltranglistenerste gewann in diesem Jahr zwei Turniere in Antalya und Porto und stand zweimal als Dritter auf dem Podium (Ho-Chi-Minh und La Baule). Für ihn kommt es darauf an, die Führung in der Weltrangliste zu behaupten, in der Dick Jaspers auf dem Vormarsch ist und aktuell 50 Punkte Rückstand hat. Jaspers muß 12 Punkte mehr als Caudron erzielen, dann hat er die Pole Position im Weltbillard. Nach vielen Jahren muß Daniel Sanchez, der viermalige Weltmeister, wieder in der Vorrunde antreten. Der Spanier schaffte es in diesem Jahr nicht, seine Position unter den Top14 der Weltrangliste zu verteidigen.

Für die Zuschauer, Touristen und Spieler ist der Aufenthalt im ägyptischen Resort außerhalb der Billard-Arena sehr angenehm. Die Temperaturen liegen tagsüber bei 27 Grad und sinken in der Nacht auf angenehme 16 Grad.

Turnierort und Spielerhotel ist das Sheraton Somabay Hotel, dass etwa 45 Km vom Zentrum von Hurghada entfernt ist. Die 14 gesetzten Spieler aus der Weltrangliste sind: Frederic Caudron, Dick Jaspers, Eddy Merckx, Marco Zanetti, Jung-Han Heo, Semih Sayginer, Quyet Chien Tran, Sameh Sidhom, Murat Naci Coklu, Torbjörn Blomdahl, Sung-Won Choi und Jae-Ho Cho. Die drei Wildcards gehen an die beiden Ägypter Mohsen Fouda und Ahmed Abdallah, sowie den Kolumbianer Huberney Catano, der die Wildcard der UMB bekommen hat.

Hurghada 2018 ist nicht nur der letzte Weltcup des Jahres, sondern auch der letzte Weltcup, bei dem in der ersten Runde des Hauptturniers im KO-Modus gespielt wird. Ab 2019 findet die erste Runde mit 32 Spielern in Gruppen statt. Acht Vierergruppen werden an einem Tag auf acht Billards durchgespielt. Die beiden Gruppenersten erreichen die KO-Runde mit 16 Spielern, also das Achtelfinale.

Zu den ganz großen Namen, die am letzten Quali-Tag (Mittwoch) an den Start gehen, gehört nicht nur Dani Sanchez, sondern auch Tayfun Tasdemir, Myung Woo Cho, Nikos Polychronopoulos, Dong-Koong Kang und Vizeweltmeister Jeremy Bury. Aus deutscher Sicht ist die Aufmerksamkeit auf Martin Horn gerichtet, der am Dienstag in der Pre-Quali seinen ersten Auftritt hat. Horn trifft in Gruppe C auf den Türken Murat Tüzül und einen Qualifikanten vom Montag. Dustin Jäschke hat es bereits im Ausgangsklassement in die letzte Qualifikation geschafft. Er spielt am Mittwoch in Gruppe E gegen Nikos Polychronopoulos und einen Qualifikanten. Gespannt darf man auch auf den nächsten internationalen Auftritt unseres neuen deutschen Meisters sein. Cengiz Karaca holte vor drei Wochen den nationalen Titel in einem spannenden Finale gegen Mannschaftskamerad Hakan Celik. Der Berliner muß noch bis morgen warten, dann beginnt auch für ihn der Weltcup in Hurghada

Und dies ist die deutsche Mannschaft in Hurghada:

Martin Horn (WR Nr. 46), ab Dienstag - Pre-Quali

Dustin Jäschke (40), Mittwoch - Quali

Tobias Bouerdick (689), Sonntag - PPP-Quali

Cengiz Karaca (271), Montag - PP-Quali

Jörg Waldhoff (1517), Sonntag - PPP-Quali

Hamed Mohssen (189), Montag - PP-Quali

Karsten Witte (291), Sonntag - PPP-Quali

Peter Ehrhardt (305), Sonntag - PPP-Quali

Thomas Kerl (658), Sonntag - PPP-Quali

Ludwig Setz (734), Sonntag - PPP-Quali

Gerhard Felhofer (735), Sonntag - PPP-Quali

Lars Trogisch (1657), Sonntag - PPP-Quali

Frank Sudar (732), Sonntag - PPP-Quali

Charalampos Aslanidis (1490), Sonntag - PPP-Quali

Ein Platz unter den Top14 der Weltrangliste ist auch für nächsten Jahr die Garantie, sich die Quali-Runden zu ersparen. Ein Platz unter den Top20 bedeutet, dass man an den lukrativen 3CC Masters Turnieren teilnehmen darf, von denen es im kommenden Jahr fünf geben wird. Das ist auch das erste realistische und gleichwohl lohnenswerte Ziel von Martin Horn, der dazu rund 40 Punkte aufholen muß.

Für den Schweden Torbjörn Blomdahl wird Hurghada ein ganz schweres Projekt. Er verteidigt aus seinem La Baule Sieg 2017 80 Punkte für die Weltrangliste und steht aktuell auf Platz 13. Wenn er nicht mindestens das Halbfinale erreichen wird, dann verschwindet Blomdahl zunächst aus den Top20.

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