Myung Woo Cho (18), der jüngste Endrundenteilnehmer aller Zeiten!

Billard Karambol - Dreiband - Weltcup - Guri (KOR)

Myung Woo Cho (18), der jüngste Endrundenteilnehmer aller Zeiten!

Gepostet von Markus SCHÖNHOFF am 2. September 2016

Kozoom/Korea
Myung Woo Cho zeigt seine Freude zusammen mit seinem Trainer. Mit 18 Jahren erreichte er als jüngster Spieler die Endrunde

GURI - Wenn es ein Weltrekord wäre, dann würde diesen seit gestern der 18-jährige Myung Woo Cho aus Korea halten, der es gestern als jüngster Spieler das Hauptturnier zu erreichen. Der kleine Spieler, der vor dem Weltcup 10 Stunden pro Tag trainierte, aber immer noch zur Schule geht, schaffte damit einen großen Erfolg in seiner noch so jungen Karriere.

Das entscheidende Match gewann er gestern, dem letzten Tag der Qualifikation gegen seinen Landsmann, den asiatischen Meister und ebenfalls noch sehr jungen Haeng Jik Kim. "Nun hoffe ich, dass ich gegen mein großes Idol Dani Sanchez ausgelost werde", sagte Myung Woo Cho, der sich einen großen Traum erfüllte und nach dem Spiel von den eigenen Emotionen überwältigt wurde.

Sein strahlendes Gesicht blickte immer noch ungläubig und seine rechte Hand hielt er vor seinen Mund, als ob er sagen wollte. 'Es ist ein Wunder, ich kann es nicht glauben' Sein Trainer, Han Cun Ho, der selbst kein Top-Spieler ist, war der erste, der ihn umarmte, noch bevor Myung Woo die Arena verließ und in Tränen ausbrach. Außerhalb des Gebäudes wurde er von Dutzenden Menschen beglückwünscht, die aller ein Foto von ihm wollten, fast so, als hätte er gerade die Weltmeisterschaft gewonnen. Man sieht nicht so oft, soviel Freude und Glück am Ende einer Billardpartie.

Myung Woo Cho lebt in Suwon, etwa eine Autostunde von Seoul entfernt. Bis Guri nahm er an schätzungsweise 15 Qualifikationen bei Weltcups Teil, ohne je das Hauptturnier zu erreichen. Und auch bei den großen Junioren-Titelkämpfen blieb ihm bisher der Titel verwehrt. Die Silbermedaille 2013 und Bronze 2014 sind seine Bilanz. Er ist sehr sympathisch, hat Spaß mit seinen Freunden, geniest das Leben, obwohl sich alles um Billard dreht. "Mein Vater wird glücklich sein, dass ich das jetzt noch vor Abschluß der Schule geschafft habe." Er dankte seinem Trainer und auch seinem Mentalcoach (Yong Che Kim), der entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen hat.

Das junge koreanische Supertalentiert war gestern einer von 12 Gruppensiegern, die es in die heute beginnende Endrunde schafften. Im Duell der Ex-Weltmeister schaffte dies auch Sung-Won Choi, brauchte dazu allerdings viel Glück im Kampf gegen Semih Sayginer. In der letzten Phase der Partie, als Sayginer bereits mit 38:21 führte, ging Choi auf den falschen Ball zu. Sayginer machte ihn darauf aufmerksam und Choi löste mit unglaublichem Glück den Ball. Letztlich kämpfte sich Choi noch heran, verlor zwar mit 40:38, aber das genügte, um sich den Gruppensieg zu holen.

Semih Sayginer verlor sein erstes Match gegen Luis Aveiga, der beim Stand von 37:31 gegen ihn, mit 9 Punkten das Match beendete.

Jeremy Bury konnte seine Form aus New York noch steigern: "Ich fühlte mich eigentlich garnicht so gut, weil ich mit dem Jetlag zu kämpfen hatte.", sagte der Franzose. Er hat einige Wochen nach New York mit seiner Familie verbracht und nun in Guri eröffnete er den Tag mit einem Sieg in 17 Aufnahmen gegen den Kolumbianer José Juan García. Das zweite Match hatte mehr Spannung und brachte für Bury den zweiten Sieg mit 40:35 in 14 Aufnahmen gegen Birol Uymaz. Das machte ihn zum Tagessieger mit unglaublichen 2,580 GD, gefolgt von Lüfti Cenet (2,352), Dinh Nai Ngo (1,860), Quyet Chien Tran (1,739), Myung Woo Cho (1,333).

Der Vietnamese Dinh Nai Ngo schaffte ein kleines Wunder gegen Murat Naci Coklu. Er lag mit 15:3 hinten, schaffte dann mit Serien von 10 und 5 Punkten die Führung und gewann am Ende mit 40:36 in 17 Aufnahmen. Coklu wurde bester Gruppenzweiter mit phänomenalen 2,450 GD, die ebenfalls für das Hauptfeld reichen.

Unter den ersten Zwölf des Tages sind ein Franzose, fünf Koreaner, zwei Spanier, zwei Türken und zwei Vietnamesen. Als beste Gruppenzweite schafften es mit Xuan Cuong Ma und Duc nah Ngyuen Chien zwei weitere Vietnamesen und Coklu. Birol Uymaz verpasste das Finalturnier als viertbester Gruppenzweiter mit 1,829 GD. Pedro Piedrabuena wurde Fünfter in dieser Wertung, Semih Sayginer Achter. Luis Aveiga, Eddy Leppens, Andres Lizarazo, Quoc Nguyễn Nguyễn und Haeng Jik Kim endeten als Dritte in ihrer Gruppe und sind ausgeschieden.